Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.12.2001Bildbände
"Yunnan. Chinas schönste Provinz" von Ann Helen Unger und Walter Unger. Hirmer Verlag, München 2001. 259 Seiten, 250 Farbfotografien, zwei Karten. Gebunden, 75,80 Euro. ISBN 3-7774-8950-6.
Erzählt jemand von Ausflügen zur Tigersprung-Schlucht, zu den Jadedrachenbergen, in Dörfer der Dai-Minorität oder in die Stadt des ewigen Frühlings, dann war er in Yunnan und seiner Metropole Kunming; und wer dort im Südwesten Chinas unterwegs war, der bringt sicher Farbfotos mit, die eine erstaunliche Vielfalt zeigen: bei Landschafts- und Architekturformen, bei Pflanzen, Tieren und Menschen. So ist es auch bei Walter und Ann Helen Unger, zwei Kennern Südostasiens. Für sie ist diese Region zwischen schneebedeckten Himalaja-Ausläufern und tropischem Regenwald die "schönste Provinz" im Reich der Mitte. Die meisten Abbildungen in dem großformatigen Buch bestätigen diese Einschätzung. Zu sehen sind neben wunderschönen Idyllen in unterschiedlichsten Farbschattierungen kunterbunte Marktszenen, Einblicke in den städtischen Alltag der Han-Chinesen und immer wieder Aufnahmen aus den entlegenen Siedlungen der vielen ethnischen Minderheiten. Die Legenden zu dieser Bilderpracht sind so sachlich formuliert wie die ergänzenden Erklärungen der fünf Kapitel. Romantisiert wird hier nichts, offensichtliche Armut oder vermüllte Flußufer wurden nicht weichgezeichnet. Es ist ein glaubwürdiges Porträt der Provinz Yunnan, deren gesellschaftliches Leben teils noch geprägt ist durch religiöse Traditionen, aber zugleich auch durch sozialistische Tristesse und Versatzstücke der westlichen Moderne. (-ung)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Yunnan. Chinas schönste Provinz" von Ann Helen Unger und Walter Unger. Hirmer Verlag, München 2001. 259 Seiten, 250 Farbfotografien, zwei Karten. Gebunden, 75,80 Euro. ISBN 3-7774-8950-6.
Erzählt jemand von Ausflügen zur Tigersprung-Schlucht, zu den Jadedrachenbergen, in Dörfer der Dai-Minorität oder in die Stadt des ewigen Frühlings, dann war er in Yunnan und seiner Metropole Kunming; und wer dort im Südwesten Chinas unterwegs war, der bringt sicher Farbfotos mit, die eine erstaunliche Vielfalt zeigen: bei Landschafts- und Architekturformen, bei Pflanzen, Tieren und Menschen. So ist es auch bei Walter und Ann Helen Unger, zwei Kennern Südostasiens. Für sie ist diese Region zwischen schneebedeckten Himalaja-Ausläufern und tropischem Regenwald die "schönste Provinz" im Reich der Mitte. Die meisten Abbildungen in dem großformatigen Buch bestätigen diese Einschätzung. Zu sehen sind neben wunderschönen Idyllen in unterschiedlichsten Farbschattierungen kunterbunte Marktszenen, Einblicke in den städtischen Alltag der Han-Chinesen und immer wieder Aufnahmen aus den entlegenen Siedlungen der vielen ethnischen Minderheiten. Die Legenden zu dieser Bilderpracht sind so sachlich formuliert wie die ergänzenden Erklärungen der fünf Kapitel. Romantisiert wird hier nichts, offensichtliche Armut oder vermüllte Flußufer wurden nicht weichgezeichnet. Es ist ein glaubwürdiges Porträt der Provinz Yunnan, deren gesellschaftliches Leben teils noch geprägt ist durch religiöse Traditionen, aber zugleich auch durch sozialistische Tristesse und Versatzstücke der westlichen Moderne. (-ung)
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Ein "glaubwürdiges Porträt" dieser südwestchinesischen Provinz sieht Rezensent Werner Hornung hier präsentiert: ohne Weichzeichnung offensichtlich vorhandener Armut. Nichts wurde romantisiert, sondern das gesellschaftliche Leben realistisch dargestellt: teils geprägt durch religiöse Traditionen, aber auch durch sozialistische Tristesse und Versatzstücke der westlichen Moderne. Trotzdem bestätigten die meisten Abbildungen in diesem großformatigen Buch unserem Rezensenten, dass Yunnan die schönste Provinz Chinas sei. Hornung freut sich an "wunderschönen Idyllen in unterschiedlichen Farbschattierungen", an "kunterbunten Marktszenen" und Einblicken in den "städtischen Alltag der Han-Chinesen". Die Legenden zu dieser "Bildpracht" seien so sachlich formuliert, wie die "ergänzenden Erklärungen der fünf Kapitel".
© Perlentaucher Medien GmbH
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