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Als Auftakt einer ganzen Serie antijudaistischer Schriften, welche auf die Dämonisierung und Vertreibung von Juden aus evangelisch-christlichen Gebieten abzielte, entfaltete Luthers Rhetorik beginnend mit den Erlassen reformatorischer Machthaber des 16. Jahrhunderts (Braunschweig, Meißen, Kursachsen) eine verhängnisvolle Wirkungsgeschichte, die bis zum Nationalsozialismus reicht. Anknüpfungspunkte fanden sich vor allem im umfassenden Maßnahmenkatalog des letzten Teils des Buches "Von den Juden und ihren Lügen", in dem unter anderem die Verbrennung von Synagogen und Büchern, Lehrverbot und…mehr

Produktbeschreibung
Als Auftakt einer ganzen Serie antijudaistischer Schriften, welche auf die Dämonisierung und Vertreibung von Juden aus evangelisch-christlichen Gebieten abzielte, entfaltete Luthers Rhetorik beginnend mit den Erlassen reformatorischer Machthaber des 16. Jahrhunderts (Braunschweig, Meißen, Kursachsen) eine verhängnisvolle Wirkungsgeschichte, die bis zum Nationalsozialismus reicht. Anknüpfungspunkte fanden sich vor allem im umfassenden Maßnahmenkatalog des letzten Teils des Buches "Von den Juden und ihren Lügen", in dem unter anderem die Verbrennung von Synagogen und Büchern, Lehrverbot und Zwangsarbeit für Juden gefordert werden. Dieser wird hier ebenso ungekürzt wiedergegeben wie die derbe, oft unflätige Sprache Luthers. Gerade deswegen fordert "Von den Juden und ihren Lügen" eine Debatte, die nicht auf Grundlage ihrer letzten Bearbeitung von 1936 geführt werden darf. Die Übertragung und Kommentierung aus Sicht der jüdischen Literatur stellt eine einzigartige Möglichkeit des Eingedenkens und der Auseinandersetzung mit einer Schattenseite der Reformation dar, die zu lange ungenutzt geblieben ist.
Autorenporträt
Martin Luther (1483-1546) löste mit seinen berühmten 95 Thesen die Reformation aus und prägte mit seiner Bibelübersetzung das Christentum im deutschen Sprachraum. Im Gegensatz zu einer anfangs aufgeschlossenen Haltung gegenüber dem Judentum überwiegend in seinen Spätschriften Enttäuschung und offene Feindschaft. Matthias Morgenstern bis 1999 Pfarrer in Württemberg, lehrt als außerplanmäßiger Professor am Seminar für Religionswissenschaft und Judaistik der Universität Tübingen und ist Mitglied im gemeinsamen Ausschuss 'Kirche und Judentum' der evangelischen Kirchen (EKD, VELKD und UEK).