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Metasprachliche Ausdrücke und Metarepräsentationen spielen nicht nur im alltäglichen Diskurs, sondern auch in den Sprachen der Wissenschaft eine zentrale Rolle. Worin aber besteht das Spezifische der Metasprachlichkeit bzw. der Metabezugnahme? Läßt sich ein einheitlicher theoretischer Rahmen herausarbeiten, der die unterschiedlichen Arten und Weisen, mit Zeichen auf Zeichen Bezug zu nehmen, systematisch zu behandeln erlaubt? Jakob Steinbrenner entwickelt seine Antwort, die von einer grundlegenden Klärung des Zeichenbegriffs ausgeht, auf der Basis einer weit ausgreifenden Auseinandersetzung mit…mehr

Produktbeschreibung
Metasprachliche Ausdrücke und Metarepräsentationen spielen nicht nur im alltäglichen Diskurs, sondern auch in den Sprachen der Wissenschaft eine zentrale Rolle. Worin aber besteht das Spezifische der Metasprachlichkeit bzw. der Metabezugnahme? Läßt sich ein einheitlicher theoretischer Rahmen herausarbeiten, der die unterschiedlichen Arten und Weisen, mit Zeichen auf Zeichen Bezug zu nehmen, systematisch zu behandeln erlaubt? Jakob Steinbrenner entwickelt seine Antwort, die von einer grundlegenden Klärung des Zeichenbegriffs ausgeht, auf der Basis einer weit ausgreifenden Auseinandersetzung mit den zugrunde liegenden logischen und ontologischen Fragestellungen (Objekt- vs. Metasprache, semantische Antinomien, Universalienstreit etc.). Zentraler Stellenwert kommt dabei der Typ/Vorkommnis-Unterscheidung zu, wobei das gesamte Spektrum der Konzeptionen (Peirce, Sellars etc.) in die Betrachtung einbezogen wird. Im zweiten Teil der Untersuchung steht die Frage im Zentrum, welche Form sprachliche Ausdrücke haben müssen, um sich mit ihnen auf andere sprachliche Ausdrücke beziehen zu können, und welche generellen Formen der Bezugnahme für die metasprachliche Referenz verwendet werden.

Steinbrenner entwickelt hierzu eine umfassende, am Gedanken der hierarchischen Ordnung orientierte Taxonomie der verschiedenen Weisen der Meta-Bezugnahme. Als Paradigma metasprachlicher Bezugnahme erweist sich dabei die Bezugnahme mittels der Präsentation (in den Spielarten Anführung, Zitat und Erwähnung), relativ zu der alle anderen Formen (indirekte Rede, Variation, Anspielung) als Abschwächungen aufgefaßt werden können. Nach einer umfassenden Diskussion vorliegender Theorien der Anführung akzentuiert Steinbrenner die eigene Position als eine besonders flexible Form der sog. Multifunktionstheorie, der zufolge in Anführungskomplexen der Anführungsausdruck per Exemplifikation (i. S. von Nelson Goodman) präsentiert wird. Im dritten Teil der Arbeit, bei der die abstrakt-theoretische Erörterung immer wieder durch eingängige Beispiele und Übersichtsdarstellungen veranschaulicht wird, wird die Leistungsfähigkeit des vorgeschlagenen Modells ausführlich am Beispiel des Verhältnisses von direkter und indirekter Rede demonstriert. Abschließend wird auf dieser Basis die grundlegende Differenz von nichtsprachlicher Metarepräsentation und sprachlicher Metabezugnahme herausgearbeitet - mit Konsequenzen etwa für die Philosophie des Geistes und die sich aktuell entwickelnde Bildwissenschaft.

INHALT
Einleitung

I Typen und Vorkommnisse

0.1 Platonismus versus Nominalismus 1 Platonistische Typauffassungen 1.1 Mengentheoretische Typauffassungen 1.2 Gestalt- oder Musterauffassungen 1.3 "Aristotelische" Typauffassungen 1.4 Typ-Äquivalenzklassen-Auffassungen 1.5 Syntaktische Typauffassungen 1.6 Semantische Typauffassungen 2 Pragmatisch-konzeptionalistische Typauffassungen 2.1 Typintentionalismus 2.2 Funktionale Typauffassungen 2.3 Gebrauchstheorien 3 Exkurs: Digitale Typen versus analoge Bilder 4 Erkenntnistheoretisch orientierte Typauffassungen 4.1 Übertragungstheorie 4.2 Typen als quasi natürliche Arten 5 Streng nominalistische Auffassungen 6 Kurze Zusammenfassung der Typauffassungen 7 Objekte metasprachlicher Bezugnahme

II Metasprachliches

1Grundformen der Meta-Bezugnahme 1.1 Namen, Kennzeichnungen und Prädikate 2 Formen der metasprachlichen Bezugnahme im strikten Sinn 2.1 Theorien der Anführung 2.1.1 Eigennamentheorien 2.1.1.1 Richards lexikalische Eigennamentheorie 2.1.2 Buchstabiertheorien 2.1.2.1 Geachs lexigraphische Buchstabierheorie 2.1.3 Demonstrativtheorien 2.1.3.1 Künnes Indikatortheorie 2.1.3.2 Bennetts modifizierte Demonstrativtheorie 2.1.4 Identitätstheorien 2.1.5 Funktionstheorien 2.1.6 Präsentations- und Multifunktionstheorien 2.1.6.1 Searles Ansatz zu einer Präsentationstheorie 2.1.6.2 Schlossbergers Präsentationstheorie 2.1.6.3 Sakas Disambiguierungstheorie 2.1.6.4 Harths Theorie der Anführung als ein nichtsprachliches Mittel der Sprache 2.1.6.5 Multifunktionstheorie 2.1.7 Zusammenfassung

III Formen der metasprachlichen Bezugnahme im weiten Sinn

1.1 Indirekte Rede _ eine metasprachliche Bezugnahme im engen Sinn 1.1.1 Der Zusammenhang zwischen der direkten und indirekten Rede 1.1.2 Metasprachliche Abschwächung 1.1.3 Zum Reden "über" etwas und zur Undurchsichtigkeit der indirekten Rede 1.2 Zeichen über Zeichen - ein Ausblick

IV Schluß

Literaturverzeichnis
Autorenporträt
Jakob Steinbrenner, ist akademischer Rat am Institut für Philosophie der Universität Stuttgart. Seine Forschungsschwerpunkte sind Theoretische Philosophie, Kunst- und Zeichentheorie.