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Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Gattungen, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Germanistisches Seminar ), Sprache: Deutsch, Abstract: Warum vergleicht man Hermann Hesse und Arno Schmidt? Und wo soll man ansetzen bei zwei Autoren, die unterschiedlicher nicht sein können?Hesse und Schmidt sind einander nie begegnet und führten nur einen flüchtigen Briefwechsel1 und doch war zumindest Hesse für Schmidt sehr bedeutsam, dem er in tiefer Verehrung für seinen Steppenwolf zunächst ein Gedicht und später seinen "Leviathan" zusandte. Dass Hesse Schmidts Gedicht nur mit…mehr

Produktbeschreibung
Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Gattungen, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Germanistisches Seminar ), Sprache: Deutsch, Abstract: Warum vergleicht man Hermann Hesse und Arno Schmidt? Und wo soll man ansetzen bei zwei Autoren, die unterschiedlicher nicht sein können?Hesse und Schmidt sind einander nie begegnet und führten nur einen flüchtigen Briefwechsel1 und doch war zumindest Hesse für Schmidt sehr bedeutsam, dem er in tiefer Verehrung für seinen Steppenwolf zunächst ein Gedicht und später seinen "Leviathan" zusandte. Dass Hesse Schmidts Gedicht nur mit einem Gegengedicht beantwortete und aus Zeitmangel den "Leviathan" ungelesen zurücksenden musste, verletzte Schmidt tief, doch noch härter traf ihn Hesses Besprechung des "Leviathans" in einem Rundbrief vom 01.05.1950, in welchem dieser ihm, wenn er im Ganzen auch durchaus wohlwollende Worte fand, "Schnoddrigkeit" vorwarf.2 Schmidt entgegnete mit der bekannten Replik, Hesse sei "[e]in begabterDichter; reich und faltig. Zweierlei fehl[e] ihm: naturwissenschaftliche Kenntnisse (oder doch deren Einwirkung und Auswertung), und das Erlebnis folgender Urphänomene: Soldat sein müssen, Krieg, Kriegsgefangenschaft, Hunger. Also kenn[e] er ausreichend nur die friedlichere Seite des Menschen. Ein Glücklicher. Dies bezeichne[] seine Stellung in unserer Literatur: »die Stimme eines Sängers [kein Komma: sic] die zwar keinen großen Umfang ha[be] und nur wenige Töne enth[alte], aber diese gut und vom schönsten Wohlklange«"3 und verursachte Hesse damit einige Schlaflosigkeit und Verstimmung4; Schmidt aber verwand die Ablehnung nie. So sehen die beiden Autoren selbst unvereinbare Unterschiede in ihren jeweiligen Arten zu schreiben und teilen scheinbar nur die gegenseitige Ablehnung, aber dennoch verbindet sie etwas, nämlich ein gemeinsames Thema. Beide, Hesse und Schmidt, haben unabhängig voneinander mit dem "Glasperlenspiel" und der "Gelehrtenrepublik" Utopien verfasst, die einen Gelehrtenstaat darstellen und sich damit der utopischen Untergattung der "Gelehrtenrepubliken" zuordnen lassen; mehr noch, sie sind die einzigen beiden modernen Verfasser von Gelehrtenrepubliken und, ergänzt durch Klopstock, dessen "Gelehrtenrepublik" aus dem Jahr 1774 stammt, die einzigen Vertreter der deutschsprachigen Gelehrtenrepublik überhaupt.5