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Bella Block von der Hamburger Kripo soll ausgerechnet wegen zweier Selbstmorde in jenem Dorf im Umland ermitteln, in dem sie selbst ein Wochenendhäuschen besitzt. Zunächst sieht es nach einem äußerst angenehmen Job aus, und sie macht es sich erst einmal in ihrem Garten bequem. Doch bald muss sie feststellen, dass der Schein trügt, dass die Dorfbewohner sich gegenseitig bespitzeln und verdächtigen. Und vor allem dämmert ihr, dass die beiden Todesfälle in Wahrheit gar keine Selbstmorde waren. Irgendjemand im Dorf verbirgt ein düsteres Geheimnis ...

Produktbeschreibung
Bella Block von der Hamburger Kripo soll ausgerechnet wegen zweier Selbstmorde in jenem Dorf im Umland ermitteln, in dem sie selbst ein Wochenendhäuschen besitzt. Zunächst sieht es nach einem äußerst angenehmen Job aus, und sie macht es sich erst einmal in ihrem Garten bequem. Doch bald muss sie feststellen, dass der Schein trügt, dass die Dorfbewohner sich gegenseitig bespitzeln und verdächtigen. Und vor allem dämmert ihr, dass die beiden Todesfälle in Wahrheit gar keine Selbstmorde waren. Irgendjemand im Dorf verbirgt ein düsteres Geheimnis ...
Autorenporträt
Doris Gercke, geboren 1937 in Greifswald, lebt als Schriftstellerin in Hamburg. Sie studierte Rechtswissenschaften und schuf in den 1980er Jahren die legendäre Ermittlerfigur Bella Block. Die Krimis der preisgekrönten Kult-Autorin locken ein breites Publikum vor die Bücher und Bildschirme. Für ihr Schaffen wurde Doris Gercke im Jahr 2000 mit dem Friedrich-Glauser-Ehrenpreis ausgezeichnet.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 31.10.2006

Band 43
Saufen im Garten
Doris Gerckes „Weinschröter, du mußt hängen”
Wodka und Polizei – ob die Kombination gut geht? In diesem ersten Bella-Block-Krimi von Doris Gercke mit dem wunderbaren Titel „Weinschröter, du mußt hängen” gehen jedenfalls Heldin und Wodka-Orangensaft eine unauflösbare Verbindung ein. Als absolutes Lieblingsgetränk von Bella Block sorgt es für Trost, Aufheiterung und Gedankenblitze – nicht ohne Folgen: „Bella Block stand neben dem Fahrstuhl und wartete. Der Kopf tat ihr weh, weil sie am Abend zuvor zu viel Wodka getrunken hatte. Die Füße taten ihr weh, weil sie unbequeme Schuhe anhatte (. . .). Die Notlösung, um nicht zu spät zu kommen, war knallrot und hatte Vierzehn-Zentimeter-Absätze. Scheiße, murmelte sie vor sich hin.”
Das Buch war Ende der achtziger Jahre eine Sensation: Nicht nur, dass hier eine Frau ermittelt, sie ist auch bereits „in reiferen Jahren”. Saufen und Sex ist sie keineswegs abgeneigt, und von Männern lässt sie sich schon gar nichts vormachen. So viel moralische Coolness war man von deutschen Büchern bis dahin nicht gewöhnt. Inzwischen ist Doris Gercke mit ihren Büchern berühmt geworden und zählt zu den erfolgreichsten Krimiautorinnen Deutschlands. Und einige Jahre nach Erscheinen des ersten Bandes sorgte Bella Block ein zweites Mal für Furore: als Fernsehkommissarin, dargestellt von Hannelore Hoger. Dass die Hoger eine ganz großartige Schauspielerin ist, dürfte bekannt sein, aber in dieser Rolle übertrifft sie alles. Wie sie dieser Figur Fleisch, Stimme, Lakonie gibt – ich sage nur: kongenial!
In ihrem ersten Fall kann Bella Block gleich ihrem anstrengenden neuen Chef aus dem Weg gehen. Sie soll in dem Dorf ermitteln, in dem sie ein ererbtes Haus besitzt; sie setzt sich also erst einmal in den Garten und säuft. Zu diesem Zeitpunkt weiß der Leser bereits, dass die Selbstmorde im Dorf tatsächlich keine waren, und die Mörderin weiterhin Rachepläne schmiedet. Während Bella noch von Landidylle träumt, wird der Leser bereits schonungslos konfrontiert mit dörflicher Enge, gegenseitigen Bespitzelungen, Quälereien und sozialen Ausschlussmechanismen – das Dorf als Mikrokosmos des grausamen Sozialtiers Mensch.
Natürlich ist die Täterin eigentlich das Opfer, wie es sich bei einer Autorin gehört, die das sympathische Bedürfnis verspürt, sich mit den gesellschaftlichen Verhältnissen kritisch auseinanderzusetzen. Ein engagiertes Frauenbuch hat man das damals sicher genannt, aber zum Glück bleibt die Geschichte durch Bella Blocks Witz und unkonventionelle Art erfrischend unideologisch. Der Einsatz der Autorin für die Benachteiligten und ihre Freude an unkonventionellen Entscheidungen spielen auch beim überraschenden Schluss eine Rolle. Als Bella Block nämlich erfolgreich den Täter ermittelt hat, ist ihre Polizeikarriere auch schon am Ende. Warum? Das hängt mit dem Sendungsbewusstsein der Autorin zusammen. Am besten: lesen!TOM STROMBERG
Doris Gercke
Foto: Doris Gercke
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