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Wie erklären Sie einem Amerikaner oder Engländer die bairischen Wörter Zwickerbusserl und Watschn ?
Endlich, so werden viele Bayern sagen, kann den zahlreichen Gästen aus aller Welt erklärt werden, was im Englischen einem Bierdimpfl, Pfannakuchengsicht oder Watschenbaum entspricht. Aber auch für den Einheimischen selbst entpuppt sich der bairisch-englische Sprach- und Kulturführer mit seinem urbairischen Wort- und Phrasengut als einzigartige Fundgrube. Wie kein anderes Werk repräsentiert dieses das Land Bayern und seine Bewohner. Der Nachschlagende findet darin bekannte, aber auch schon…mehr

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Produktbeschreibung
Wie erklären Sie einem Amerikaner oder Engländer die bairischen Wörter Zwickerbusserl und Watschn ?

Endlich, so werden viele Bayern sagen, kann den zahlreichen Gästen aus aller Welt erklärt werden, was im Englischen einem Bierdimpfl, Pfannakuchengsicht oder Watschenbaum entspricht. Aber auch für den Einheimischen selbst entpuppt sich der bairisch-englische Sprach- und Kulturführer mit seinem urbairischen Wort- und Phrasengut als einzigartige Fundgrube.
Wie kein anderes Werk repräsentiert dieses das Land Bayern und seine Bewohner. Der Nachschlagende findet darin bekannte, aber auch schon fast in Ver gessenheit geratene bairische Begriffe, Gastronomisches, Geschichtliches, Kunsthistorisches sowie Volkskundliches.

Das Buch ist witzig, geistreich und informativ zugleich und bringt Sie mit Sicherheit oft zum Schmunzeln und Lachen.

Somit ist das Wörterbuch Bairisch-English ein interessantes und zugleich hilfreiches Nachschlagewerk für den anglophilen Bayern und für englischsprechende Gäste aus aller Welt. Es ist aber auch ein liebenswerter Kulturführer durch Land und Leben der Bayern aufgelockert mit vielen lebendigen und erfrischenden Illustrationen der Künstlerin Nina Schneider.
Autorenporträt
Andreas Dick wurde am 29.03.1964 in Straubing geboren. Nach dem Abitur in Freising studierte er in München und Regensburg Sport und Deutsch für das Lehramt an Gymnasien. Seit 1997 leitet er in Regensburg die Nachhilfe- und Förderschule Teamworkers. Literarisch tätig wurde Andreas Dick bereits 1988. Im Eigenverlag veröffentlichte er sein Märchenbuch Xeiope, 1991 gründete er den Andreas Dick Verlag, in dem bislang 17 Bücher verlegt wurden. 2005 erschien sein erstes eigenes Buch A jeds von uns, dem noch zwei weitere folgten. In diversen Tageszeitungen und Magazinen verfasst Andreas Dick immer wieder Artikel bzw. Buchkritiken. Sehr am Herzen liegen dem Autor aber seine Lesungen, auf denen er gepflegte Mundartgedichte und heitere Alltagsgeschichten gekonnt vorträgt. Seit 2002 lebt er mit seiner Familie in Wenzenbach bei Regensburg. International bekannt wurde der Verlag mit der Buchweltneuheit Bavarian into English von Professor Dr. Otto Hietsch, ein bairisch-englisches Wörterbuch, da

s mittlerweile zu einer Trilogie herangereift ist. Dem Autor war es stets eine Herzensangelegenheit, diese drei so erfolgreichen Bände zu einem zu vereinen. Leider verstarb Professor Dr. Otto Hietsch 2010 im Alter von 86 Jahren, so dass er dieses Vorhaben nicht mehr verwirklichen konnte. An seine Stelle tritt nun Andreas Dick, der - in Erinnerung an den Autor - das dreibändige Lexikon zu einem zusammengefügt hat. Unter dem Titel Bairisch-English - Von Apfelbutzen bis Zwickerbusserl hat er ein einzigartiges Werk geformt, das Bayern und seine Bewohner den Gästen aus aller Welt originell näherbringt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.07.2015

