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Weimar hatte einst alle Blicke auf sich gezogen: jetzt weckt es wieder alle Hoffnungen. Im Jahr 1999 wird Weimar Kulturhauptstadt Europas sein, und groß sind die Pläne, wie die Erwartungen an dieses Ereignis einzulösen seien. Seit Goethe steht Weimar im Zentrum von kulturpolitischen Bemühungen, die alle guten Geister wider die bösen Mächte ins Feld führen. An Weimar sollte sich seit jeher schon erweisen, wie weit ästhetische Prinzipien tragen. Weimar ist die Welt. Nicht anders läßt sich erklären, daß die lokale Geschichtsschreibung drei Zeitalter unterscheidet, ein goldenes, ein silbernes und…mehr

Produktbeschreibung
Weimar hatte einst alle Blicke auf sich gezogen: jetzt weckt es wieder alle Hoffnungen. Im Jahr 1999 wird Weimar Kulturhauptstadt Europas sein, und groß sind die Pläne, wie die Erwartungen an dieses Ereignis einzulösen seien. Seit Goethe steht Weimar im Zentrum von kulturpolitischen Bemühungen, die alle guten Geister wider die bösen Mächte ins Feld führen. An Weimar sollte sich seit jeher schon erweisen, wie weit ästhetische Prinzipien tragen.
Weimar ist die Welt. Nicht anders läßt sich erklären, daß die lokale Geschichtsschreibung drei Zeitalter unterscheidet, ein goldenes, ein silbernes und ein bronzenes. Die goldenen Jahre gehören ganz Goethe und den Grenzen der wohltemperierten Aufklärung; Weimar stand in voller Blüte. In den silbernen Zeiten zogen unter Großherzog Carl Alexander, der dem Städtchen einen zweiten kulturellen Frühling verschaffen wollte, klangvolle Namen ein, darunter Liszt und Nietzsche. Schließlich fanden sich im bronzenen Zeitalter Zivilisationsmüde und Idealisten ein, von Harry Graf Kessler bis Walter Gropius, um Auswege zu suchen.
Thomas Steinfeld erzählt die Biographie dieser ästhetischen Provinz. Über die Zeiten hinweg zeigt sich die Macht einer Illusion, derzufolge es einst einen Ort gab, wo das Leben selber schon ein Kunstwerk war. Weimar war ein Versprechen, über dessen Einlösung ein kulturpolitischer Epilog Auskunft gibt.
Autorenporträt
Thomas Steinfeld, geboren 1954, leitet das Ressort "Literatur und literarisches Leben" im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.09.1998

THOMAS STEINFELD, Redakteur im Literaturblatt dieser Zeitung, hat eine Kulturgeschichte der Stadt Weimar verfaßt; Barbara Klemm, Fotografin dieser Zeitung, hat die Bilder dazu aufgenommen. Über mehr als zwei Jahrhunderte hinweg wird in diesem Buch die Macht einer Illusion nachgezeichnet, derzufolge es einst einen Ort gab, wo das Leben selbst ein Kunstwerk war. Seit Goethes Zeiten sollte sich hier, in immer wieder neuen Versuchen, erweisen, ob und wie weit ästhetische Prinzipien tragen - und das galt für Franz Liszt nicht weniger als für Harry Graf Kessler. Nicht alle diese Anläufe sind glücklich ausgegangen. Im nächsten Jahr nun wird Weimar Kulturstadt Europas. ("Weimar". Mit Fotografien von Barbara Klemm. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 1998. 288 S., geb., 48,- DM.)

F.A.Z.

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