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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für deutsche Philologie), Veranstaltung: Wolfram von Eschenbach - 'Willehalm', Sprache: Deutsch, Abstract: Um ein Verständnis für mittelalterliche Verhaltensweisen zu entwickeln, hilft ein unvoreingenommener Blick auf die Wege und Formen der Kommunikation im Mittelalter; insbesondere das ritualisierte Verhalten der Führungsschichten in der Öffentlichkeit ist hierbei von großer Bedeutung. Während diese sogenannte "symbolische…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für deutsche Philologie), Veranstaltung: Wolfram von Eschenbach - 'Willehalm', Sprache: Deutsch, Abstract: Um ein Verständnis für mittelalterliche Verhaltensweisen zu entwickeln, hilft ein unvoreingenommener Blick auf die Wege und Formen der Kommunikation im Mittelalter; insbesondere das ritualisierte Verhalten der Führungsschichten in der Öffentlichkeit ist hierbei von großer Bedeutung. Während diese sogenannte "symbolische Kommunikation" in der historischen Abteilung der Mediävistik inzwischen ein zunehmend häufiger beschrittener Weg zur Interpretation mittelalterlicher Verhaltens- und Denkweisen ist - vor allem Gerd Althoff ist hier bahnbrechend zu nennen - fand sie in der literarischen Mittelalterforschung bislang kaum Beachtung. Eine Ausnahme und daher wichtige Grundlage dieser Arbeit stellt die detaillierte Untersuchung der "Poetik des Rituals" von Corinna Dörrich dar. Die Erkenntnis, dass mittelalterliche Ehrvorstellungen, Verhaltensweisen und Kommu-nikationsformen kaum mit modernen Maßstäben zu erfassen sind, ist an und für sich nicht überraschend. Ebenso wenig die Tatsache, dass Politik im Mittelalter in aller Regel öffentlich stattfand, oftmals demonstrativen Charakter hatte und, um mit Gerd Althoff zu sprechen, genauen Spielregeln unterworfen war, Regeln also, die "in bestimmten Situationen von bestimmten Personen zwingend erwartet wurden [und deren Einhaltung] eine reibungslose, konfliktfreie Kommunikation erst" ermöglichten. Umso erstaunlicher ist es jedoch, dass gerade diesen Aspekten bei der Analyse und Interpretation mittelhochdeutscher Literatur bislang so wenig Beachtung geschenkt wurde und ihr Vorkommen in höfischer wie Heldenepik in der Regel eher als schmückendes Detail denn als realistische Darstellung von Politik und Gesellschaftskonstellationen gedeutet wurde.Diese Arbeitsoll daher einen Beitrag zum besseren Verständnis mittelalterlichen Verhaltens aus literaturwissenschaftlicher Sicht leisten. Nach einem Überblick über die Funktionen relevanter Rituale werden am Beispiel der Munleun-Episode aus Wolfram von Eschenbachs 'Willehalm' Funktionieren und Störung gesellschaftlicher Ordnung, Entstehung und Bewältigung politischer Konflikte und die dazu notwendigen Spielregeln symbolischer Kommunikation untersucht werden.