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Mit Homer von Troia nach Ithaka - Zum Nachlesen und Nachreisen - Eine literarische Reise mit der "Odyssee" - Zu Stätten in der Türkei, in Griechenland, Tunesien, Malta und Italien Die Odyssee von Homer ist auch die Schilderung eines Reiseabenteuers in der Morgenröte unserer Kultur. Mit dem Autor bereisen wir jene Stätten, Inseln und Küstenregionen im Mittelmeerraum, die Homer seinen literarischen Helden Odysseus während seiner zehnjährigen Irrfahrt besuchen lässt, um sie zu befragen, ob und wie sie im Werk Widerhall gefunden haben. Von Troja und der Türkei ausgehend führt der Weg nach…mehr

Produktbeschreibung
Mit Homer von Troia nach Ithaka
- Zum Nachlesen und Nachreisen
- Eine literarische Reise mit der "Odyssee"
- Zu Stätten in der Türkei, in Griechenland, Tunesien, Malta und Italien Die Odyssee von Homer ist auch die Schilderung eines Reiseabenteuers in der Morgenröte unserer Kultur. Mit dem Autor bereisen wir jene Stätten, Inseln und Küstenregionen im Mittelmeerraum, die Homer seinen literarischen Helden Odysseus während seiner zehnjährigen Irrfahrt besuchen lässt, um sie zu befragen, ob und wie sie im Werk Widerhall gefunden haben.
Von Troja und der Türkei ausgehend führt der Weg nach Griechenland, Tunesien, Malta und Italien, von dort zurück nach Griechenland. Ein eigenes Kapitel folgt der Reise des Sohnes Telemachos auf Vatersuche von Ithaka nach Sparta.
Autorenporträt
Wolfgang Geisthövel wurde 1940 in Frankfurt/Main geboren und lebt heute in Köln. Bis zu seiner Pensionierung arbeitete er als Arzt und Privatdozent für Innere Medizin. Nach mehreren kulturgeschichtlich akzentuierten Reisebüchern entstanden aus der Verknüpfung von Reisen und belletristischer Literatur zahlreiche literarische Reisebilder. Geisthövel verfügt zudem über eine umfangreiche Sammlung literarischer Reiseberichte.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.04.2007

Bücherecke
Lernen vom Epos
Ein Streifzug durch den Mittelmeerraum mit Homer
Wie nach Danzig fahren, ohne an Günter Grass zu denken? In die Karpaten, ohne Bram Stokers „Dracula” im Nacken, nach Istanbul, ohne den frisch gefallenen Schnee aus Orhan Pamuks Romanen auf dem schmutzigen Asphalt glitzern zu sehen? Der Reisende findet an seinem Ziel selten weiße Flecken vor, oft hat er schon davon gehört, gelesen, Bilder gesehen. Wolfgang Geisthövel begreift solches Vorwissen als Glück und hat sich mit Homer auf literarische Spurensuche begeben. Das Ergebnis, „Unterwegs mit Odysseus durch das Mittelmeer”, ist im besten Sinne Reiseliteratur: ein Streifzug zwischen den Welten, zwischen Reisen und Lesen, Anschauung und Imagination.
Geisthövel, der bereits mit Uwe Johnson in Mecklenburg und mit Hölderlin in Schwaben unterwegs war, hat aus Reise- und Lektüreeindrücken einen fliegenden Teppich gewebt, der in ein Land entführt, das irgendwo zwischen Türkei, Tunesien, Malta, Italien und Griechenland einerseits, Homer, Lord Byron, Goethe und Caspar David Friedrich andererseits liegt. Geisthövel unternimmt nicht den in 2700 Jahren Deutungsgeschichte x-ten Versuch, Stationen einer realen Odyssee nachzuweisen, sondern geht lediglich davon aus, dass sich in den erfundenen Abenteuern geographische Kenntnisse des Autors niederschlagen.
Entgegen der verbreiteten Ansicht, Homer habe Odysseus nach dem Passieren des Kap Maleia, des südöstlichen Zipfels des Peleponnes, in eine reine Phantasiewelt entschwinden lassen, verortet Geisthövel das Land der Kyklopen im heutigen Tunesien. Auf anerkannten Pfaden bewegt sich Geisthövel, wenn er die Ungeheuer Skylla und Charybdis in der Meeresenge zwischen Sizilien und Kalabrien wähnt, wo sie Odysseus und seinen Mannen arg zusetzen.
Johann Wolfgang von Goethe, einem von Geisthövels Gewährsmännern, kam 1787 beim Spaziergang durch einen Park in Palermo die Odyssee in den Sinn, und er notierte in der „Italienischen Reise”: „Ich eilte sogleich, einen Homer zu kaufen, jenen Gesang mit großer Erbauung zu lesen.” Solcher Tendenz zur Landflucht erliegt bisweilen auch Geisthövel: Lieber als von Klimatologen lässt er sich den Wolkenvorhang um den Olymp vom Epos erklären, demzufolge der Dunst den Sitz der Götter verbirgt. Wenn er einmal auf der Reise nicht antrifft, was Homer verspricht, gibt Geisthövel enttäuscht zu Protokoll: „So muss es bei der reizvollen Vorstellung bleiben.”
In seinen besten Passagen aber bringt das Buch beide Welten zusammen. Am Strand einer der Kerkennah-Inseln etwa, wo Homer seine Seeleute schmausen ließ, bevor sie ins Land der Kyklopen übersetzten, trifft Geisthövel auf einen zahnlosen Alten: Unter seinem Verhau thront er im Schneidersitz inmitten eines Reichs aus Plastiktüten, Eimern und Lappen. Vor sich ein Stück Fleisch und Gemüse, über die er sich gleich mit dem größten Appetit hermachen wird.
Am Ende sitzt auch Geisthövel auf dem Boden, unter einem schattenspendenden, mächtigen Olivenbaum, auf Ithaka, dem Ziel seiner und Odysseus’ Reise. Er sitzt da, ganz wie es ein anderer Reisender in Sachen Literatur häufig tut, Peter Handke: Das Auge abwechselnd auf das Buch und in die Landschaft gerichtet. Wohin der Leser folgen mag, bleibt ihm überlassen. CHRISTOPH KAPPES
WOLFGANG GEISTHÖVEL: Unterwegs mit Odysseus durch das Mittelmeer. Von Troia nach Ithaka. Homerische Reisebilder. Patmos Verlag, Düsseldorf 2007. 331 Seiten, 24,90 Euro.
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