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S. 7–59 B. Gramsch, Mesolithische Knochenartefakte von Friesack, Fundplatz 4, Lkr. Havelland Die Arbeit behandelt die Knochenartefakte aus der Grabung auf der mesolithischen Moorstation Friesack, Fundplatz 4, ohne die bereits publizierten Knochenspitzen. Insgesamt wurden 230 Artefakte geborgen, die sich auf vier Zeitkomplexe des Prä-, Früh- und des Spätboreals/älteren Atlantikums aufgliedern. Es dominieren in allen vier Komplexen Pfrieme und Meißel bzw. meißelartige Geräte, gefertigt weit überwiegend aus Metapodien von Hirsch und Reh. Dazu kommen Schmuckanhänger, speziell gestaltete…mehr

Produktbeschreibung
S. 7–59 B. Gramsch, Mesolithische Knochenartefakte von Friesack, Fundplatz 4, Lkr. Havelland Die Arbeit behandelt die Knochenartefakte aus der Grabung auf der mesolithischen Moorstation Friesack, Fundplatz 4, ohne die bereits publizierten Knochenspitzen. Insgesamt wurden 230 Artefakte geborgen, die sich auf vier Zeitkomplexe des Prä-, Früh- und des Spätboreals/älteren Atlantikums aufgliedern. Es dominieren in allen vier Komplexen Pfrieme und Meißel bzw. meißelartige Geräte, gefertigt weit überwiegend aus Metapodien von Hirsch und Reh. Dazu kommen Schmuckanhänger, speziell gestaltete Instrumente unbekannter Zweckbestimmung, Rippenmesser, Geräte zum Schneiden sowie Wildschweinhauergeräte. Nur eine ganz geringe Anzahl der Gegenstände ist ornamentiert. Zahlreiche Artefakte sind nur Werkstücke der Fertigung von Knochengeräten. Die Knochenartefakte von Friesack 4 sind für das ältere und mittlere Mesolithikum Mittel- und Nordeuropas der umfangreichste Fundbestand an Knochenartefakten. Sie belegen für Friesack zusammen mit den Mengen an Knochenspitzen und Geräten aus Hirsch- und Elchgeweih die extensive Nutzung von „harten“ organischen Stoffen für die Fertigung von Arbeits- und Jagdgeräten im Mesolithikum. The study concerns the bone artefacts from the excavation of the Mesolithic camp site Friesack 4 but excludes previously published work on the bone points. A total of 230 artefacts belonging to the Pre-Boral, Early and Late Boreal and Early Atlantic periods were recovered. Awls and chisels mostly made from the metapodial bones of deer and roe deer are predominant in all four periods. The presence of pendants, specially crafted implements of unknown purpose, rib knives, cutting tools as well as tools made from wild boar tusk are also noted. Only a minority of the tools display decoration. Numerous artefacts merely represent waste from bone tool production. The finds from Friesack 4 represent most comprehensive collection of Early to Middle Mesolithic bone artefacts in North and Central Europe. Together with the quantity of bone points and tools made from deer and elk antlers they are indicative of the widespread utilisation of “hard” organic materials in the manufacture of implements and hunting tools in the Mesolithic. S. 61–129 E. Bönisch, Kausche 6, Lkr. Spree-Neiße, Familien-Bestattungsplatz der Buckelkeramik Mit Beiträgen von Bärbel Heußner, Doris Jansen, Jutta Kneisel Die 2003 vollständig ausgegrabene Grabgruppe der Lausitzer Kultur Kausche 6 besteht aus einem ehemaligen Hügelgrab mit Zentralbestattung und neun Brandgräbern. An der Hügelperipherie befand sich die einzige Grube mit Tierleichenbrand von Schaf/Ziege und einer Bronzepfeilspitze. Die Belegung erfolgte während der Buckelkeramik und beginnenden Fremdgruppenzeit, was ungefähr den Bronzezeit-Stufen B C/D sowie Phase II der Lausitzer Kultur entspricht. Dies umfasst das 14. und beginnende 13. Jh. v. Chr. In den durch Beackerung meist zerstörten Gräbern gab es nur zwei Urnen, sonst losen Leichenbrand. Hervorzuheben ist das langovale Grab vielleicht einer Körperbestattung und sekundärer Brandbestattung mit dem umfangreichsten Buckelkeramik-Inventar. Bestattet waren neun Erwachsene zwischen 30 und 55 Jahren sowie sieben Kinder, fünf davon