Wenn unsere Kinder groß werden und aus dem Hause gehen, um in unserer Gesellschaft ihren Platz zu finden - sei es als Zuhälter, Kassentrude im Pennymarkt, als arbeitsloser Papiersammler in den öffentlichen Parkanlagen oder einfach als Sozialschmarotzer -, dann wird es still in der elterlichen Stube. Das Kinderzimmer gähnt leer, und der alte Plüschteddy auf dem Bett der Tochter hat eine Träne in dem einen verbliebenen Glasauge. Mathias Wedel hat den langen Abschied von seinen Kindern eingefangen. Manche Erinnerung pocht jetzt an die Wohnungstür. Und der "enlastete" Papa fragt sich: Habe ich alles getan, damit Sohn und Tochter in der Welt zurechtkommen? Habe ich sie genug geschlagen? Habe ich ihnen genug von meinen Lebenserfahrungen mitgegeben, auf daß sie es einmal besser haben als die Eltern? Habe ich sie wirklich ausreichend auf das harte Leben im Westen vorbereitet, wo sie ihre zarte Kindheit doch wohlbehütet in der Deutschen Demokratischen Republik verbracht haben?