Eine wunderbar humorvolle Persiflage auf den amerikanischen Literaturbetrieb bietet Michael Chabons Roman Wonder Boys. Wer glaubt, Schriftsteller führten ein beschauliches Leben, blickt hier dem nackten Alltag ins Gesicht. Zumeist kommen sie nicht zu Ende, fürchteten sich vor der letzten Durchsicht
und richten lieber ein Chaos in ihrem Privatleben an, während sie an dem einen Jahrhunderte…mehrEine wunderbar humorvolle Persiflage auf den amerikanischen Literaturbetrieb bietet Michael Chabons Roman Wonder Boys. Wer glaubt, Schriftsteller führten ein beschauliches Leben, blickt hier dem nackten Alltag ins Gesicht. Zumeist kommen sie nicht zu Ende, fürchteten sich vor der letzten Durchsicht und richten lieber ein Chaos in ihrem Privatleben an, während sie an dem einen Jahrhunderte überdauernden Roman aus ihrer Hand träumen, der ihnen zumindest den Nobelpreis einbringen wird. Wenn dann noch ein Terry Crabtree hinzukommt, dessen Anstellung davon abhängt, ob der Held Grady Tripp, einst Erfolgsautor, endlich zum Abschluss kommt, wird eine Odyssee in einem alten Wagen durch eine Stadt, beinah zu einem Road Movie, bei dem man skurilen Typen, toten Hunden, talentierten Studenten und verkorksten Seitensprüngen begegnet. Chabon vermischt dies in bester Tradtion der American Writer Schools zu einer äußerst amüsanten Mixtur. Die Helden bemühen sich verzweifelt, ihr Leben in den Griff zu bekommen, während man seines für knapp 400 Seiten hinten anstellt und lächelt.