mit oder unmittelbar neben Erwachsenen (rituelle Tötung?). Zu den Beigaben gehören Garnituren aus Nadeln, Perlenketten und Ringen, einmal pars pro toto abgebrochene Enden von Bronzearmbändern. Typochronologisch ergab sich für die Belegung ein mit der demografischen Berechnung anhand der anthropologischen Daten übereinstimmender Generationentakt. Demzufolge ist es der Bestattungsplatz einer Familie bzw. eines Gehöfts. In der archäologisch gut durchforschten Umgebung mit zahlreichen Siedlungen und Gräberfeldern u. a. der Buckelkeramik fand sich keine zugehörige Siedlungsstelle. Ein HaB-zeitliches Trinkgefäßdepot am Grabhügel belegt, dass das Grabmonument noch später aufgesucht wurde. The excavation in 2003 of Kausche 6, a grave group of the Lausatian Culture, revealed a barrow comprising of a central burial and nine cremations. Located at the edge of the mound was a single pit containing cremated animal bone (sheep/goat) and a bronze arrowhead. The burials are attributed to the Buckelkeramik und early Fremdgruppen phases of the Bronze Age, which correspond roughly with phases B C/D and Phase II of the Lausatian Culture (14th to early 13th c BC). Most of the graves were destroyed by plough damage that left only two urns and otherwise loose cremated bones. The elongated oval grave—a possible inhumation-—and a secondary cremation burial containing a rich inventory of Buckelkeramik wares are significant. The grave contained nine adults aged between 30 and 55 years as well as seven children. The position of five children—situated with or adjacent to an adult-—suggests ritual killing. The grave goods display assemblages of needles, strings of pearls, rings and symbolically (pars pro toto) broken bronze arm-rings. Anthropological analysis indicates the grave contained related generations. The burial ground is therefore that of a family possibly representing a farmstead. Despite the existence of numerous settlements and burial grounds (Buckelkeramik included) in the—well-researched—near environment no related settlement has been discovered. Drinking vessels dated to Hallstatt B found at the barrow suggest later use of the funerary monument. S. 131–142 P. de Klerk, Lateglacial and Holocene vegetation development and fluvial dynamics in the Odra valley near the Slavic fortification “Grodisch” of Wiesenau (Brandenburg, E Germany) inferred from a pollen diagram from the legacy of Klaus Kloss This paper presents a previously unpublished pollen diagram of the late Klaus Kloss from the area of the Slavic fortification “Grodisch” in the Odra valley near Wiesenau. The pollen diagram covers the time periods from the early Weichselian Lateglacial to the Slavic period and allows inferences on fluvial activity and vegetation history, providing a picture of landscape development of the area surrounding the archaeological site. The upper part of the pollen section gives some ideas on plant cultivation during the Slavic period. Dieser Aufsatz präsentiert ein bisher unveröffentlichtes Pollendiagramm des verstorbenen Klaus Kloss aus der Gegend des slawischen Burgwalls „Grodisch“ im Odertal, nahe Wiesenau. Das Diagramm deckt die Zeitabschnitte vom frühen Weichselspätglazial bis zur Slawenzeit ab und ermöglicht Aussagen über die Flussaktivität und die Landschaftsentwicklung. Dadurch ergibt sich ein an Informationen reiches Bild der Landschaftsgenese um das archäologische Denkmal „Grodisch“. Der obere Teil des Pollendiagramms liefert Hinweise auf während der Slawenzeit angebaute Kulturpflanzen. S. 143–174 G. Wetzel, O. Braasch, R. Lehmphul, Die mittelslawische Doppelkreisgrabenanlage bei Quappendorf-Bärwinkel, Lkr. Märkisch-Oderland, ein Kultplatz? Mit Beiträgen von Fritz Brose, Erika Lück, Siegfried Petrick Eine bei der Luftprospektion entdeckte Doppelkreisgrabenanlage am Südwestrand des Oderbruches schien zunächst frühneolithisch zu sein. Ihre topografische Lage versprach Aufschlüsse zur Geologie und Siedlungsgeschichte des Oderbruches, deshalb wurden mittels zweier Sondagen und einer geophysikalischen Aufnahme Umfang und Datierung der Anlage ermittelt. Es ist danach die erste slawisch zu datierende Doppelkreisgrabenanlage in Mitteleuropa, die in mittelslawische Zeit (8.