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"Eine Wahrheit wird auch durch die abscheulichsten Motive dessen, der sie ausspricht, nicht zur Unwahrheit. Mir geht es ebenso wenig wie Claire Zachanassian oder Shylock darum, irgendjemandem sympathisch zu sein, indem ich die andere Backe darbiete. Mir geht es um die Dokumentierung von Unrecht und weit darüber hinaus um den politischen Kontext, in dem solches Unrecht ausgeübt wird." so Thomas Rothschild. Michael Sika kann beruhigt werden. Dass Caspar Einem ein Linker sei, wie er in seinem Protokoll nachzuweisen versucht, ist lediglich eine hartnäckige Legende. So sagt jedenfalls Thomas…mehr

Produktbeschreibung
"Eine Wahrheit wird auch durch die abscheulichsten Motive dessen, der sie ausspricht, nicht zur Unwahrheit. Mir geht es ebenso wenig wie Claire Zachanassian oder Shylock darum, irgendjemandem sympathisch zu sein, indem ich die andere Backe darbiete. Mir geht es um die Dokumentierung von Unrecht und weit darüber hinaus um den politischen Kontext, in dem solches Unrecht ausgeübt wird." so Thomas Rothschild. Michael Sika kann beruhigt werden. Dass Caspar Einem ein Linker sei, wie er in seinem Protokoll nachzuweisen versucht, ist lediglich eine hartnäckige Legende. So sagt jedenfalls Thomas Rothschild, der mit dem ehemaligen Wissenschaftsminister ein Hühnchen zu rupfen hat und sich deshalb einer literarischen Gattung besinnt, die heute kaum noch verwendet wird: die Polemik. Rothschild: "Eine Polemik ist eigentlich, ganz wertneutral, nichts anderes als eine heftige Auseinandersetzung auf literarischem, wissenschaftlichem oder politischem Gebiet, also im Sinne des Fortschritts wünschens wert. Gemeinhin aber wird der Begriff verstanden und verwendet im Sinne einer unsachlichen, einer unfairen, einer wegen ihrer Übertreibungen auch in der Essenz missachtbaren Fehde. Was als Polemik qualifiziert wurde, muss nicht diskutiert werden. Und der sie äußerte, muss nicht ernst genommen werden. So ist man, wenn man schon den Menschen nicht beseitigen kann, wenigstens die unbequeme Wahrheit los. Die Diffamierung der Polemik, der Streitschrift', ist Ausdruck einer opportunistischen Konfliktscheu, des Drangs, alles unter den Teppich zu kehren, was Unannehmlichkeiten verursachen könnte." Anhand von Einems Publikationen und Äußerungen und auf Grund eigener Erfahrungen, argumentiert Rothschild mit spitzer Feder, dass dieser nichts weiter sei als ein ganz normaler Karrierist und Heuchler, der heimlich Wein trinkt und öffentlich Wasser predigt. Thomas Rothschild, der durch Wiener Seilschaften eine Professur an der Grazer Universität für Musik und darstellende Kunst verlor, für die e r der Erstgereihte gewesen war: "Caspar Einem repräsentiert exemplarisch eine sehr österreichische Kontinuität. Man könnte sich über die komischen Aspekte dieser Charaktermaske amüsieren, wären es nicht Politiker wie Einem gewesen, die ihre früheren Wähler vergrault und damit Haiders FPÖ zur Macht verholfen haben. So betrachtet vergällt einem Einem das Lachen und lehrt stattdessen das Fürchten."