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Zinshuhn, Luderhaus, Rabenstein - Unzählige bairische, fränkische und schwäbische Begriffe sind mit dem Einbruch der Moderne in Vergessenheit geraten. Über 15.000 davon können Sie nun im Wörterbuch zur bayerischen Landesgeschichte wiederentdecken. Viele der Stichwörter erzählen von einer untergegangenen Lebenswelt und bieten damit einen einmaligen Einblick in die Vergangenheit Bayerns. Erhalten Sie Rat und Hilfe auch zu Begriffen, die in keinem Fremdwörterlexikon oder Duden genannt werden: regionaltypische Begriffe; ausgestorbene Wörter; Fachtermini, die man bislang nur in Speziallexika nachschlagen konnte.…mehr

Produktbeschreibung
Zinshuhn, Luderhaus, Rabenstein - Unzählige bairische, fränkische und schwäbische Begriffe sind mit dem Einbruch der Moderne in Vergessenheit geraten. Über 15.000 davon können Sie nun im Wörterbuch zur bayerischen Landesgeschichte wiederentdecken. Viele der Stichwörter erzählen von einer untergegangenen Lebenswelt und bieten damit einen einmaligen Einblick in die Vergangenheit Bayerns.
Erhalten Sie Rat und Hilfe auch zu Begriffen, die in keinem Fremdwörterlexikon oder Duden genannt werden: regionaltypische Begriffe; ausgestorbene Wörter; Fachtermini, die man bislang nur in Speziallexika nachschlagen konnte.
Autorenporträt
Prof. Dr. Reinhard Heydenreuter, geboren 1942, studierte Rechtswissenschaft, Geschichte und Philosophie in München. Er ist Archivdirektor am Bayerischen Hauptstaatsarchiv, Leiter des Archivs der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Dozent für Neuere und Bayerische Geschichte an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und an der Universität Passau.Zahlreiche Veröffentlichungen insbesondere zur Bayerischen Geschichte und Rechtsgeschichte.

Dr. Wolfgang Pledl leitet seit rund 20 Jahren beim Bayerischen Landesverein für Heimatpflege den Bereich lokale Geschichtspflege, einschließlich der Heimatgeschichte und Heimatforschung.

Prof. Dr. Konrad Ackermann war zehn Jahre lang Lektor des Deutschen Akademischen Austauschdienstes an den brasilianischen Universitäten von Fortaleza/Cearß und Belem, bevor er als wissenschaftlicher Angestellter an die Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wechselte, deren wissenschaftlicher Sekretär er bis zu seiner Pensionierung war.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.07.2009

Der Hund mag Luder, der Herr die Stadelhenne
Komplett von A bis Z: Ein neues Wörterbuch erklärt 15 000 vergessene Begriffe aus der bayerischen Geschichte
Von Hans Kratzer
München – Was ist eigentlich ein Abbrändler? Vor hundert Jahren wäre diese Frage noch überflüssig gewesen, die meisten hätten die Antwort gekannt. Heute wird der eine oder andere auf einen Menschen tippen, der gerne zündelt. In Wirklichkeit verhält es sich genau umgekehrt. Einst verstand man darunter einen Untertan, der einen Brandschaden erlitten hatte und auf finanzielle Unterstützung oder Steuerbefreiung angewiesen war.
Wer in alten Büchern und Briefen stöbert oder vergilbte Urkunden zu entziffern versucht, der stößt fast in jeder Zeile auf merkwürdige Wörter aus der Vergangenheit. Für den Leser sind solche Texte oft unverständlich. Vor allem Begriffe aus der Landwirtschaft und aus dem Rechtswesen sind ja einem stetigen Wandel unterworfen. Wenn ein entsprechendes Arbeitsgerät oder eine Rechtsnorm überflüssig geworden ist, dann verliert eben auch das dazugehörige Wort seinen Wert und wird vergessen. Gerade im Zuzugsland Bayern ändert sich die Sprache rasant, es ist nicht so wie in China, wo die Sprache des 14. Jahrhunderts noch heute verstanden wird.
Gestern wurde in München ein Buch vorgestellt, das im Umgang mit historischen Quellen und Texten künftig eine willkommene Hilfestellung bieten wird. Mehr als zehn Jahre hat sich die Arbeit an dem neuen Standardwerk hingezogen, aber die Mühe hat sich gelohnt. Mit Hilfe dieses Wörterbuchs lassen sich selbst die kniffligsten Fälle lösen, bei denen Fremdwörterbücher, der Duden und sogar das Internet passen müssen. Wer beispielsweise die Suchmaschine Google mit dem Begriff „Kreppe” füttert, bekomme 20 000 Nennungen, wie Wolfgang Pledl festgestellt hat, einer der Herausgeber des Bandes. Wer allerdings nahe dem Wiener Platz im Durchgang „Auf der Kreppe” stehe, der komme selbst mit Google nicht recht weiter, sagt Pledl. Was es mit dem Flurnamen auf sich hat, erklärt dagegen kurz und bündig das neue Lexikon: Mit Kreppe ist nichts anderes als ein Hohlweg gemeint.
Das Buch ist zwar „nur” 240 Seiten dick, aber es enthält 15 000 Begriffe von A bis Z, die in der bayerischen Geschichte irgendwann eine wichtige Rolle gespielt haben. Es ist davon auszugehen, dass inhaltlich alles Hand und Fuß hat, denn hinter dem Projekt stehen die für dieses Thema berufensten Institutionen: der Bayerische Landesverein für Heimatpflege, die Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns und die Kommission für Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Erläutert werden nicht nur Begriffe bayerischer, fränkischer und schwäbischer Herkunft, sondern auch lateinische, italienische, französische und hebräische Wörter, soweit diese früher im Gebiet des heutigen Bayern einen schriftlichen Niederschlag fanden. Wie „Monplaisir” etwa – dieses Wort bezeichnete ein Lustschloss. Es ist recht kurzweilig, in dem Band zu blättern und nebenbei allerhand Neues zu erfahren, etwa dass ein Luderhaus ein Hundezwinger war, in dem das Luder (Aas) an die Hunde verfüttert wurde. Oder dass eine Stadelhenne eine Mahlzeit bezeichnete, das nach der anstrengenden Drescharbeit aufgetischt wurde. Der Zentgraf schließlich, der dem Buch den Namen gibt, war ein Herrschaftsrichter.
(Reinhard Heydenreuter, Wolfgang Pledl, Konrad Ackermann (Hrsg.): Vom Abbrändler zum Zentgraf, Wörterbuch zur Landesgeschichte und Heimatforschung in Bayern; Volk Verlag, 2009; 240 Seiten, 14,90 Euro, ISBN: 978-3-937200-65-1).
In der Landwirtschaft haben sich die Begriffe sehr verändert; Fuhre für die Miststatt vor 75 Jahren. Foto: SZ-Photo/Scherl
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