–10. Jh.) zu setzen ist. Die Verf. gehen außerdem der Frage nach weiteren ähnlichen Naturkultplätzen der Zeit und des Raumes nach. A double-ditched grave complex discovered by aerial survey on the south-western periphery of the Oderbruch appeared initially to be Early Neolithic in date. The topography and location of the site promised to shed light on both the geology and settlement history of the Oderbruch region. The physical extent and age of the monument were subsequently determined by geophysical survey and archaeological excavation. It is thus the first dated Slavic double-ditched burial in Central Europe that can be placed in the Middle Slavic period (8th–10th c). The existence of similar ritual sites of this period in the region is also examined. S. 175–225 F. Biermann, Ch. Krauskopf, Die spätmittelalterliche Turmruine am Kölpinsee, Gemarkung Götschendorf, Lkr. Uckermark Mit einem Beitrag von Susanne Hanik Das Fundament des annähernd quadratischen, unterkellerten Turmhauses von 10–11 m Seitenlänge ist in Feldsteinquader-Schalenmauerwerk ausgeführt. Ein rechteckiger Sockel aus Feld- und Backsteinen neben dem Turm war vermutlich der Unterbau für einen Hocheingang. Ziegel-Säulenschaftbruchstücke deuten auf eine repräsentative Ausgestaltung hin. Das Turmhaus erhob sich innerhalb eines von Gräben und Palisaden eingefriedeten Hofes, in dem Schwellsteinreihen und Keller auf Nebengebäude verweisen. Keramik, Münzen und reiche Kleinfunde – darunter ein Reitersporn, Silber- und Eisenschnallen, Messergriffplättchen und -scheidenbeschläge, Grapenreste sowie ein bemerkenswertes bronzenes Typar – datieren die Hofanlage im Schwerpunkt in das 13. und 14. Jh. Eisenbarren und Schlacken belegen metallurgische Tätigkeiten. Wahrscheinlich ist mit der Anlage der im späten Mittelalter urkundlich mehrfach bezeugte Ort Kölpin zu identifizieren, der nacheinander als Klosterhof der Walkenrieder Zisterzienser, markgräflich brandenburgischer Jagdsitz, Niederlassung der Gobelenhagener Viktoriner und kleinadeliges Anwesen diente. The practically square foundation of the cellared tower house was 10 to 11 metres wide and built in a coursed rubble masonry technique. A rectangular platform of fieldstone and brick next to the tower was possibly the substructure of a raised entrance. Fragments of brick-built columns indicate a prestigious architectural design. Enclosed by ditches and palisades, the tower house was erected within a courtyard in which the presence of outbuildings was indicated by cellars and stone sleeper constructions. Pottery, coins and valuable small finds—among others, a horseman’s spur, silver and iron buckles, knife handles and sheaths, remains of tripod skillets and an unusual bronze seal—date the courtyard to the 13th and 14th centuries. Iron ingots and slag are indicative of metal working. The building is probably associated with the well-documented Late Medieval locality of Kölpin that successively served as a monastery to the Walkenried Cistercians, a hunting lodge to the margraves of Brandenburg, an establishment of the Gobelenhagen Victorine Order and a seat of minor nobility. S. 227–256 St. Krabath, T. Poremba, B. Schauer, Der Goldschatz von Fürstenberg an der Havel, Lkr. Oberhavel, und sein stadtarchäologischer Kontext Bei der archäologischen Untersuchung eines burgnahen Grundstücks in der Altstadt von Fürstenberg/Havel sind verschiedene Befunde und Funde aus der Zeit zwischen ca. 1000 v. Chr. und 1807 aufgetaucht. Besonders interessant ist ein ab 1633 verborgener Goldschatz. Neben einem Goldgulden, sieben Dukaten und vier Sultani Altin enthielt er