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England zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts, kurz vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs: In Howards End, nicht weit von London entfernt, liegt das Landhaus der Familie Wilcox. Hier kommt es zu einer Affäre zwischen Paul, dem jüngsten Sohn der Familie, und Helen Schlegel, die nur kurz zu Besuch ist. Doch die gegenseitige Anziehung währt nicht lange, denn schon bald merken die beiden, dass sie eigentlich nicht zueinander passen. Während Paul in der Tradition seiner nüchternen, tatkräftigen Familie steht, ist Helen die feinfühlige, kultivierte Tochter eines deutschen Idealisten und einer…mehr

Produktbeschreibung
England zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts, kurz vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs: In Howards End, nicht weit von London entfernt, liegt das Landhaus der Familie Wilcox. Hier kommt es zu einer Affäre zwischen Paul, dem jüngsten Sohn der Familie, und Helen Schlegel, die nur kurz zu Besuch ist. Doch die gegenseitige Anziehung währt nicht lange, denn schon bald merken die beiden, dass sie eigentlich nicht zueinander passen. Während Paul in der Tradition seiner nüchternen, tatkräftigen Familie steht, ist Helen die feinfühlige, kultivierte Tochter eines deutschen Idealisten und einer Engländerin. Doch auch wenn ihre Liaison nur von kurzer Dauer ist, so kreuzen sich ihre Wege immer wieder. Nach dem Tod seiner Frau freundet sich Pauls Vater, Mr. Wilcox, mit Helens Schwester Margaret an. Gegen den Willen der beiden Familien heiraten sie schließlich. Schon bald kommt es jedoch zum Eklat, als Margaret die nach einem Aufenthalt in Deutschland schwanger zurückkehrende Helen ins Landhaus der Familie Wilcox aufnehmen will. Das Haus in Howards End wird zu einem Mikrokosmos der Intrigen, verletzten Gefühle, des Misstrauens - und schließlich der Versöhnung.
Neben „Zimmer mit Aussicht“ und „Auf der Suche nach Indien“ ist „Wiedersehen in Howards End“ (1910) Forsters bekanntester Roman. 1992 wurde er von James Ivory mit Anthony Hopkins, Vanessa Redgrave, Helena Bonham Carter und Emma Thompson in den Hauptrollen erfolgreich verfilmt.
Autorenporträt
Edward Morgan Forster (1897-1970), einer der bedeutendsten englischen Prosaisten des 20. Jahrhunderts und längst ein Klassiker der englischen Literatur, erlangte mit "Auf der Suche nach Indien", dem wohl berühmtesten Indien-Roman des 20. Jahrhunderts, Weltruhm. Zu seinem Werk gehören fünf weitere Romane, Erzählungen und Essays. Nach längeren Aufenthalten in Indien lebte er von 1927 bis zu seinem Tod in Cambridge.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.10.1995

E. M. Forster "Howards End"

Wie Gore Vidal einmal, scheußlich ungerecht übrigens, über Somerset Maugham meinte sagen zu sollen, dessen Romane hätten ihre Ewigkeit darin, daß sie zu brillanten Filmen verarbeitet worden seien, so könnte man auch von Forster glauben, sein Ruhm sei hauptsächlich dem Film zu verdanken, etwa der so vielgesehenen "Passage to India" von David Lean, und besonders dann dem Regisseur Ivory; der so herrlich manieriert in traumhaft schöne Bilder bringt, was Forster schreibt. Romane sind aber immer noch einmal etwas ganz anderes als die Filme nach ihnen, schon, weil sie so wunderbar viel länger sind als jeder Film: Und es ist ja immer auch die halbe Ewigkeit des Lesens, die uns so ganz in die Welten bringt, aus denen wir selbst nicht sind. Eine solche, jetzt vergangene Welt führt uns, in den prekären Situationen ihres Vergehens (wie das auch die Wharton so hinreißend für ihr New York kann), Forster in "Howards End" vor, wenn er das alte viktorianische England, unendlich liebenswürdig, wenn auch ein bißchen bigott, hineinverschwinden läßt in die moderne, die unvermeidliche Zeit - unvergleichlich der Zauber der englischen Landschaft (in Landschaften ist er dann auch in seinem Indien-Buch ein Meister), besonders der Herbst ist Forsters Stärke: Jeder Romanliebhaber hätte prophezeien können, daß kein Land schöner im Herbst sein würde als das alte England, wenn es einmal aufhören würde, das erstaunlichste aller Romanländer zu sein, aber es bedurfte eben noch einmal eines englischen Romanciers, um dieses Bild wirklich zu malen. Forster, der 1879 geboren wurde und uralt 1970 starb, verfertigte dann in den zwanziger Jahren, nach der "Passage to India", auch eine vielzitierte kleine Romantheorie, in der die brillantesten Torheiten stehen, die je über Henry James gesagt worden sind; aber es war auch nicht leicht, nach James Romane der Art zu schreiben, wie Forster das wollte, und lieber wollen wir Leser tausend Ungerechtigkeiten erdulden, und sei's über unsre Liebsten, als auf einen Roman zu verzichten wie diesen hier. (Edward Morgan Forster: "Wiedersehen in Howards End". Aus dem Englischen übersetzt von Egon Pöllinger. Goldmann Verlag, München 1993. 407 S., br., 15,-DM.) R.V.

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