Die Grundthese der Arbeit ist der Nachweis, dass zum Verständnis dessen, was Frömmigkeit bei Schleiermachers beinhaltet, die Struktur von Zeit zu berücksichtigen ist. Das Zeitverständnis Schleiermacher wird hauptsächlich anhand der Lehnsätze aus der Ethik in der Glaubenslehre entwickelt, die These der Arbeit dann exemplarisch an den Lehrstücken von Wiedergeburt und Heiligung und damit an Schleiermachers Rechtfertigungslehre überprüft. Dabei wird deutlich, dass die Zeitthematik keine nur von außen an die Glaubenslehre herangetragene Perspektive darstellt, sondern deren Grundanlage und inhaltliche Durchführung überhaupt bestimmt. Die Arbeit bietet so zum einen eine Rekonstruktion bislang wenig beachteter Lehrsätze der Schleiermacherschen Glaubenslehre und eröffnet zum anderen am Leitfaden der Zeitthematik einen neuen Zugang zum Verständnis des theologischen Denkens von Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher.