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Das petrinische Russland des 18. Jh. beginnt den Aufbruch in die europäische Moderne mit umfangreichen Versuchen zu imperialer Welterschließung und Raumüberwachung. Der Historiker Marcus Köhler untersucht anhand der Herausbildung der Ethnographie (etnografija) die besondere Rolle von Wissenschaft in diesem Prozess. Am Beispiel der ethnographischen Forschungen des deutschen Gelehrten Georg Wilhelm Steller (1709-1746) auf der Halbinsel Kamtschatka (Sibirien) verdeutlicht er die Bedeutung der neu entstehenden "Menschen-Erfassungstechnik" für die Strukturierung einer immer deutlicher empfundenen…mehr

Produktbeschreibung
Das petrinische Russland des 18. Jh. beginnt den Aufbruch in die europäische Moderne mit umfangreichen Versuchen zu imperialer Welterschließung und Raumüberwachung. Der Historiker Marcus Köhler untersucht anhand der Herausbildung der Ethnographie (etnografija) die besondere Rolle von Wissenschaft in diesem Prozess. Am Beispiel der ethnographischen Forschungen des deutschen Gelehrten Georg Wilhelm Steller (1709-1746) auf der Halbinsel Kamtschatka (Sibirien) verdeutlicht er die Bedeutung der neu entstehenden "Menschen-Erfassungstechnik" für die Strukturierung einer immer deutlicher empfundenen "neuen Unübersichtlichkeit" (J.Habermas). Mit der Erweiterung der historischen Perspektive um die Systemtheorie Niklas Luhmanns regt der Autor die spannende Interpretation der frühen Akademieexpedition zum Zwecke einer "Komplexitätsreduktion" an, welche das "geographische Ungeheuerwerden der Welt" (P.Sloterdijk) zugleich bewältigt und befördert: Sich ausdifferenzierende Wissenschaft als Programm imperialer Ansprüche! Eine Lektüre besonders für Historiker der Osteuropäischen- und Wissenschaftsgeschichte, Ethnologen, Soziologen sowie alle an der Geschichte Russlands / Sibiriens Interessierten.