sechs Rosenobel, die gerollt oder gehenkelt auch als Schmuck dienten. Außerdem umfasst der Schatz sechs kostbare Schmuckstücke, darunter ein Trauring, ein Fingerring mit Emaildekor und ein Spiralfingerring. The archaeological survey of a plot of land near the castle in the historical town centre of Fürstenberg brought to light a variety of artefacts dating from between 1000 BC and 1807 AD. Particularly striking is a gold hoard hidden since 1633. Together with a gold guilder, seven ducats and four Sultani the hoard contained six rose nobles that rolled or ringed were also used as jewellery. Furthermore, the treasure contained six valuable items of jewellery including a wedding ring, an enamel decorated finger ring and a spiral finger ring. S. 257–280 F. Plate, Untersuchungen auf dem Platz der ehemaligen Glashütte „Grüne Hütte“ bei Flecken Zechlin, Lkr. Ostprignitz-Ruppin Beiderseits der dünn besiedelten brandenburgisch-mecklenburgischen Landesgrenze, die einen großen Waldbestand aufwies, erstreckte sich im 18. Jh. ein Zentrum kleiner Waldglashütten. Hier fertigte man Gebrauchsgläser aus unentfärbter, grüner Glasmasse. Zu diesem Zweck entstand 1736 auch die Grüne Hütte, eine Ausgründung der nahe gelegenen Weißen Hütte Zechlin, die hochwertige kristalline Gläser herstellte. Die Untersuchung eines Glasschmelzofens ermöglicht erstmals Einblicke in den Produktionsprozess einer solchen Hütte im norddeutschen Raum. Von besonderer Bedeutung sind zahlreiche, nur leicht beschädigte Hohlgläser, die Taucher aus dem benachbarten Kapellensee bargen. Sie spiegeln das Formenspektrum der hier produzierten Glaswaren wider. Distributed along both sides of the thinly populated and heavily forested border between Brandenburg and Mecklenburg in the 18th c was the centre of a small forest glass industry. Here domestic vessels were manufactured from unpurified green glass. For this purpose the Green Glass-House was established in 1736 as an offshoot of the near-lying White Glass-House in Zechlin that produced high quality crystal glass. The excavation of a glass kiln has, for the first time, revealed the production processes of such a glass-house in northern Germany. Of special interest are numerous, but only lightly damaged hollow glass wares that were recovered by divers from the neighbouring Kapellensee, as they reflect the spectrum of glassware forms produced here. S. 281–294 E. Kirsch, Haushaltskeramik von der Grünen Hütte bei Flecken Zechlin, Lkr. Ostprignitz-Ruppin Die gemeinsamen Untersuchungen des Museums für Ur- und Frühgeschichte Potsdam und des Märkischen Museums Berlin am Standort der Grünen Hütte bei Flecken Zechlin 1981/82 erbrachten einen kleinen Komplex Haushaltskeramik. Anhand der Scherben ließen sich 34 Gefäße – vorwiegend Henkeltöpfe und Schüsseln – aus der Produktionszeit der Glashütte in der zweiten Hälfte des 18. Jhs. ermitteln, welche offenbar überwiegend von Töpfern der näheren Umgebung hergestellt wurden. Importe wie Fayence sind kaum vertreten. Das reduzierte Keramikspektrum unterscheidet sich deutlich von zeitgleichen Fundkomplexen aus städtischem Milieu und spiegelt die Werkstättensituation wie auch die soziale Lage der Hüttenarbeiter und deren Isolation wider. The excavations in 1981/82 at the site of the Green Glass-House near Flecken Zechlin, as part of a joint undertaking by Potsdam’s Museum for Prehistory and Early History and Berlin’s Märkisches Museum, revealed a small assemblage of domestic ceramic wares. The pottery allowed the reconstruction of 34 vessels from the production time of the glass-house in the second half of the 18th c. The wares—predominantly pots with handles and bowls—originated mostly from local potteries; imports such as Faience are rare. The limited spectrum of ceramic wares differs greatly from those of contemporary urban settings and reflects the working conditions, social status and isolation of the glass workers.