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Aus einem provinziellen, biederen Elternhaus flüchtet sich die Ich-Erzählerin in eine nicht weniger provinzielle bürgerliche Ehe. Das enge Korsett ihrer Rolle als Ehefrau, die ständigen Maßregelungen ihres Mannes treiben sie Schritt für Schritt in Verzweiflung und Depression. Als Brigitte Schwaigers Debütroman im Jahr 1977 erschien, avancierte die damals 28-Jährige über Nacht zum literarischen Star. Ihr Buch, eines der meistverkauften Werke der deutschsprachigen Literatur, hat auch über 30 Jahre später nichts von seiner Aktualität verloren: ein literarisches Meisterstück, das mit ...
Aus einem provinziellen, biederen Elternhaus flüchtet sich die Ich-Erzählerin in eine nicht weniger provinzielle bürgerliche Ehe. Das enge Korsett ihrer Rolle als Ehefrau, die ständigen Maßregelungen ihres Mannes treiben sie Schritt für Schritt in Verzweiflung und Depression. Als Brigitte Schwaigers Debütroman im Jahr 1977 erschien, avancierte die damals 28-Jährige über Nacht zum literarischen Star. Ihr Buch, eines der meistverkauften Werke der deutschsprachigen Literatur, hat auch über 30 Jahre später nichts von seiner Aktualität verloren: ein literarisches Meisterstück, das mit viel Galgenhumor und Witz und ohne erhobenen Zeigefinger vom Versuch eines Ausbruchs aus den bürgerlichen Verhältnissen erzählt.
Brigitte Schwaiger, geboren 1949 in Freistadt/Oberösterreich. Sie hatte 1977 mit ihrem Debütroman Wie kommt das Salz ins Meer bei Publikum wie Kritik großen Erfolg. Der Roman zählt zu den meistverkauften Werken des deutschsprachigen Raumes und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Mehrere Veröffentlichungen, zuletzt Fallen lassen. Brigitte Schwaiger ist im Juli 2010 in Wien verstorben.
Produktdetails
- HAYMON TASCHENBUCH 077
- Verlag: Haymon Verlag
- Artikelnr. des Verlages: 877
- 5. Aufl.
- Seitenzahl: 136
- Erscheinungstermin: 4. März 2011
- Deutsch
- Abmessung: 12mm x 114mm x 190mm
- Gewicht: 154g
- ISBN-13: 9783852188775
- ISBN-10: 3852188776
- Artikelnr.: 32687331
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Sarkastisch und gleichzeitig verzweifelt schildert die namenlose Erzählerin hier das langsame Scheitern ihrer Ehe. Schon in der Schule stellte sie fest, dass sie nicht weiß, was sie vom Leben erwartet. So bestimmen es statt ihrer selbst die Eltern, raten ihr zum passenden Studium und zum …
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Sarkastisch und gleichzeitig verzweifelt schildert die namenlose Erzählerin hier das langsame Scheitern ihrer Ehe. Schon in der Schule stellte sie fest, dass sie nicht weiß, was sie vom Leben erwartet. So bestimmen es statt ihrer selbst die Eltern, raten ihr zum passenden Studium und zum passenden Mann, in den sie sich anfangs tatsächlich verliebt. Doch das Studium scheitert, und auch ihre Ehe ist lieblos und von Anstandsregeln geprägt. Rolf bestimmt, mit wem sie befreundet sein soll und wie sie sich in der Öffentlichkeit zu verhalten habe. Durch eine Affäre versucht sie sich zu befreien, doch auch dieser fast schon einzige Versuch der Selbstständigkeit scheitert.
Eine perfekte Haus- und Ehefrau wollen ihr Mann und ihre Eltern aus ihr machen, doch gerade daran zerbricht die Ich-Erzählerin fast. Denn sie ist alles andere als perfekt. Sie ist unsicher, fühlt sich ihrer Rolle als Ehefrau nicht gewachsen, ist sich über ihre Gefühle für Rolf im Unklaren und weiß nicht einmal, wann Tomaten- oder Spargelzeit ist und wieviel Gemüse kosten darf. Zusätzlich wird sie von Selbstmordgedanken und einer unerklärlichen Traurigkeit geplagt, unter der auch schon ihre Mutter litt. Natürlich im Verborgenen, denn der berufstätige, stets beschäftigte Gatte soll sich nicht durch die unverständlichen Gefühle seiner Frau gestört fühlen. Heute hat dieses Krankheitsbild einen Namen: Depression.
Obwohl das Buch aus den 70er Jahren stammt und sich unsere Gesellschaft weiterentwickelt hat, wirkt das sozialkritische Thema des Buches nicht veraltet, denn jeder kennt sicherlich jemanden, den er als Spießer bezeichnen würde und der übermäßig an "veralteten" Werten festhält. Und so gibt es sicherlich noch genug Frauen, die in solchen unglücklichen Ehen gefangen sind und sich nicht trauen, daraus auszubrechen.
Die gesamte Geschichte wird ohne Anführungszeichen aus der Ich-Perspektive erzählt, wodurch eine intensive Nähe zur Erzählerin entsteht. Ich konnte mich durch den Erzählstil sehr gut in sie hineinversetzen und mit ihr fühlen. Auf die Beschreibung von Äußerlichkeiten legt Schwaiger nicht viel Wert, aber auch ohne zu wissen, wie die Umgebung oder ihre Wohnung aussieht, kommt Atmosphäre auf. Man fühlt sich beengt und eingezwängt vom biederen Alltag und oftmals wollte ich die Protagonistin am liebsten bei den Schultern packen und schütteln, damit sie sich endlich einmal auflehnt und rebelliert.