Let’s clog dance
Otto Hietschs wunderbares bairisch-englisches Lexikon ist das Ergebnis jahrzehntelanger Forschung. Der Professor
hat dem Volk aufs Maul geschaut und erstaunliche Parallelen in den Redensarten gefunden. Jetzt wurde das Werk neu aufgelegt
VON HANS KRATZER
Regensburg – Man muss ja nicht gleich Schulter an Schulter mit US-Präsident Barack Obama beim Weißwurstfrühstück sitzen, wie es neulich in Krün ganz unverhofft dem Landwirt Alois Kramer widerfahren ist. Der blieb freilich cool und klärte den Gast souverän über die lokalen Brotzeitbräuche auf. Üblicherweise fragen im Biergarten ganz gewöhnliche Engländer und Amerikaner ihre bayerischen Sitznachbarn, welche Bewandtnis es denn mit einer Weißwurst oder mit einem Leberkäs habe. Ein kundiger Einheimischer wird ihnen dann erklären, dass das im Leberkäs enthaltene Wortelement „Leber“ vom Begriff Laib (loaf) herstammt: „Because it is offered for sale in long cube-like loaves at butchers’ and grocers’ shop.“ Auch das Brät aus durchgedrehtem Rind- und Schweinefleisch, aus dem der Leberkäs (meat loaf) entsteht, lässt sich auf Englisch gut erklären: „A meat loaf consists of finely ground beef and pork, or what is known as sausage meat.“
  Schlaue Erklärungen wie diese muss man sich keineswegs selber ausdenken. Vor mehr als 20 Jahren hat der Regensburger Anglistik-Professor Otto Hietsch (1924-2010) eine picobello Übersetzungshilfe vorgelegt. „Bavarian into English. A Lexical and Cultural Guide“ heißt das dreibändige Lexikon, in dem Hietsch tragende Elemente des bairischen Idioms ins Englische transportiert und für zugereiste Angelsachsen (newcomer) verständlich aufbereitet hat. Das einzigartige Werk wurde überschwänglich gelobt, weil es das Land Bayern von vielen Seiten her überaus kundig beleuchtet. Hietsch hat erstaunliche Parallelen zwischen den Kulturen ausfindig gemacht. Etwa, dass es zu der beliebten Sentenz „I bin fei net auf der Brennsuppn dahergschwomma!“ (ganz blöd bin ich auch nicht!) mehrere Entsprechungen im Englischen gibt: „I am nobody’s fool“, oder: „I didn’t come down with the last shower“, oder: „I did not fall off a Christmas tree“. Beeindruckend klingt auch die amerikanische Version des bairischen Brennsuppn-Spruchs: „I didn’t just roll into town on the hay wagon.“
  Hietsch hat es sogar geschafft, Begriffe aus dem bayerischen Fluchkosmos, die als unübersetzbar gelten, überzeugend zu transferieren. Wenn sich ein Bayer über die Maßen ärgert, dann kommen durchaus Wortungetüme heraus wie Himmiherrgottzaggramentzefixallelujamilextamarschscheißglumpvareggts. Übersetzt heißt das: Himmelherrgottsakrament, zefix alleluja, mich leckst am Arsch, verdammtes Glump. Hietsch übersetzt zwar nicht wörtlich, stellt aber ein Äquivalent her, das sicherlich eine Glanztat deutsch-englischen Sprach- und Gedankentransfers darstellt: Goshalmightysakesalivegloryshovitshitpissandcorruption.
  Hietschs dreibändiges Wörterbuch ist eine Fundgrube für Sprachliebhaber, aber leider seit Jahren vergriffen. Umso erfreulicher, dass das Werk nun in einer Bearbeitung von Andreas Dick neu aufgelegt wurde. Weil es aber gestrafft wurde und nur noch einbändig aufliegt, hat Dick vieles weglassen müssen. Trotzdem ist es eine vergnügliche Lektüre, beginnend mit den Verben abbusseln (to shower with kisses, reflexiv: to kissy-kissy) und abfieseln. Vor allem die Boandl vom Hendl werden abgefieselt, was Hietsch auf Englisch so erklärt: He did a thorough job of picking the bones of his chicken. Dort, wo das Bairisch unverblümt und kräftig-derb daherkommt, ist Hietsch keineswegs ausgewichen. Unter dem Lemma Arsch erklärt er ohne Hemmung die bei Bauchblähungen und Abgang von Darmwinden gerne zitierte Wendung: Wer es hat zuerst gerochen, dem ist’s aus dem Arsch gekrochen – The arse from which the stench dispersed, belongs to him who smelt it first.
  Ungeachtet dessen ist das Bairisch-Englisch-Lexikon alles andere als ein oberflächliches Gaudibüchlein, mit dem der Verlag unbedarften Wiesnbesuchern das Geld aus der Tasche ziehen will. Hietschs primäres Ziel war es, seine bairische Muttersprache einem internationalen Publikum zu erschließen. Schon als Schüler hatte er Anglistik-Vorlesungen an der Wiener Uni besucht, im Krieg vertiefte er seine Sprachkenntnisse als Übersetzer sowie beim Entschlüsseln englischer Funksprüche. 1967 landete er als Anglistik-Professor in Regensburg.
  Sein Leben lang habe er wie Luther den Leuten aufs Maul geschaut, erklärte Hietsch seine profunden Sprachkenntnisse. An der Uni Regensburg hat er, wie sich sein ehemaliger Kollege Ludwig Zehetner erinnert, über viele Jahre hinweg alle anglophonen Kollegen und Studenten gebeten, ihm aus ihrer Muttersprache Äquivalente für bairische Wörter und Redensarten zu liefern. A lovely funeral – a schöne Leich! war dabei sicherlich nicht der komplizierteste Ausdruck.
