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'Von der Gastfreundschaft' ermöglicht einen Einblick in den Rhythmus des Denkens von Jacques Derrida, das hier gleichsam in Aktion sichtbar wird. In exemplarischen Lektüren bestimmter Dialoge Platons sowie des Ödipus auf Kolonos von Sophokles, in denen verschiedene Figuren des „Fremden” skizziert werden, erscheint die Frage des Fremden als Frage des Fragens: „Besteht die Gastfreundschaft darin, dem Ankömmling Fragen zu stellen? (. . .) Oder beginnt die Gastfreundschaft damit, dass man empfängt, ohne zu fragen?” In Frage steht die Unterscheidung zwischen einer bedingten und der…mehr

Produktbeschreibung
'Von der Gastfreundschaft' ermöglicht einen Einblick in den Rhythmus des Denkens von Jacques Derrida, das hier gleichsam in Aktion sichtbar wird. In exemplarischen Lektüren bestimmter Dialoge Platons sowie des Ödipus auf Kolonos von Sophokles, in denen verschiedene Figuren des „Fremden” skizziert werden, erscheint die Frage des Fremden als Frage des Fragens: „Besteht die Gastfreundschaft darin, dem Ankömmling Fragen zu stellen? (. . .) Oder beginnt die Gastfreundschaft damit, dass man empfängt, ohne zu fragen?” In Frage steht die Unterscheidung zwischen einer bedingten und der unbedingten Gastfreundschaft, die „Antinomie” zwischen den Gesetzen der Gastfreundschaft und dem Gesetz der Gastfreundschaft. Auch entlang biblischer Beispiele, in denen die Gesetze der Gastfreundschaft über allem, auch über ethischen Verpflichtungen zu stehen scheinen, geht es darum: “Sind wir die Erben dieser Tradition der Gastfreundschaft? Inwieweit?”
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Die Fragen, die Jacques Derrida stellt, über die Gastfreundschaft, über Rechte und Pflichten von Gastgebern und Gästen, haben, findet der Rezensent Lothar Kurzawa nach dem 11. September ein ganz neues Gewicht bekommen. Nach dem Missbrauch des Gastrechts durch die "Schläfer" scheine nun jede "emphatische Auslegung des Gastrechts" verfehlt. Um genau diese Emphase jedoch geht es Derrida im Bezug auf den Schriftsteller und Philosophen Pierre Klossowski (der Rezensent spricht von "behutsamem Wiederkäuen" von dessen Romantrilogie "Gesetze der Gastfreundschaft") und auf Emmanuel Levinas. Die Gastfreundschaft wolle Derrida er als unbedingte, sogar auf jede "Identifikation" des Gastes verzichtende und damit für alle und jeden offene, verstanden wissen. Politisch gewendet äußert sich das, so Kurzawa, als Sympathie für die "Exilierten, Deportierten, Vertriebenen, Entwurzelten". Das erscheint dem Rezensenten in diesen Tagen, wie schon erwähnt, etwas illusorisch. Sonst aber geht seine Besprechung über das Referat wichtiger Punkte nicht hinaus.

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