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Wesensfragen zur Zeit im Sinne von "Was ist Zeit?" sind zu modifizieren in "Welche Funktion hat Zeit?". Unentschiedene Realitäts- und Irrealitätsbeweise zur Zeit belegen nicht das Nichtvorhandensein der Zeit. Dabei ist die Frage nach der Realität der Zeit zirkelhaft, denn Realität ist erst durch Raum und Zeit gegeben. Zeitbewußtsein und Zeiterfahrung sind unverständlich ohne reale Zeit, sonst müßte der Nachweis zu erbringen sein, dasss naturwissenschaftliche Analysen, Synthesen und Handlungsabläufe im Alltag ohne zeitliche Dimension möglich sind. Auch sprachanalytisch führt der Versuch des…mehr

Produktbeschreibung
Wesensfragen zur Zeit im Sinne von "Was ist Zeit?" sind zu modifizieren in "Welche Funktion hat Zeit?". Unentschiedene Realitäts- und Irrealitätsbeweise zur Zeit belegen nicht das Nichtvorhandensein der Zeit. Dabei ist die Frage nach der Realität der Zeit zirkelhaft, denn Realität ist erst durch Raum und Zeit gegeben. Zeitbewußtsein und Zeiterfahrung sind unverständlich ohne reale Zeit, sonst müßte der Nachweis zu erbringen sein, dasss naturwissenschaftliche Analysen, Synthesen und Handlungsabläufe im Alltag ohne zeitliche Dimension möglich sind. Auch sprachanalytisch führt der Versuch des Nachweises der Realität der Zeit zu einer Antinomie. Von einer Untersuchung, wie der vorliegenden, wird gemeinhin eine Definition der Zeit erwartet. Eine Definition der Zeit ist jedoch nicht möglich, ohne dass Zeit bereits vorausgesetzt wird. Losgelöst vom Inhalt ist die Zeit in reiner Form arithmetisch durch die Sukzession der natürlichen Zahlen. In der Zahlenreihe folgt die 2 auf die 1, die 3 ist nach der 2 und die 4 ist vor der 5. Für objektive, subjektive und soziale Entitäten ist die Zeit unabdingbare Voraussetzung, nach Kant ist sie die Bedingung der Möglichkeit. Zeit ist keine Erfindung, Zeit muss vorab sein, damit Urknall, Handlung, Erfindung etc. stattfinden können. Die Lösung Wittgensteins besteht in der Bestimmung des zeitlichen Bezugs der Sprachverwendung für unterschiedliche Situationen. Für ihn zeigt sich in der Sprache eine menschliche und eine physikalische Dimension der Zeit. Die Objektivität der Zeit manifestiert sich in physikalischer Chronometrie, in Uhrzeit, Kalenderzeit und chronologischer Zählung der Jahre. In der Physik ist definitionsgemäß das, was Uhren messen, Zeit. Bewegung beeinflusst Uhren. Die Relativität der Zeit hat Gültigkeit für gleichförmige Bewegungen. Newtons Postulat von der absoluten, universellen und gleichmäßig fließenden Zeit ergibt für den Beobachter, unabhängig vom Ort, einen gleichzeitigen Jetztbezug, der seit Einstein als überw unden gilt. Zeit ist somit dehnbar, dynamisch abhängig von gleichförmiger Bewegung und räumlicher Entfernung des einzelnen Beobachters. Demgegenüber wirkt die Zeit in der Quantenphysik eher als uneinheitlich - in ihrer Erscheinung von rudimentär bis paradox. Nicht widerspruchsfrei ist beispielsweise der aus den Eigenschaften elektromagnetischer Wellen abzuleitende Zeitpfeil in die Zukunft. Physikalische Abläufe sind in der Regel umkehrbar. Assoziationen zu psychopathologischen Symptomen, wie der Zeitdehnung und Zeitraffung liegen nahe. Der im Alltag vertraute Umgang mit Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft scheint durch die moderne Physik sein wissenschaftliches Korrelat verloren zu haben. Kants These zur Zeit als Form der Anschauung bleibt nach wie vor populär. Durch Inhalte erhält die subjektive und soziale Zeit unterschiedliche Ausdehnung und unterschiedliche emotionale Intensität, mit phänomenologisch beschreibbarem intersubjektiven äquivalenten Erleben. Objektive, subjektive und soziale Zeit wirken intra- und interpersonell regulativ. Ein Ereignisablauf hat intersubjektive Bedeutung in einer korrekten zeitlichen Aufeinanderfolge einzelner Variablen, etwa als Koinzidenz von Ereignis und Zeit. Sinn und Zeit sind voneinander abhängig, wie bei Heidegger die Bestimmung zwischen Sein und Zeit. Das Buch orientiert systematisch zum Zeitdiskurs in der Philosophie, sowie in der Handlungstheorie und Psychologie im individuellen und sozialen Kontext. Aus psychologischer Perspektive ist beim Subjekt das Verhältnis von der Intention und Jetzt zu fokussieren. Neuropsychologisch ist ein mehrdimensionales integratives Selbstbewusstsein zu analysieren für die Quantität und Qualität von gegenwärtiger Gegenwart, gegenwärtiger Vergangenheit sowie gegenwärtiger Zukunft. Variable sind u.a. Präsenzzeit, Aktivität, Passivität, Gleichzeitigkeit, Folge, Dauer, Gedächtnis und Antizipation.