In mehr als fünfzigjähriger Tätigkeit als Hochschullehrer und Forscher an der Humboldt-Universität zu Berlin hat sich Günter Tembrock ( 1918) als einer der Pioniere der vergleichenden Verhaltensforschung internationalen Ruhm und Anerkennung erworben. Seine Arbeiten umfassen neben disziplinären Leistungen auf vielen Feldern der Verhaltensbiologie, der Biokommunikation und Bioakustik auch wegweisende Beiträge zur Theorie der Selbstorganisation, zur Evolutionstheorie, zur Ontogenese des Menschen und Fragen des Menschenbildes in einer Zeit globaler Gefährdung. Sein Werk und sein Leben sind nicht nur von raschen Umwälzungen in der Wissenschaft, sondern auch von der wechselvollen politischen Geschichte des letzten halben Jahrhunderts mitbestimmt worden, die Tembrock als renommierter Forscher im Osten Deutschlands miterlebte und auf die er als Humanist mit wechselndem Erfolg Einfluss zu nehmen suchte. Freunde, Schüler und Kollegen haben auf drei Kolloquien zu Ehren seines 70. und 75. Geburtstages sowie seines 50-jährigen Doktorjubiläums den Reichtum seines Wirkens aufgearbeitet und eigene Beiträge zu seinen vielfältigen Interessengebieten vorgestellt. So bietet der vorliegende Band einen umfassenden Einblick in ein Forscherleben, das an Breite und Tiefe seinesgleichen sucht, und zeigt sogleich, wie seine Anregungen in der nachfolgenden Generation fortwirken. Mit Beiträgen von: H.-J. Bastian / L.-G. Fleischer / D. Feddersen-Petersen / D. Franck / B. Hassenstein / I. Jahn / U. Lundberg / F. Naumann / M. Nichelmann / J. Oehler / M. Jähkel / E. Oeser / H. und L. Sprung / G. Tembrock / D. Todt / K.-F. Wessel