Doch soweit kommt es nicht; wie denn auch, wenn man es gar nicht anders kennt? Schon ihre Großmutter und auch die Mutter sahen sich selbst nur als Anhang ihres Mannes, dem es ein schönes Heim zu gestalten gilt. Unter welchem Druck diese Frauen stehen, wird immer wieder in unterschiedlichen Situationen deutlich, beispielsweise als die Mutter der Erzählerin fast in Tränen ausbricht, weil ihr Mann ihr wortlos zu verstehen gibt, dass ihm das Mittagessen nicht geschmeckt hat, indem er den vollen Teller von sich wegschiebt. Oder der Großvater wütend die Tür zum Schlafzimmer eintritt, weil diese unbeabsichtigt verschlossen war und ihm sein "Recht" als Mann verwehrt.
Betrachtet man Brigitte Schwaigers Lebenslauf, bleibt die Vermutung nicht aus, dass der Roman stark autobiografisch ist. Wie auch die Protagonistin wurde Schwaiger als Tochter eines Arztes geboren, ihre Ehe scheiterte nach nur 4 Jahren und Depressionen und Suizidversuche begleiteten sie ihr Leben lang. Im Juli 2010 fand man die Leiche der 61-Jährigen in Wien in der Donau; man geht von einem Selbstmord aus.
Mit diesem Wissen im Kopf wirkt ihr Buch noch bedrückender, denn es zeigt, dass die traurige Geschichte keinesfalls Fiktion ist, sondern genug Frauen in der Realität unter ihrem repressiven Leben zu leiden haben. "Wie kommt das Salz ins Meer" ist ein eindrucksvolles, jedoch trostloses Buch über gesellschaftliche Zwänge und den vergeblichen Versuch einer Frau, sich davon zu befreien. Keine leichte Kost, aber unbedingt empfehlenswert!
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Eine junge Frau erzählt in der "Ich-Form" von der Odyssee ihrer Ehe.
Dem Beispiel ihrer Großmutter und Mutter folgend, heiratet sie aus den konservativen Vorstellungen heraus, mit denen sie aufgewachsen ist. Heiraten, eine Familie gründen und einen gutbürgerlichen …
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Eine junge Frau erzählt in der "Ich-Form" von der Odyssee ihrer Ehe.
Dem Beispiel ihrer Großmutter und Mutter folgend, heiratet sie aus den konservativen Vorstellungen heraus, mit denen sie aufgewachsen ist. Heiraten, eine Familie gründen und einen gutbürgerlichen Haushalt führen...das muss einfach so sein, das ist vernünftig.
Sie heiratet Rolf aus Liebe, doch hält diese nicht lange vor, als sie merkt, dass sie in der Ehe den gleichen Zwängen unterliegt wie zuvor in ihrem Elternhaus.
Vergeblich versucht sie, auszubrechen, die Depressionen sind unvermeidlich...
Ich muss sagen, ich tue mich schwer mit der Besprechung dieses Buches.
"Wie kommt das Salz ins Meer" ist der hochgelobte Debütroman von Brigitte Schwaiger und im Jahre 1977 erstmalig erschienen. Ich hatte somit große Erwartungen an das Buch, das schließlich ein noch immer hochaktuelles Thema verarbeitet.
Aber ich fand es schwer, das nur 134 Seiten umfassende Werk zu lesen. Die Autorin grenzt die wörtliche Rede nicht durch Zeichen ab, so dass man einen fortlaufenden Text vor sich hat, was sehr anstrengend ist.
Was wird gesprochen? Und was nur gedacht? Wer spricht was?
Hier ist der Leser sehr gefordert, aber auch gezwungen, sich komplett auf die Ich-Erzählerin einzulassen. In ihre Welt einzutauchen, um ihre Gefühle nachvollziehen zu können.
Wir lernen eine Frau kennen, die, eingesperrt in ihrer Ehe, keine Möglichkeit der Selbstverwirklichung erfährt. Die, aus einem konservativen und mindestens genauso einengenden Elternhaus kommend, es nicht gelernt hat, sie selbst zu sein, eigene Zukunftsvorstellungen zu entwickeln. Sie hat es nicht gelernt, sich aufzulehnen. Weder gegen ihr Elternhaus noch gegen ihren Mann, der sie ständig unterordnet, gängelt, klein macht.
So ist der Leser sehr erstaunt, als sie den Ausbruch wagt und schließlich Konsequenzen zieht.
Tiefsinnig, aber auch mit einer Portion Humor lässt Brigitte Schwaiger ihre Protagonistin erzählen.
Viele Sätze haben mich in ihrer Doppeldeutigkeit beeindruckt...
[...] er sagt: Schon lange war es nicht so schön mit dir. Dabei war ich gar nicht zu Hause.
Ich bin sicher, dass sich noch einige solcher Satzschätzchen in dem Buch finden lassen, die ich auf den ersten Blick womöglich übersehen habe.
"Wie kommt das Salz ins Meer" ist kein Buch, das mir auf Anhieb gefallen hat. Je mehr ich mich damit auseinandersetze, desto mehr erkenne ich aber die Qualitäten dieser stark autobiographisch geprägten Lektüre.
Brigitte Schwaiger (*1949) hatte ihr ganzes Leben lang mit psychischen Problemen zu kämpfen und verübte im Jahre 2010 Selbstmord.
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