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Der Discours wurde zunächst in kleinem Kreis in Abschriften weitergegeben. Ein erster Druck erfolgte erst 1574; die erste deutsche Übersetzung erschien 1593. Schon früh wurde der Titel des Discours um den Zusatz »Le Contr'un« (Gegen den Einen Tyrannen) verlängert. La Boétie beschreibt sein Ziel mit den Worten: »Diesmal möchte ich nur erklären, wie es geschehen kann, daß so viele Menschen, so viele Dörfer, Städte und Völker manchesmal einen einzigen Tyrannen erdulden, der nicht mehr Macht hat, als sie ihm verleihen, der ihnen nur insoweit zu schaden vermag, als sie es zu dulden bereit sind, der…mehr

Produktbeschreibung
Der Discours wurde zunächst in kleinem Kreis in Abschriften weitergegeben. Ein erster Druck erfolgte erst 1574; die erste deutsche Übersetzung erschien 1593. Schon früh wurde der Titel des Discours um den Zusatz »Le Contr'un« (Gegen den Einen Tyrannen) verlängert. La Boétie beschreibt sein Ziel mit den Worten: »Diesmal möchte ich nur erklären, wie es geschehen kann, daß so viele Menschen, so viele Dörfer, Städte und Völker manchesmal einen einzigen Tyrannen erdulden, der nicht mehr Macht hat, als sie ihm verleihen, der ihnen nur insoweit zu schaden vermag, als sie es zu dulden bereit sind, der ihnen nichts Übles zufügen könnte, wenn sie es nicht lieber erlitten, als sich ihm zu widersetzen.« Seine Erklärung der Tyrannenherrschaft kleidet er in die Form der rhetorischen Frage: »Wie kommt er zur Macht über euch, wenn nicht durch euch selbst? Wie würde er wagen, euch zu verfolgen, wenn ihr nicht einverstanden wärt?« Daß in jeder Tyrannei die Unterdrückten die Unterdrückung paradoxerweise freiwillig akzeptieren, war die Kernthese des ganzen Werks.Der Text des Neusatzes folgt der Ausgabe 1910/11, erschienen in der Zeitschrift »Der Sozialist«. Landauers Kommentar ist ein Auszug aus seiner Schrift »Die Revolution«, erschienen im Verlag Rütten & Loening, Frankfurt/Main 1913. Der Text von Max Nettlau ist ein Auszug aus »Geschichte der Anarchie«, Bd. I, 1925, Kap. V: Von La Boétie zu Diderot.
Autorenporträt
Étienne de La Boétie (1530-1563), Richter und enger Freund von Michel de Montaigne, erhielt eine gute Bildung, u. a. auf dem renommierten Collège de Guyenne in Bordeaux, und interessierte sich früh für die klassischen griechischen und lateinischen Autoren. 1548 dürfte er hautnah miterlebt haben, wie nach Einführung der Salzsteuer Revolten ausbrachen und diese durch königliche Truppen blutig niedergeschlagen wurden. Um dieselbe Zeit begann er ein Jurastudium an der Universität Orléans. Vermutlich während seiner Studienzeit verfaßte La Boétie, sichtlich unter dem Eindruck der genannten Revolten und der Diskussionen im Umfeld Du Bourgs, seinen flammenden Discours de la servitude volontaire (Abhandlung über die freiwillige Knechtschaft). Nach Abschluß seines Studiums wurde La Boétie 1553 mit 23 Jahren Gerichtsrat am Parlement von Bordeaux, dem obersten Gericht der Provinz Aquitaine. Hier befreundete er sich mit dem gut zwei Jahre jüngeren Michel de Montaigne, als dieser 1557 ebenfalls Gerichtsrat in Bordeaux wurde. Ab 1560 nahm er an Verhandlungen teil, die das konfessionell gespaltene Frankreich befrieden sollten. Er galt also als jemand, der einerseits loyal hinter der Krone stand, andererseits jedoch genug Verständnis für die Anliegen und Überzeugungen der Hugenotten hatte, um ausgleichend wirken zu können. La Boétie starb jung und plötzlich an Dysenterie oder der Pest. [Quelle: Wikipedia]