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Wie funktioniert unsere Wirtschaft? Die namhaften Vordenker Robert Heilbroner und Lester Thurow klären alle wichtigen Begriffe und wirtschaftlichen Zusammenhänge - auf intelligente und leicht nachvollziehbare Weise.

Produktbeschreibung
Wie funktioniert unsere Wirtschaft? Die namhaften Vordenker Robert Heilbroner und Lester Thurow klären alle wichtigen Begriffe und wirtschaftlichen Zusammenhänge - auf intelligente und leicht nachvollziehbare Weise.
Autorenporträt
Robert Heilbroner ist Professor für Wirtschaft an der New School of Social Research in New York. Der renommierte Wirtschaftshistoriker veröffentlichte mehr als 20 Bücher.

Lester Thurow ist Professor für Wirtschaft und Management an der Sloan School of Management in Cambridge, Massachusetts. Er gilt als wichtigster Experte und Vordenker in Wirtschaftsfragen weltweit.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.01.2003

Die Welt der Wirtschaft
Robert Heilbronner und Lester Thurow vermitteln das nötige Rüstzeug

Robert Heilbronner/Lester Thurow: Wirtschaft - Das sollte man wissen. Campus-Verlag, Frankfurt 2002. 280 Seiten, 25,50 Euro.

Ein im Oktober veröffentlichter Forderungskatalog der hessischen Wirtschaftsverbände zur Qualitätsverbesserung des gymnasialen Unterrichts enthält auch die Empfehlung zur Einführung eines Schulfachs Ökonomie. In Anbetracht des in weiten Kreisen der Bevölkerung verbreiteten Unmuts über die Finanzpolitik einer Regierung, die sie freilich vor wenigen Wochen noch im Amt bestätigt hatte, muß man sich in der Tat die Frage stellen, ob nicht volkswirtschaftliche Nachhilfestunden angesagt sind. Der Schulabschluß bringt die Eintrittskarte zur Universität - und dieser Eintritt ins Erwachsenenleben fällt meist auch mit dem Erwerb des Wahlrechts zusammen. Unkomplizierte volkswirtschaftliche Einführungen für junge Menschen sind in Deutschland rar. Die amerikanische Erstausgabe diese Buches von 1982 ist seither wiederholt überarbeitet worden. Nun füllt diese Übersetzung eine Lücke.

Die Autoren Lester Thurow und Robert Heilbronner, hochbetagte und hochgeehrte Ordinarien des Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der New Yorker New School, verfolgen mit ihrem Buch ein ehrgeiziges Ziel: ohne Herablassung und Anbiederung zur Jugend zu sprechen und diese für Fragen der Volkswirtschaft zu gewinnen. "Wir sind nicht im Besitz unumstößlicher Wahrheiten", schreiben sie, und animieren so die Initiative zum eigenständigen Denken.

Einem weisen Araber des Mittelalters schreibt man den Ausspruch zu, es gebe unter der Sonne nichts Neues. Er irrte sich, denn er rechnete nicht mit dem Kapitalismus. Die Autoren machen klar, daß es vor der Entstehung des Kapitalismus eine Wissenschaft von der Ökonomie noch nicht gab und daß eine solche auch gar nicht nötig war. Der Lebensstandard eines Europäers um 1700 ähnelte in seinen Eckdaten eher dem seines Ahnen im Mittelalter als dem seines Enkels. Erst mit der industriellen Revolution begann die rasche Zunahme von Wohlstand, die Durchdringung nationaler und geographischer Trennungslinien durch die Ausbreitung des Warenverkehrs sowie schließlich das Staunen und Erschrecken über die doppelgesichtigen Auswirkungen des wirtschaftlichen Fortschritts, die uns bis heute beschäftigen.

Das Buch teilt sich in vier Abschnitte: Zunächst werden die Grundlagen, Makroökonomie und Mikroökonomie, vorgestellt, dann folgt ein Ausblick auf aktuelle Themen wie Globalisierung und Vermögensverteilung. Im Eiltempo lassen die Autoren die Vordenker Adam Smith, Karl Marx und John Maynard Keynes Revue passieren, bevor sie in unprätentiöser Didaktik Grundbegriffe wie Bruttoinlandsprodukt, Marktversagen und Inflation erklären.

Zu loben ist auch die Arbeit des Übersetzers Jan Haas, der den jargonfreien Ton des Originals wiedergibt und darüber hinaus die Fallbeispiele der amerikanischen Ausgabe um entsprechende deutsche Exempel ergänzt. Schade ist hingegen, daß eine Bibliographie mit Empfehlungen weiterführender Lektüre fehlt. Gerade bei einem als Einführung konzipierten Buch wären solche Fingerzeige am Platz. Wer demnächst nach einem passenden Geschenk für aufgeschlossene Teenager sucht, denen man das Rüstzeug für Diskussionen über die Welt der Wirtschaft zur Verfügung stellen möchte, sollte hier zugreifen.

