Ausgehend von einer Synthese der Diskussion zur Formelhaftigkeit in der altfranzösischen Heldenepik beleuchtet dieses Buch einen der zentralen Aspekte des epischen Stils. Gezeigt wird, wie durch das dynamische Wechselspiel von Wiederholung und Variation sprachlicher Elemente narrative und psychologische Spannungsbögen entstehen, durch die die altfranzösischen Heldenlieder ihr Publikum immer fasziniert haben. Die integrale Beschreibung der epischen Formelsprache sowie die Darstellung ihres Funktionierens bilden die Grundlage für einen typologischen Überblick des Instrumentariums der formelsprachlichen Technik. Anhand der diachronen Schichtung dieses Instrumentariums wird zugleich die Kontinuität bzw. der Wandel des epischen Stils in den chansons de geste nachgewiesen. Damit kann diese Untersuchung auch als ein Baustein zu einer umfassenderen Stilgeschichte der chansons de geste verstanden werden.