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Es vergeht kaum eine Woche, in der der Welthandel in Deutschland keine Nachrichten produziert: sei es der Verlauf einer Welthandelsrunde, Handelsstreit zwischen der EU und der USA, eine Veränderung des Ölpreises, der Auftritt von Globalisierungsgegnern oder "nur" die Übernahme eines Konzerns durch einen anderen. Auf der anderen Seite blickt das Thema Handel auf eine lange und spannende mehr als zweitausendjährige Geschichte zurück. Die Seidenstraße, die Hanse, die Fugger oder die Handelskompanien der frühen Neuzeit sind nur einige Beispiele. Der Welthandel in seiner heutigen Form begann mit…mehr

Produktbeschreibung
Es vergeht kaum eine Woche, in der der Welthandel in Deutschland keine Nachrichten produziert: sei es der Verlauf einer Welthandelsrunde, Handelsstreit zwischen der EU und der USA, eine Veränderung des Ölpreises, der Auftritt von Globalisierungsgegnern oder "nur" die Übernahme eines Konzerns durch einen anderen. Auf der anderen Seite blickt das Thema Handel auf eine lange und spannende mehr als zweitausendjährige Geschichte zurück. Die Seidenstraße, die Hanse, die Fugger oder die Handelskompanien der frühen Neuzeit sind nur einige Beispiele. Der Welthandel in seiner heutigen Form begann mit dem Abkommen von Bretton Woods 1944, aus dem sich später GATT und 1995 die WTO (World Trade Organization) entwickelte. Sie bildet heute zusammen mit zahllosen bilateralen und multilateralen Abkommen (z.B. EU, EFTA, NAFTA, MERCOSUR, ASEAN) den Rahmen für einen sich immer noch rasant entwickelten Handel mit Waren, Dienstleistungen und Finanzprodukten. Wer handelt was, wo, wie und warum? Barbara Hahn beschreibt die Handelpartner (Länder, Konzerne), die wichtigsten Waren (z. B., Rohstoffe, Nahrungsmittel, Fahrzeuge, Textilien, Aktien), die Handelszentren und -routen, die Verkehrsträger (z.B. Containerschiffe), Logistik und Kommunikation und nicht zuletzt die Theorien zum Welthandel und die Auswirkungen des Handels auch auf unser tägliches Leben. Mit anschaulichen Karten, Grafiken, Fotos und Tabellen kann sich der Leser einen guten Überblick verschaffen und sich auf dieser Grundlage eine fundierte eigene Meinung zu aktuellen Handelsthemen bilden.
Autorenporträt
Barbara Hahn, geb. 1955, hat einen Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie an der Universität Würzburg. Sie hat zahlreiche Forschungen zum weltweiten Handel, insbesondere zum Einzelhandel veröffentlicht.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.01.2010

Erhebungen statt Meinungen
Eine verständliche Erklärung des Welthandels

Ihre Interdisziplinarität und ihre Betrachtung des Raumes prädestiniert die Zunft der Geographen geradezu, die vielen Faktoren und Ebenen des Welthandels zu beschreiben. Insofern war es eine vortreffliche Wahl, der Würzburger Professorin Barbara Hahn die Erstellung dieses Überblicksbuches anzuvertrauen.

Hahn befand sich - wie sie im Vorwort berichtet - in den Vereinigten Staaten, als die Investmentbank Lehman Brothers Insolvenz beantragen musste. Doch von den hektischen Eilmeldungen jener Tage merkt man im Buch nichts. Dieses stellt sich vielmehr als die langfristigen Entwicklungen vor und nach der Krise beschreibend heraus: "Dem guten Angebot und Service in der Library of Congress ist es zu verdanken, dass die Erhebungen äußerst zügig durchgeführt werden konnten."

Man beachte die Wortwahl: Erhebungen. In der Tat, das Buch ist Ergebnis von Erhebungen und nicht politisch eingefärbten Meinungen: ein wohltuender Band für alle, die sich erstmals mit dem Welthandel aus historischer, ökonomischer, juristischer und humangeographischer Sicht beschäftigen wollen. Besonders Schüler und Studenten werden von dem mit überlegt eingesetzten Karten, Fotos und Statistiken aufbereiteten Buch profitieren. Dass die Library of Congress den passenden Rahmen bietet, ein solch spannendes wie unaufgeregtes Überblickswerk zu formulieren, glaubt man sofort - eine solche Bibliothek ist in Deutschland leider nicht zu finden.

Ein Faszinosum der Amerikaner bleibt, dass sie Forschungen ermöglichen, deren Ergebnisse sie regelmäßig nicht gut aussehen lassen. Ein Beispiel ist das Handelsgut Wasser. Im südindischen Bundesstaat Kerala hat das Unternehmen Coca-Cola dazu beigetragen, dass eine eigentlich wasserreiche Region heute unter Wassermangel leidet. Denn zur Herstellung von einem Liter Coca-Cola werden neun Liter Wasser benötigt. Ein anderes von Hahn aufgeführtes Beispiel ist Fidschi, dessen Bevölkerung nur teilweise Zugang zu sauberem Wasser hat, aber jährlich Quellwasser exportiert. In amerikanischen Fernsehserien und Supermärkten wird das Lifestyle-Mineralwasser "Fiji" vermarktet.

Der Welthandel treibt seltsame Blüten. Aber vielleicht ist er nur Ausdruck davon, womit die Welt handeln will, was Menschen also wünschen. Auch Inder möchten Cola trinken und Fidschianer Geld verdienen. Dafür haben sie die internationalen Handelsabkommen unterschrieben.

Doch nicht immer erzielen Abkommen und Gesetze die erhoffte Wirkung. Im Jahre 1887 verabschiedete Großbritannien den Merchandise Marks Act, der festlegte, dass in allen Importgütern der Name des Herstellungslandes vermerkt sein müsse. "Anders als beabsichtigt, profitierte die deutsche Industrie vom ,Made in Germany', da die britischen Konsumenten die gute Qualität der deutschen Produkte schätzen lernten", schreibt Hahn.

Die Globalisierung bildet also vor allem die Bedürfnisse und Hoffnungen der Weltbürger ab. Vielleicht auch deren Gier. Wer hält die Fäden in der Hand? Entweder die Protagonisten, also die Staaten, oder der Freihandel: Dann sind es die Menschen, gegenwärtig knapp sieben Milliarden.

JOCHEN ZENTHÖFER

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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(...) gut illustrierte[s] und übersichtlich geschriebene[s] Buch(..).

Geographie und Schule, August 2010

(...) was wissen wir eigentlich über den Welthandel? Wer sind die Akteure? Wer handelt was, wo und warum? Das große Überblicksbuch fehlte - bislang. Die Würzburger Geografin Barbara Hahn präsentiert nun in einem mit vielebn Grafiken und Karten illustrierten Band die Geschichte des Welthandels von den Anfängen bis heute.

MainPost, 27. Februar 2010