BENEDIKT KOEHLER

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.09.2002

Wirtschaftsbuch
Zwanzig Jahre
danach
Vor 20 Jahren veröffentlichten die kapitalismuskritischen Wirtschaftsprofessoren Robert Heilbroner und Lester Thurow ihr Economics Explained. Das in den USA erschienene Buch liegt nun auch in deutscher Fassung vor. Warum nicht früher? Jedenfalls stellt sich die Frage, ob es nach zwei Dekaden noch lesenswert ist. Aber schon der einleitende Satz könnte auch 2002 geschrieben worden sein: „Beunruhigende Dinge geschehen derzeit in den Volkswirtschaften Westeuropas und Nordamerikas. ” Dann deuten die Autoren an, der Kapitalismus westlicher Prägung könne in Gefahr sein, was den Leser skeptisch werden lässt. Dennoch: Viele Dinge, die in den späten siebziger und frühen achtziger Jahren Angst auslösten, sind noch immer vorhanden. Vielleicht ist es dies, was die Lektüre spannend macht.
Was Heilbroner und Thurow vor zwanzig Jahren geschrieben haben, entspricht dem heutigen Trend, Horrorszenarien zu entwerfen: der Wohlstand in den USA sinke ständig, Deindustrialisierung mit hoher Arbeitslosigkeit drohe. Thurow ist bekannt für seine Thesen, in denen er eine Industriepolitik propagiert, um die US-Industrie wieder international wettbewerbsfähig zu machen. Die Autoren gliedern das Buch in vier Teile. Zunächst werden Grundlagen auch für Nicht-Ökonomen geschaffen. Was ist Marktwirtschaft, technischer Fortschritt oder Politikersouveränität? Der Blick von weit oben soll zeigen, wie verwirrend Wirtschaft sein kann. „Da geht es um das Auf und Ab der Börsen, um Erfolgs- und Misserfolgstorys von Unternehmen oder um schwer verständliche Schwankungen an den Devisenmärkten.”
In der deutschen Fassung reicht das Zahlenmaterial immerhin bis 1996 und auch vom Euro ist die Rede. Aber was Heilbroner und Thurow erläutern, lernt der Ökonomiestudent im ersten Semester: Wie agieren Haushalte, Unternehmen, Staat und Gewerkschaften? Auch was den makroökonomischen Teil betrifft, kommen die Autoren über Grundlegendes nicht hinaus. Was haben Sparen und Investieren mit dem Haushaltsdefizit zu tun? Ein Problem, das die Amerikaner bis heute nicht gelöst haben, da hier mehr konsumiert als gespart wird. Heilbroner und Thurow erklären, dass das fehlende Kapital durch Staatsverschuldung beschafft werden muss. Entsprechend hat der Staat auch das Mitspracherecht bei Investitionen. Industriepolitik statt Wettbewerbspolitik.
Im mikroökonomischen Teil widmen sich die Autoren dem unvollkommenen Wettbewerb, öffentlichen Ausgaben oder der Lohnpolitik. Zuletzt befassen sie sich mit anstehenden Herausforderungen. „In der heutigen globalisierten Wirtschaft gründet der Wettbewerbsvorteil eines Unternehmens nicht auf einer besseren materiellen Ausstattung gegenüber einer Konkurrenz, sondern auf den Qualifikationen seiner Beschäftigten, die in der Lage sein müssen, neue Geschäftszweige zu erfinden und erfolgreich zu führen.” Schade, dass die Autoren dem Buch eher einen Lehrbuchcharakter gegeben haben, statt Standpunkte einzunehmen. Aber einige Passagen zeigen, dass 20 Jahre – trotz Gründung der Welthandelsorganisation, Zusammenbruch des Sozialismus, oder Chinas Aufstieg in der Weltwirtschaft – sehr kurz sind und dass man bei gleichwohl Fehler immer wiederholen kann.
Indira Gurbaxani
Robert Heilbroner und Lester
Thurow: Wirtschaft – Das
sollte man wissen, Campus Verlag, 316 Seiten, Frankfurt/
New York 2002, 25,50 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Bei diesem Buch handelt es sich, informiert uns Ulrike Hermann, um ein Standarwerk zweier US-Wirtschaftsprofessoren, das bereits aus dem Jahr 1982 stammt, seither mehrfach aktualisiert wurde und nun erstmals auf Deutsch vorliegt. Obwohl sich das Buch als Einführung in die Grundlagen der Ökonomie definiere, sei auch der bereits kundige Laie damit bestens bedient, findet Hermann. Das liege daran, behauptet sie, dass die Autoren nicht nur wüssten, was sie vermitteln wollen (Wie entsteht Wachstum? Warum schwankt die Konjunktur?), sondern außerdem und vor allem eine Meinung hätten. So machen sie beispielsweise explizit, dass sie zu den "Staatsinterventionisten" zählen und bemühen sich dennoch darum, den liberalen Standpunkt angemessen zu erläutern. Das ständige Argument, der Staat müsse seine Schulden abbauen, stoße bei ihnen auf wenig Verständnis, berichtet Hermann. Für Heilbronner/Thurow sei es keine Frage, dass es eines guten Bildungsangebotes und einer starken Infrastruktur bedürfe und damit auch staatlicher Zuschüsse oder Investitionsspritzen.

© Perlentaucher Medien GmbH