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Das fragen sich die Schildkröte, der Elefant, die Giraffe, das Zebra, der Löwe, der Fuchs, das Äffchen und ... natürlich auch die Maus! Denn der Mond sieht schließlich aus wie ein köstlicher runder Käse!

Produktbeschreibung
Das fragen sich die Schildkröte, der Elefant, die Giraffe, das Zebra, der Löwe, der Fuchs, das Äffchen und ... natürlich auch die Maus! Denn der Mond sieht schließlich aus wie ein köstlicher runder Käse!
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensentin Kathleen Hildebrand empfiehlt gleich drei neue Bilderbücher für Kinder über den Mond. Dabei besticht die "romantische Abenteuergeschichte" über einen Opa und seinen Enkel, die ihr das argentinische Duo Nicholas Schuff (Autor) und Ana Sender (Illustrationen) in "Kommst du mit zum Mond" erzählt, durch Sätze voller Poesie und einen Bildmix aus Waldlandschaften und "sanfter Sommermelancholie", verspricht die Kritikerin. Schon fast einen Mond-Klassiker annonciert Hildebrand mit Michael Grekniecs "Wie schmeckt der Mond?", bereits vor 30 Jahren erstmals erschienen und nun vom Bohem Verlag neu aufgelegt: In dem Bilderbuch folgt sie auf großformatigen Aquarellen einer Gruppe von Tieren, die versucht zum Mond zu gelangen , allerdings gelingt es nur der Maus: Die teilt allerdings ihr Stück vom Mond gern mit ihren tierischen Freunden. Nicht zuletzt empfiehlt die Rezensentin Gosia Herbas und Mikolaj Pasinskis "Der Elefant auf dem Mond", in dem ihr das polnische Duo von einer Wissenschaftlerin erzählt, die ihre Kollegen davor zu überzeugen versucht, dass ein Elefant auf dem Mond lebt. Bilder, die Hildebrand zwischen Picassos Kubismus, modernen Holzschnitten und sozialistischem Realismus verortet, ein Feuerwerk an Fantasie und viel Humor machen das Buch für die Kritikerin zum "Meisterwerk".

