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Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Der Rezensent bittet um Nachsicht für diese Aufsatzsammlung, genauer gesagt für einen "strategischen Fehler dieses anregenden Buches". Anerkennenswert findet Christian Geyer zunächst, dass der Autor elementare Überlebensbedingungen von Kultur - ihre notwendige "geschichtliche Zufälligkeit" - klar und eindringlich herausarbeite. Zweifel kommen da auf, folgen wir Geyers Argumentation, wo der Leser mit der "Hermetik von Baeckers systemtheoretischer Schilderung" konfrontiert wird. Normativ und epigonal, meint Geyer und sieht sich unversehens in Luhmannsche Theoriengebäude gelockt. Das eigentliche Manko des Buchs allerdings liegt offenbar darin, dass es den Winkelzügen Luhmanns selbst nicht konsequent genug folgt: "Die Innenperspektive der Kulturschaffenden" als deren Eigensinn, glaubt Geyer, werde von Baecker schlicht nicht mitgedacht. Die solcherart betriebene Grenzverwischung zwischen vitaler kultureller Kompetenz und theoretischer Vermessung, so vermutet unser Rezensent, ist schuld daran, dass der "sorgsam entfaltete Kulturbegriff am Ende doch sonderbar leer bleibt".

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