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Zusammenfassung: In einem prospektiven naturalistischen Design wurden 31 Patienten untersucht, die im Rahmen der Kassenärztlichen Versorgung eine verhaltenstherapeutische Langzeitherapie (mit im Mittel 63 Sitzungen) erhielten. Langzeittherapie in der Praxis niedergelassener Therapeuten bedeutet ein Stundenumfang ? 40 Stunden. Alle Patienten wurden vor Aufnahme in die Studie durch externe Interviewer mit dem Strukturierten Klinischen Interview für DSM-III-R (WITT-CHEN et al., 1991) diagnostisch untersucht. In die Studie wurden ausschließlich Patienten aufgenommen, die die DSM-III-R Kriterien…mehr

Produktbeschreibung
Zusammenfassung: In einem prospektiven naturalistischen Design wurden 31 Patienten untersucht, die im Rahmen der Kassenärztlichen Versorgung eine verhaltenstherapeutische Langzeitherapie (mit im Mittel 63 Sitzungen) erhielten. Langzeittherapie in der Praxis niedergelassener Therapeuten bedeutet ein Stundenumfang ? 40 Stunden. Alle Patienten wurden vor Aufnahme in die Studie durch externe Interviewer mit dem Strukturierten Klinischen Interview für DSM-III-R (WITT-CHEN et al., 1991) diagnostisch untersucht. In die Studie wurden ausschließlich Patienten aufgenommen, die die DSM-III-R Kriterien für das Vorliegen einer depressiven oder einer Angststörung erfüllten. Symptomatik (SCL-90-R) sowie interpersonale Beziehungen (IIP) wurden zu vier Zeitpunkten erhoben: Bei Behandlungsaufnahme, nach einem Jahr, nach 2,5 Jahren und nach 3,5 Jahren; zum Zeitpunkt der letzten Befragung waren 16% der verhaltenstherapeutischen Langzeittherapien noch nicht abgeschlossen. Ergänzend wurde nach 3,5 Jahren ein katamnestisches Interview angeboten, an dem sich noch 2/3 aller Patienten beteiligten. Hier die relevanten Ergebnisse: 1. Verhaltenstherapeutische Langzeittherapien waren in Verbindung mit den Patienten, die unter naturalistischen Bedingungen in diese Behandlung fanden, sehr erfolgreich. Die Symp-tombelastung änderte sich in allen Skalen des SCL-90-R und im Gesamtwert GSI hochsig-nifikant. Die Effektstärke des Gesamtwerts (berechnet nach der Formel ES = (xpost - xprä)/ sprä)) weist nach 3,5 Jahren einen hohen Wert von ES= 1,11 aus. In der interperso-nalen Problematik, gemessen in IIP, ließen sich ebenfalls hochsignifikante Veränderungen zwischen Behandlungsbeginn und 3,5-Jahreszeitpunkt feststellen. Die Effektstärke des Gesamtwerts der interpersonalen Belastung betrug ES= 0,87. Die interpersonale Problematik reduziert sich später als die Symptombelastung dergestalt, daß substantielle Veränderungen erst zwischen der 2,5 und 3,5-Jahres-Befragung festzustellen waren. Im Erleben und Ver-halten der Patienten, gemessen im VEV, ließen sich für die erfragten Zeitabschnitte hoch-signifikante Veränderungen feststellen. 2. Eine Katamnese nach 3,5 Jahren zeigte aus Patientensicht bzw. Perspektive eines unabhängigen Dritten deutliche Veränderungen in den verschiedensten Dimensionen. 3. Die Langzeittherapien hatten unter naturalistischen Bedingungen einen eher "ungeordneten" Verlauf. Dies betrifft den Therapiebeginn und den Therapieverlauf: 1/3 der Patienten hatte sich vor der beforschten Behandlung bereits einer oder mehrerer Therapien unterzogen und Therapien wurden nicht selten unterbrochen. 4. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse ist die Indikation verhaltenstherapeutischer Langzeittherapie bei der Behandlung von Depression gemäß DSM-III(IV)-R, Achse 1, im Sinne einer wissenschaftlichen Leitlinie "nützlich" , bei sehr schweren und bereits lang anhaltenden depressiven Erkrankungen auch "notwendig"1, um zu einem substantiellen und überdauerdem Therapieerfolg zu kommen. Bei einer Gegenüberstellung mit den Ergebnissen von BROCKMANN (1999) betreffend einer Stichprobe tiefenpsychologisch/psychoanalytisch behandelter Patienten wird deutlich, daß sich auch bei vergleichbaren Diagnosen und statistisch ähnlich signifikant erfolgreichem Behandlungsverlauf die Patientengruppen in verschiedenen Merkmalen wie z.B.der Schulbildung, dem Zugangsmodus zur Psychotherapie, der Symptombelastung zu Beginn und Ende der Psychotherapie sowie dem Gebrauch psychotroper Medikamente teilweise erheblich unterscheiden.