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In der Frühen Neuzeit (1500-1800) war das Reisen noch ein gefahrenreiches Unternehmen. Es gab weder Landkarten noch Straßen- oder Ortsschilder, die Straßen waren schlecht, und Wegelagerer lauerten überall. Es war damals keineswegs sicher, ob der Reisende jemals ankommen, geschweige denn zurückkommen würde. Anhand authentischer Texte und zahlreicher Abbildungen zeichnet der vorliegende Band ein facettenreiches Bild des Reisens in einer Zeit, in der die Wege noch ins Ungewisse führten.

Produktbeschreibung
In der Frühen Neuzeit (1500-1800) war das Reisen noch ein gefahrenreiches Unternehmen. Es gab weder Landkarten noch Straßen- oder Ortsschilder, die Straßen waren schlecht, und Wegelagerer lauerten überall. Es war damals keineswegs sicher, ob der Reisende jemals ankommen, geschweige denn zurückkommen würde. Anhand authentischer Texte und zahlreicher Abbildungen zeichnet der vorliegende Band ein facettenreiches Bild des Reisens in einer Zeit, in der die Wege noch ins Ungewisse führten.
Autorenporträt
Holger Thomas Gräf, geboren 1960, Dr. phil., ist Akademischer Oberrat am Hessischen Landesamt für geschichtliche Landeskunde in Marburg/Lahn. Ralf Pröve, geboren 1960, Dr. phil. habil., ist apl. Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Potsdam.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.10.1997

Europa

"Wege ins Ungewisse - Reisen in der frühen Neuzeit" von Holger Thomas Gräf und Ralf Pröve. S. Fischer Verlag, Frankfurt 1997. 277 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 39,80 Mark. ISBN 3-10-062419-X.

Früher mag vieles besser gewesen sein. Das Reisen war es bestimmt nicht. Es war vielmehr mühsam, nervenaufreibend und gefährlich. Was Unterwegssein in der frühen Neuzeit bedeutete, weiß man nach der Lektüre dieses Bandes und ist bestärkt in dem Willen, mit eigenen Klagen künftig zurückhaltender zu sein. Dabei ging es den Autoren nicht darum, ein Panoptikum des Schreckens zu verfassen. Sie wollten nur den Reisealltag von Menschen aus den unteren Klassen der Gesellschaft beschreiben. Anhand Dutzender von Quellen - viele sind in dem Band zum ersten Mal veröffentlicht - schildern sie die Motive der Reisenden, ihre Verkehrsmittel, etwa die knüppelhart gefederten Kutschen, die meist von Ungeziefer verseuchten Unterkunftsmöglichkeiten, auch die schaurige Verpflegung; ein Schweizer Tourist fühlte sich im Oberwallis beim Anblick eines Bratens an "ein stinkendes Murmeltier mit weißen Maden und Knoblauch durch und durch gespickt" erinnert. Ein Kapitel widmet sich der miserablen Ausrüstung, ein anderes allerhand Hindernissen wie den zahllosen Grenz- und Zollkontrollen im territorial zersplitterten Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation; ein dänischer Reisender aus dem achtzehnten Jahrhundert spottete nach einer Fahrt durch Hessen, die dortigen Miniaturstaaten spielten "in einem solchen Durcheinander Blindekuh, daß man glauben sollte, dieser Teil von Deutschland wäre einmal kaputtgegangen und in aller Eile auf gut Glück wieder zusammengekleistert worden". Aus all diesen Mosaiksteinen entsteht ein lebendiges Stück Alltags- und Sozialgeschichte, das sich nicht an Wissenschaftler, sondern an historisch interessierte Leser wendet. Es ist trotz des etwas drögen, professoralen Stils ein amüsantes, aufschlußreiches Buch, eine gelungene Mischung aus zusammenfassenden Erklärungen und Quellen, die in ihrer schillernden Offenheit für sich selbst sprechen: Unvergeßlich der Bericht über die Totenhäuser entlang den Alpenpässen, in denen die Leichen gestorbener Reisender bis zum nächsten Frühjahr gestapelt wurden. (str.)

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