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Es ist kaum bekannt, daß Thornton Wilder 'Unsere kleine Stadt' 1938 bei Zürich, in Rüschlikon, geschrieben hat. Bereits im März 1939 hätte 'Unsere kleine Stadt' seine deutschsprachige Erstaufführung in Zürich. Aber erst 1946, nach dem Zweiten Weltkrieg, kam das Stück mit beispiellosem Erfolg auf deutsche Bühnen. »Auf den ersten Blick scheint das Stück eine Art Milieustudie über ein Dorf in New Hampshire zu sein. Genauer betrachtet, ist es jedoch eine Meditation über die Schwierigkeit - wie es im Stück heißt - das Leben zu verste-hen, während man lebt.« (Thornton Wilder)Gerhard Sanden schreibt…mehr

Produktbeschreibung
Es ist kaum bekannt, daß Thornton Wilder 'Unsere kleine Stadt' 1938 bei Zürich, in Rüschlikon, geschrieben hat. Bereits im März 1939 hätte 'Unsere kleine Stadt' seine deutschsprachige Erstaufführung in Zürich. Aber erst 1946, nach dem Zweiten Weltkrieg, kam das Stück mit beispiellosem Erfolg auf deutsche Bühnen. »Auf den ersten Blick scheint das Stück eine Art Milieustudie über ein Dorf in New Hampshire zu sein. Genauer betrachtet, ist es jedoch eine Meditation über die Schwierigkeit - wie es im Stück heißt - das Leben zu verste-hen, während man lebt.« (Thornton Wilder)Gerhard Sanden schreibt im Nachwort: »Das fiir die Menschheit Entscheidende ist auch durch die technischen, sozialen und wissen-schaftlichen Prozesse nicht wesentlich verändert worden. Die Auf-gabe selbst bleibt immer die gleiche: zu lieben.«
Autorenporträt
Thornton Wilder wurde am 17. April 1897 in Madison, Wisconsin, als Sohn eines Zeitungsverlegers geboren, der als Generalkonsul nach Hongkong und Schanghai ging. Thornton Wilder erhielt für sein umfangreiches literarisches Werk zahlreiche Auszeichnungen, u. a. dreimal den Pulitzer-Preis und 1957 in Frankfurt am Main den Friedenspreis des deutschen Buchhandels. Er starb am 7. Dezember 1975 in Hamden, Connecticut.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.12.2003

Kinder, Glück, Beruf
Zögernd, leise: Thornton Wilders „Unsere kleine Stadt”
4. Mai 1945. Noch vier Tage, bis die Deutschen kapitulieren. Radio Hamburg nahm als Sender der Alliierten Militärregierung im britisch besetzten Gebiet den Sendebetrieb auf. Ein Volk musste umerzogen werden. Nicht nur aufgeklärt, sondern auch aufgerichtet für neuen Anfang und Demokratie. Die britischen Kontrolloffiziere beim Hamburger Sender waren dem Hörspiel zugetan. Im Oktober 1945 wurde das Stück „Unsere kleine Stadt” von Thornton Wilder erstmalig gesendet. Regisseur Helmut Käutner, der durch Filme wie „Romanze in Moll” und „Große Freiheit Nr. 7” berühmt geworden war, richtete das Bühnenstück fürs Radio ein, und auf der jetzt erschienenen CD ist er als Spielleiter und als ein wunderbarer Sprecher auch selbst zu hören.
Wir lernen die sympathischen Familien Webb und Gibbs kennen, und mit ihnen wird das Leben einer Kleinstadt exemplifiziert: Milchmann, Polizist, Nachbarn, Medikus, Pfarrer bilden einen kleinen Kosmos, und über diesem stehen die großen Sterne, deren uraltes Licht auf die Erde hernieder fällt und die Leute dazu bringt, nach dem Sinn und Zweck ihres zeitlich so viel enger begrenzten Daseins zu fragen. Sie beantworten diese Frage mit Heiraten und mit Kindern. Das kleine Glück von Liebe und einem sinnvollen Beruf scheint das einzig vorstellbare, auch wenn es von Zweifeln begleitet wird und man jeden Tag darum kämpfen muss. – Erst als sie tot sind und sich auf dem Friedhof als Geister unterhalten, wird das kurze Leben zugunsten einer langen, verträumten Existenz als Nichts ganz blass.
Dieses Hörbuch ist wunderbar. Es handelt sich um eine Live-Aufnahme im Studio, und die Geräusche kamen von Schallplatten dazu. Der Sprachduktus der Leute von damals, das Zögerliche, Leise, Deutliche übt einen besonderen Reiz aus. Als hinge noch die Verwirrung nach der Diktatur und einem vorher unvorstellbaren Krieg und dem Elend in der Luft. Wahrscheinlich hatten einige der Mitwirkenden Hunger. Es wurde auch deshalb bedächtiger gesprochen als heute, weil die Menschen noch nicht von dem permanenten elektronischen Geplapper unserer Zeit beeinflusst waren.
MARTIN Z. SCHRÖDER
THORNTON WILDER: Unsere kleine Stadt. Aus dem Amerikanischen von Hans Sahl. Bearbeitung und Regie: Helmut Käutner. Mit Dagmar Altrichter, Ida Ehre, Erwin Geschonnek u. a. Hoffmann und Campe, Hamburg, 2003. 1 CD, 79 min., 17,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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