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Die politische Debatte über das Phänomen Globalisierung ist in zwei Lager gespalten: Die einen behaupten, dass es keine Alternative gebe, die anderen versichern, dass eine >andere betonen die Eigendynamik des Prozesses, die anderen machen politische und ökonomische Kräfte aus, die den Prozess zum eigenen Vorteil steuern. Doch was bedeutet Globalisierung wirklich?
Ulrich Teusch stellt die unterschiedlichen Sichtweisen auf den Prüfstand und entwickelt ein differenziertes und…mehr

Produktbeschreibung
Die politische Debatte über das Phänomen Globalisierung ist in zwei Lager gespalten: Die einen behaupten, dass es keine Alternative gebe, die anderen versichern, dass eine >andere< Welt möglich sei. Die einen präsentieren Gewinnrechnungen, die anderen antworten mit Verlustrechnungen. Die einen betonen die Eigendynamik des Prozesses, die anderen machen politische und ökonomische Kräfte aus, die den Prozess zum eigenen Vorteil steuern. Doch was bedeutet Globalisierung wirklich?
Ulrich Teusch stellt die unterschiedlichen Sichtweisen auf den Prüfstand und entwickelt ein differenziertes und komplexes Globalisierungsverständnis. Seine Augenmerk gilt dabei auch den Akteuren des Globalisierungsprozesses, dem Zusammenhang zwischen Globalisierung, Krieg und Terror und der Frage nach Alternativen bzw. politischen Handlungsspielräumen.

Kurztext:
Ulrich Teusch führt in die gegenwärtige Globalisierungsdiskussion ein und ermöglicht es dem Leser die aktuellen und künftigen Globalisierungsprozesse zu verstehen und kritisch zu bewerten.
Autorenporträt
Ulrich Teusch, PD Dr., ist Politikwissenschaftler an der Universität Trier und freier Journalist.

Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.08.2005

Eine Philosophie der Globalisierung
Es geht um eine neue Politik, nicht um das Ende des Staates
An Einführungen in das Thema Globalisierung herrscht kein Mangel. Teuschs Buch ist als Überblick annonciert, es ist aber mehr. Ihm geht es nicht um eine Aufzählung der Theorien, eine Charakterisierung der Akteure. Ihm geht es um die Art und Weise, wie über Globalisierung nachgedacht wird. Und dass dies Nachdenken über Politik überhaupt bedeutet. Können Staat und Politik Globalisierung gestalten, oder sind sie selbst gefährdet? Teusch lässt keinen Zweifel: Es gibt keine Alternative zur Globalisierung, sondern nur in ihr. Politik würde sich verheben, wenn sie meinte, Globalisierung steuern und bestimmen zu können.
Globalisierung ist für Teusch ein Prozess, der wesentlich durch die Dominanz technischer Kategorien und ein Eigenleben von Technik bestimmt ist, das sich weitgehend politischer Kontrolle entzieht. Gleichzeitig wäre es aber auch verfehlt, von einem Ende des Staates auszugehen. Er ändert sich strukturell, ohne seine eigentlichen und zentralen Aufgaben zu verlieren. Für Teusch besteht die verbleibende Kunst der Politik darin, die konstruktiven Dialektiken des Globalisierungsprozesses zu nutzen, vor allem aber antizipatorisch tätig zu werden, nämlich bevor krisenhafte Zuspitzungen Handlungsräume weiter einengen. Dazu braucht es aber ein neues Politikverständnis: langfristig angelegt, über den Nationalstaat hinausgehend, vernetzend, einer Ethik verpflichtet, die das Gemeinwohl global im Blick hält. Teusch ist sich darüber im Klaren, dass dies auch erhebliche Probleme für die demokratische Legitimation von Politik mit sich bringt. Trotzdem spricht er nicht den Entwürfen einer Weltgesellschaft das Wort, sondern verankert die globalisierte Welt in den Staaten. Dort, wo Staaten nicht existieren, fehlen die Grundvoraussetzungen von Ordnung.
Teusch hat weniger eine Einführung zur Globalisierung geliefert als eine Philosophie derselben; ein Weg, wie realistisch über das Thema nachgedacht werden kann, ohne in hilflosen Fatalismus, inhaltsloses Opponieren oder distanzlose Bejahung zu verfallen: eine skeptische, pessimistische, vielleicht aber auch zutreffende Analyse.
MATTHIAS ZIMMER
ULRICH TEUSCH: Was ist Globalisierung? Ein Überblick. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt. 174 Seiten, 19,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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