  Bedauerlich ist nur, dass bei der aktuellen Neuauflage jener Anhang fehlt, der eine Gegenüberstellung nahezu inhaltsgleicher Redensarten in der bayerischen und englisch-schottischen Umgangssprache auflistete. Dort stand beispielsweise zu lesen: Liaba an Magn varrenkt als am Wirt was gschenkt – better belly rive nor gweed mait be connached. Oder: Wia da Herr, so sei Gscherr – Sic mannie, sic horsie. Oder: Alles hat ein Ende, nur die Wurscht hat zwoa – A thing has an end but a pudden has twa. Die Ähnlichkeiten bei Metaphern und Redensarten in den beiden Sprachwelten sind oft verblüffend.
  Bei allem wissenschaftlichen Anspruch des Werks, muss man bei der Lektüre doch auch häufig schmunzeln. So führt Hietsch jene legendäre Geschichte auf, in welcher der Prinzregent Luitpold bei einem Jagdausflug das Hosentürl offen hatte und niemand so recht wusste, wie man ihm das Manko erklären sollte. Bis ein Jagdgehilfe herzhaft in die Runde warf: Königliche Hoheit, halten zu Gnaden, wie wär es, wenn wir jetzt alle unser Hosentürl zumachen. Hietsch erklärt diesen genialen Einfall auf Englisch so: Your shop door is open, your secret interests are in evidence.
  Es überrascht nicht, dass das Bier eine überragende Rolle spielt und daher weder der Bierdimpfl (beer guzzler) und der Masskrug (beer stein) noch das Noagerl (backwash, tail-end) fehlen. Den Bierbauch definiert Hietsch überzeugend als „a greatly protruding abdomen assumed to be caused by a surfeit of beer“, die Wampe nennt er potbelly. Diese entsteht durch das in Bayern beliebte Starkbier (strong beer), zu dem unabdingbar das Derblecken der Großkopferten (bigwig, swellhead) gehört: A form of cabaret that bluntly takes a shot at Bavarian politicians. Schön lesen sich auch ergänzende Episoden, etwa wenn Eingeborene einen Nichtbayern in den Wald zum Wolpertingerfangen schicken: Natives love to play a practical joke on a non-Bavarian by setting him to catch a mysterious forest animal around midnight.
  Und wo das genuin Bayerische keine englische Entsprechung hat, bietet das Glossar zuverlässig eine prägnante Formel, etwa beim Schuhplatteln: to do an alpine clog dance. Oder bei der Krampfhenne: a fashionable, wealthy, or society woman, who talks a lot in a pretentious manner. Neben den volkskundlichen, geschichtlichen und gastronomischen Ausdrücken und Redewendungen finden sich in dem Lexikon auch Gedichte, Gstanzl und Lieder. Eine Sisyphusarbeit, da Hietsch dabei Rhythmus, Reim und den Sinn bewahren musste, ohne auf die englische Nuancierung zu verzichten: Doch lass di niamois unterkriagn, schwarze Woikn, sie verfliagn – Never, though, yield to dismay, please mind dark clouds will fly away . . .
  Das Buch endet mit der Zwiderwurzn: A person with no sense of humor, who always complains and is never satisfied. Am Ende bleibt nur noch zu sagen: Ja mei! Aber selbst das wusste Hietsch zu erläutern: Expressing either indifference or good-natured resignation in the face of the complicated way the world. Dass das Lexikon eine Übersetzung der Bayernhymne enthält, versteht sich fast von selbst: May the Lord save you, Bavaria, German soil, o native Land. Over your great open spaces may He wield His blessing hand . . .
Otto Hietsch, Wörterbuch Bairisch-Englisch, Von Apfelbutzen bis Zwickerbusserl, hrsg. von Andreas Dick, SüdOst Verlag, 2015, 19,90 Euro
Hietschs Lexikon ist alles andere
als eine oberflächliche Gaudi.
Es dient der Kulturvermittlung
Das offene Hosentürl von
Prinzregent Luitpold – your
shop door is open
Wolpertinger: mysterious forest animal; amerikanisch: hoofen-poofer
Abbusseln: to kiss effusively: to cover with isses, to shower with kisses
Schuhplattler: a native Alpine clog dance
Leberkäs: meat loaf (dagegen Leberknödel: liver dumpling)
Obatzda: cheese clump; a spread made of cheeses, butter, egg yolk and spices
Dasitzndededaallweidasitzn: Theresfortheblokeswotsalwayssithere
Gamsbart: often worn as a decoration in the Alps by men in their hats
Arschbacke: either of the two fleshy parts of the body on which a person sits
Maibaum: maypole, a tall pole in an open place, richly decorated
Bierbauch: a protruding abdomen assumed to be caused by a surfeit of beer
Foto: Bardehle, dpa (4), Einfeldt (2), Getty Images, Haas, Imago,Peljak, Treybal
Fensterln: with the girl courted having her bed in an upstairs closet
Boandl abfieseln: one does a thorough job of picking the bones of his chicken
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