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Schaden steigende Löhne wirklich der Wirtschaft? Sind die Steuern in Deutschland tatsächlich zu hoch? Und wird der Wohlstand einer Nation durch Zuwanderung bedroht? Falsche, halbwahre und zweckpessimistische Aussagen über die Wirtschaft werden nicht dadurch wahrer, dass man sie ständig wiederholt, meint Henrik Müller. Klug und allgemeinverständlich räumt der promovierte Volkswirt und Journalist mit den populärsten Wirtschaftsirrtümern auf und entlarvt falsche Statements und Zusammenhänge.

Produktbeschreibung
Schaden steigende Löhne wirklich der Wirtschaft? Sind die Steuern in Deutschland tatsächlich zu hoch? Und wird der Wohlstand einer Nation durch Zuwanderung bedroht? Falsche, halbwahre und zweckpessimistische Aussagen über die Wirtschaft werden nicht dadurch wahrer, dass man sie ständig wiederholt, meint Henrik Müller. Klug und allgemeinverständlich räumt der promovierte Volkswirt und Journalist mit den populärsten Wirtschaftsirrtümern auf und entlarvt falsche Statements und Zusammenhänge.
Autorenporträt
Henrik Müller, geb. 1965 in Rinteln/Weserbergland, studierte Volkswirtschaft in Kiel, absolvierte die Deutsche Journalistenschule und promovierte parallel zu seiner Tätigkeit als Journalist zum Dr. rer. Pol. Nach Stationen beim Sonntagsblatt und dem Stern ist Henrik Müller seit 2000 beim manager magazin, derzeit als Geschäftsführender Redakteur. 2002 wurde er mit dem Holzbrinck-Preis ausgezeichnet. 2004 mit dem Wissenschaftsjournalismus-Preis 'Im Zentrum Mensch', 2005 mit dem Zukunftspreis des Deutschen Instituts für Altersvorsorge. Mit seiner Familie lebt er in der Nähe von Hamburg.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.12.2014

Halbwahrheiten
Demokratie ist anstrengend, der Einblick in wirtschaftliche Zusammenhänge auch. Die Gefahr ist groß, sich bei der Diskussion in Allgemeinplätzen zu verlieren. Schlimm, wenn Akteure stereotype Argumentationsmuster bemühen, um Interessen durchzusetzen. Wie war das noch? Die Arbeitnehmer sollten bei Lohnforderungen bescheidener werden, damit Deutschland wettbewerbsfähig bleibt. Ohne Hartz-IV gäbe es mehr Arbeitslose. Die Globalisierung könne man nicht aufhalten. Andererseits sagen Kritiker, das Wachstum müsse gestoppt werden, weil es zulasten von Lebensqualität, Ressourcen und Umwelt gehe. Oder: Man müsse nur den Euro abschaffen, dann seien Europas Probleme gelöst.
  Man ahnt zwar, dass es so einfach wohl nicht funktionieren kann, doch oft ersetzt der Traum einer besseren, gerechteren Welt den tieferen Einblick in die Materie. Da ist es ganz erfrischend, wenn mal jemand versucht, die modernen Mythen der Wirtschaft zu entzaubern. Der Ökonom Henrik Müller ist so einer, der gerne gegen den Strich bürstet. In Kolumnen erklärt er, dass der nächste Crash drohe, ein Währungskrieg bevorstehe, oder dass Spezialgewerkschaften wie die GDL durch ihre Lohnforderungen für Wachstum sorgen könnten. Und in seinem Buch „Wirtschaftsirrtümer“ dekliniert er 50 Denkfehler durch, „die uns Kopf und Kragen kosten“.
  Müller hat in der Debatte über Wirtschaftsfragen viele „Un- und Halbwahrheiten“ ausgemacht. Er knüpft an den britischen Philosophen John Stuart Mill an, der schon 1909 geschrieben hatte, dass der Mensch dazu neige, vermeintlich unzweifelhafte Dinge nicht mehr zu hinterfragen. „Der Weg in die große Krise des Kapitalismus ist gesäumt von Irrtümern“, kritisiert Müller. Man könnte es auch so formulieren: Großprojekte wie der Berliner Flughafen und die Hamburger Elbphilharmonie veranschaulichen, wohin Fehlplanung, Dilettantismus und Missmanagement führen können. Diese Entwicklung findet ihre nahtlose Fortsetzung auch in Politik und Wirtschaft – Beispiele gäbe es zuhauf.
  Henrik Müller, der wirtschaftspolitischen Journalismus an der TU Dortmund lehrt, verpackt seine „Wirtschaftsirrtümer“ in 50 kleine Kapitel. Dabei reißt er viele Themen an – von Wachstum über Märkte bis zu Globalisierung und Europa. Müller tut dies ohne Schaum vor dem Mund, er vertritt keine Extrempositionen. Lesern, denen dies zu zahm ist, bietet das Buch trotzdem einen kompakten Einblick in die wichtigsten Fragen der Wirtschaftspolitik.   Man muss nicht immer einer Meinung mit dem Autor sein, aber ein bisschen Volkshochschule schadet niemandem, um Dinge besser hinterfragen zu können.
DIETER SÜRIG
Wirtschaftsirrtümer, Henrik Müller, Campus Verlag 2014, 304 Seiten, 19,99 Euro.
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