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.06.2023

Bis zum Mond
und zurück
Weit weg, ganz nah – und sehr lecker: In drei neuen
Bilderbüchern ist der Erdtrabant ein Sehnsuchtsort
VON KATHLEEN HILDEBRAND
Der Mond mag weit weg sein. Aber für Kinder ist er ganz nah. In Schlafliedern, als Muster auf dem Bettbezug und als Teil der Geschichten, die man ihnen vorliest, schon immer: Der kleine Häwelmann, Peterchens Mondfahrt, die Geschichten vom Mondbär. Vielleicht, weil der Mond für die Nacht steht und Einschlafen für Kinder einfach ein sehr viel größeres Thema ist als für Erwachsene, zumal für ihre dauerübermüdeten Eltern. Der Mond bewacht die Nacht, er ist wie eines dieser kleinen Lämpchen, die man in die Steckdose steckt, zur Orientierung im Dunkeln und gegen die Angst. Mit seiner runden Form, der Verlässlichkeit seiner Phasen, hat er etwas Beruhigendes. Zugleich übt er eine Faszination aus: „Bis zum Mond“ ist für Kinder lange die ultimative Entfernungsangabe. Weiter geht nicht. Und doch waren schon Menschen dort oben. „Als wäre jemand vom Mond“ – die Spannung zwischen Alltag und Ferne, von Vertrautheit und maximaler Exotik macht den Erdtrabanten zu einem großartigen Motiv für Kunst, Literatur, auch für die Kleinen.
In diesem Frühjahr sind drei Bilderbücher erschienen, die ausloten, was der Mond alles bedeuten kann. In den Geschichten, die sie erzählen, aber auch in ihren wunderschönen und höchst verschiedenen Bildsprachen. Da gibt es die romantische Abenteuergeschichte des argentinischen Duos aus Autor Nicolás Schuff und Illustratorin Ana Sender. „Kommst du mit zum Mond?“ heißt dieses bezaubernde Buch, das mit seinen ruhigen, poetischen Sätzen und dunklen, waldigen Bildlandschaften zwischen sanfter Sommermelancholie und Entdeckungslust schaukelt.
Die Geschichte geht so: Der kleine Emilio fährt im Sommer hinaus aufs Land zu seinem Opa, der in einem kleinen Haus im Wald wohnt. Abends erzählt Opa draußen Geschichten. Als Vollmond ist, spricht er vom Mond und den Gesichtern, die man in ihm erkennen kann: Das der Oma, die es offenbar nicht mehr gibt. Das eigene aus der Zeit der Kindheit. „Und manchmal sehe ich das Gesicht der Welt, wie sie sich im Mond anschaut, als wäre er ein Spiegel, und sich fürs Bett fertig macht.“ Emilio und Opa essen Apfelkuchen und gucken in den Himmel, bis Opa die entscheidende Frage stellt, mit der das Abenteuer beginnt: „Emilio, würdest du gern den Mond besuchen?“
Mitten in der Dunkelheit ziehen sie los durch den Wald. Gruselig ist das nicht, Opa kennt sich ja aus und weiß, dass hier nichts droht. Dass er und sein Enkel die größten Tiere im Wald sind. Der Weg zum Mond führt zu einem See ist, in dem er sich spiegelt. Emilio und Opa ziehen sich aus, bis auf die Schlüpfer, und springen hinein. Die große Sehnsucht, heißt das wohl, muss man gar nicht mit den ganz großen Reisen stillen. Es braucht keine Rakete. Sondern Fantasie und ein bisschen Mut. Nach dem nächtlichen Bad schlafen sie auf einer Lichtung unter mitgebrachten Decken, nebendran ein Lagerfeuer. So lauschig kann eine Mondreise sein, so geborgen kann man sich an ihrem Ende fühlen.
Eine ganz ähnliche Pointe hat das großformatige Bilderbuch „Wie schmeckt der Mond?“ von Michael Grejniec. Ein Tier nach dem anderen stellt sich darin diese Frage – die Schildkröte, der Elefant, die Giraffe, das Zebra, der Löwe, der Fuchs, das Äffchen. Eins nach dem anderen klettern sie erst auf einen Berg und dann aufeinander drauf. Aber der Mond rückt mit jedem Höhengewinn weiter weg, er hält die Sache für ein Spiel – und natürlich hat er auch kein Interesse daran, sich ein Stück aus seinem schönen Rund herausbeißen zu lassen. Bis er das letzte Tier unterschätzt: die Maus. Das kleinste von allen beißt also schließlich ein Stück ab vom Mond und teilt geschwisterlich mit den anderen: Für jedes Tier schmeckt er anders, nach der Sache, die es am liebsten mag. Sehnsucht also ist etwas Persönliches. Nur der Fisch im See versteht die kulinarische Aufregung nicht – in einer Art Bildepilog fragt er, wieso die Tiere nicht einfach zu ihm ins Wasser gekommen sind, denn da, als Spiegelung, gibt es den Mond ja auch.
Die Bilder, die aussehen wie auf sehr grobes Aquarellpapier gemalt, haben einen ungewöhnlichen, plastischen Charme, die Tierfigürchen aber trotzdem eine liebenswürdige Zartheit. Wenn eins daran gescheitert ist, den Mond zu erreichen, ist rechts unten auf der Seite mit dem Text schon das nächste unterwegs und kommt auf Pfoten oder Hufen angetrappelt.
Der Bohem Verlag aus Münster hat „Wie schmeckt der Mond?“ dreißig Jahre nach seiner ersten Veröffentlichung neu aufgelegt. Das Buch war vergriffen, wurde aber laut Verlag so häufig angefragt, dass man sich zu einer Wiederauflage entschloss. Das hat sich gelohnt.
Ein Mondbuch, das sich nicht zufriedengibt mit dem Sentiment des „Warum-in-die-Ferne-schweifen?“ ist „Der Elefant auf dem Mond von Gosia Herba und Mikołaj Pa aus Polen. Hier entdeckt eine Astronomin, dass ein Elefant auf dem Mond lebt. Die Astronomen-Community glaubt ihr nicht, lacht sie aus und irgendwann reicht es ihr: „Sie baute eine kosmische Rakete und packte ihre Sachen ein“. Oben angekommen schließt sie kollegiale Freundschaft mit dem Elefanten und verfasst eine Mond-Enzyklopädie, die, per Paketpost auf die Erde geschickt, Furore macht.
Wie Herba und Pa diese zupackende Wissenschaftlerinnengeschichte illustrieren, ist etwas ganz Besonderes und weit, weit weg von den romantischen, klar gegenständlichen Bildern der anderen beiden Bücher. Ihre Bildsprache liegt irgendwo zwischen Picassos kubistischer Phase, Holzschnitten der Moderne und sozialistischem Realismus. Die Mondrakete der Astronomin besteht nur aus ein paar Dreiecken und dem Kreis des Fensters – aber sie kommt dort an, wo sie hin soll. Die Mondflora, von der die Enzyklopädie vor allem handelt, wird auf einer Seite voller kleiner Bildchen präsentiert, die wie eine Persiflage botanischer Zeichnungen wirken. Alles ist rot, blau, schwarz und weiß, die Formen der Pflanzen erinnern an Amöben, Korallen, Kakteen, Kristalle.
„Der Elefant auf dem Mond“ ist ein Meisterwerk von großer, experimenteller Fantasie, das seine „Moral“ mit Witz vermittelt: Lasst euch nicht kleinmachen! Und wenn es euch zu bunt wird: Macht euch auf die Socken, woanders wird es besser sein. Und sei es hoch oben, auf dem Mond.
Nicolás Schuff und
Ana Sender:
Kommst du mit
zum Mond. Aus dem Spanischen von
Elisabeth Leuthardt. Knesebeck Verlag,
München 2023.
40 Seiten, 16 Euro.
Ab 3 Jahren.
Michael Grejniec:
Wie schmeckt der Mond? Bohem Verlag,
Münster 2023.
32 Seiten, 16,95 Euro.
Ab 2 Jahren.
Gosia Herba und
Mikołaj Pa:
Der Elefant auf dem Mond. Aus dem
Polnischen von
Dorota Stroińska.
Achse Verlag, Wien 2023. 40 Seiten, 22 Euro.
Ab 5 Jahren.
Foto: Michael Grejniec/Bohem Verlag
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