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Der zweite Band der Deutsch-Polnischen Geschichte zeichnet die gemeinsame Entwicklung von 1500 bis 1806 nach, von der polnischen "Alten Republik" und dem deutschen "Alten Reich" über die Zeit der sächsisch-polnischen Union, der Teilungen Polens bis hin zum Ende der älteren deutschen und polnischen Staatlichkeiten in den Napoleonischen Kriegen. Nach einer chronologischen Darstellung der historischen Entwicklung gehen in einem zweiten Teil thematische Kapitel vertieft auf einzelne Aspekte ein. Die jeweiligen Gesellschaften, wirtschaftliche und sprachliche Verflechtungen, Kultur und Hof, die…mehr

Produktbeschreibung
Der zweite Band der Deutsch-Polnischen Geschichte zeichnet die gemeinsame Entwicklung von 1500 bis 1806 nach, von der polnischen "Alten Republik" und dem deutschen "Alten Reich" über die Zeit der sächsisch-polnischen Union, der Teilungen Polens bis hin zum Ende der älteren deutschen und polnischen Staatlichkeiten in den Napoleonischen Kriegen. Nach einer chronologischen Darstellung der historischen Entwicklung gehen in einem zweiten Teil thematische Kapitel vertieft auf einzelne Aspekte ein. Die jeweiligen Gesellschaften, wirtschaftliche und sprachliche Verflechtungen, Kultur und Hof, die konfessionelle Entwicklung, sächsisch-polnische und preußisch-polnische Beziehungen sowie ältere nationale Prägungen stehen im Zentrum vertiefter Betrachtungen. Insgesamt entsteht so ein eindrucksvolles Panorama von rund 300 Jahren eng verflochtener Geschichte.
Autorenporträt
Hans-Jürgen Bömelburg, geb. 1961, ist Professor für Osteuropäische Geschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Co-Vorsitzender der Gemeinsamen Deutsch-Polnischen Schulbuchkommission.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.07.2014

Zwei europäische
Reiche
Deutsch-Polnische Beziehungen
zwischen 1500 und 1806
Zu Beginn des Jahres 1808 beklagte der weit herumgekommene Schriftsteller Johann Gottfried Seume ein gemeinsames Elend der Polen wie der Deutschen: „Nach Jahrhunderten, ja sogar schon nach einem Jahrhundert werden wir Elsässer, Lothringer, Kurländer und Livländer gemeinsam mit den Polen sein, die in ihrem Elend schon alle nicht wissen, was für Landsleute sie sind, und zu welchem Volke man sie rechnet. Bei diesen hat dies der Wahnsinn des Adels bereits erreicht, bei uns wird er es in kurzer Zeit tun.“ Die Parallele ist schlagend: Nachdem die polnische Adelsrepublik zwischen 1772 und 1795 den Teilungsmächten zum Opfer gefallen war, erlag das Heilige Römische Reich Deutscher Nation 1806 den Angriffen des Revolutionsvollstreckers Napoleon. Die Zukunft gehörte gut gerüsteten Territorialstaaten – und nationalen Fragen. Die frühneuzeitlichen Verbände, das Alte Reich wie die Rzeczpospolita Polska , hatten fortan meist schlechte historische Presse: Da sie nicht durch absolutistische Herrscher modernisiert worden waren, schienen sie bloß dem Fortschritt im Wege zu stehen. Die Erinnerung an die vielfältigen Beziehungen zwischen Deutschen und Polen gehorchte den Imperativen nationaler Erzählungen, obwohl „Nation“ zwischen 1500 und 1800 sehr anderes bedeutete als später.
  Die Historiker Hans-Jürgen Bömelburg und Edmund Kizik beginnen ihre Geschichte deutsch-polnischer Verflechtungen vor Napoleon mit einem Strukturvergleich der beiden Herrschaftsgebilde: König oder Kaiser wurden gewählt, Reichstag oder Sejm, entstanden unter dem Druck, der „Türkengefahr“ zu begegnen, fungierten als Ständeversammlungen, stets gab es mehrere Zentren. Die Verhältnisse ermöglichten Partizipation, europäische Adelskarrieren und die erfolgreiche Entwicklung einzelner Städte. Ende des 18. Jahrhunderts aber sahen gerade aufgeklärte Köpfe in den verwickelten Freiheiten nur Anarchie, bald stand deutsche Ordnung gegen „polnische Wirtschaft“.
  Der Band leistet viel: Der gut verständlichen Überblick über die uns fremde Welt der frühen Neuzeit wird ergänzt durch aufschlussreiche Details, anschauliche Schilderungen, wenig bekannte Zitate. Kultur und Sprache werden ebenso bedacht wie Handel und Konfessionen, die polnisch-sächsische Union oder die preußische Polenpolitik. Diese kluge Synthese immunisiert gegen Gewissheiten der Nationalgeschichtsschreibung, gegen das ahistorische Gerede von Fortschritt und Sonderwegen.
JENS BISKY
Hans-Jürgen Bömelburg, Edmund Kizik: Deutsch-Polnische Geschichte. Band 2. Frühe Neuzeit. Altes Reich und Alte Republik. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2014. 216 Seiten, 39,95 Euro.
Bald stand deutsche Ordnung
gegen „polnische Wirtschaft“
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»Die Geschichte von Deutschen und Polen ist eng miteinander verwoben, ja man kann sogar von einer historischen Symbiose beider Völker und Nationen sprechen. Auf die vielen Jahrhunderte einer Nachbarschaft, die von engster Verflechtung und umfangreichen Wanderungsbewegungen geprägt war, hat sich das 20. Jahrhundert mit einem großen Schatten gelegt: Die tragischen Geschehnisse vor allem des Zweiten Weltkriegs versperrten lange den Blick auf eine faszinierende Beziehungsgeschichte, die erst von der modernen Forschung wiederentdeckt wird. Die "Deutsch-Polnische Geschichte", in fünf Bänden verfasst jeweils von einem deutsch-polnischen Autorenteam unter Federführung des Deutschen Polen-Instituts, wird das Verständnis füreinander weiter fördern: Europa braucht solche Geschichten.« Prof. Dr. Rita Süssmuth, Präsidentin des Deutschen Polen-Instituts »Der Band leistet viel: Der gut verständliche Überblick über die uns fremde Welt der Frühen Neuzeit wird ergänzt durch aufschlussreiche Details, anschauliche Schilderungen, wenig bekannte Zitate. Kultur und Sprache werden ebenso bedacht wie Handel und Konfessionen, die polnisch-sächsische Union oder die preußische Polenpolitik. Diese kluge Synthese immunisiert gegen Gewissheiten der Nationalgeschichtsschreibung, gegen das ahistorische Gerede von Fortschritt und Sonderwegen« Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung »Das Deutsche Polen-Institut in Darmstadt informiert wie keine andere Einrichtung in Deutschland über die Vorgänge im Nachbarland.« Preußische Allgemeine Zeitung…mehr