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Über Zusammenhänge von Unternehmenskultur und Personalführung im betrieblichen Alltag wird seit längerem vorzugsweise aus dem Blickwinkel von Betriebswirtschaftslehre und Psychologie geforscht. Gesellschaftliche Voraussetzungen wie soziale Muster der Genese und Vermittlung von Werten, Normen und Strukturen im Organisationskontext der Betriebe kommen dabei häufig zu kurz. Der Autor favorisiert demgegenüber einen spezifisch soziologischen Blick auf Begriff und Formen von Organisationskultur. Ob nicht nur die propagierte sondern auch die gelebte Kultur eines Unternehmens das Band der…mehr

Produktbeschreibung
Über Zusammenhänge von Unternehmenskultur und Personalführung im betrieblichen Alltag wird seit längerem vorzugsweise aus dem Blickwinkel von Betriebswirtschaftslehre und Psychologie geforscht. Gesellschaftliche Voraussetzungen wie soziale Muster der Genese und Vermittlung von Werten, Normen und Strukturen im Organisationskontext der Betriebe kommen dabei häufig zu kurz. Der Autor favorisiert demgegenüber einen spezifisch soziologischen Blick auf Begriff und Formen von Organisationskultur. Ob nicht nur die propagierte sondern auch die gelebte Kultur eines Unternehmens das Band der Zusammengehörigkeit über Statusgrenzen hinweg fest zu knüpfen versteht, ist eine offene Frage, deren Beantwortung nicht zuletzt davon abhängt, in welcher Weise sich gesellschaftlich vermittelte Prägungen der Subjekte und ihrer Konflikte im betrieblichen Alltag geltend machen. Im Anschluss an die Klärung theoretischer Zusammenhänge stehen im empirischen Teil der Studie Einstellungen zu und Erfahrungen mit wichtigen Aspekten der Unternehmenskultur zur Debatte. Am Beispiel von Problemen der Personalführung lässt sich zeigen, wie groß die Bandbreite von Deutungsmustern, Konfliktorientierung und Integrationsbereitschaft bei Arbeitern und Angestellten sowie bei Führungskräften auf unterschiedlichen Rängen der Hierarchie ausgeprägt ist. Die Fallstudien aus je einem Unternehmen der Stahlindustrie wie des öffentlichen Personennahverkehrs zeigen, dass Firmenleitbilder ebenso wie Grundsätze kooperativer Führung bei verschiedenen Statusgruppen der Betriebe zwar auf weit verbreitete verbale Zustimmung stoßen, im Alltag von Rationalisierungserfahrungen, Karriereplanungen und subkulturellen Differenzierungen aber verblassen können. Die verwendete Methode halbstandardisierter Intensivinterviews erlaubt eine lebendige Illustration der gewonnenen Erkenntnisse durch Rückgriffe auf reichhaltige Protokollmaterialien.
Autorenporträt
Jürgen Prott, geb. 1942, Dr., Professor für Industrie- und Betriebssoziologie an der Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik, veröffentlichte u.a. zu Problemen von Betriebsorganisation und Arbeitszufriedenheit, zur Berufssoziologie und zum Strukturwandel der Gewerkschaften.