Tilo Eckardt
Gebundenes Buch
Unheimliche Gesellschaft
Die Affäre Thomas Mann Ein spannender historischer Kriminalroman im Thomas Mann Jubiläumsjahr!
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Eine Stadt voller Flüchtlinge und Spitzel. Wer ist Freund, wer ist Feind? Band 2 der historischen Krimi-Reihe um Mann & Müller auf der Spur eines SchattenmannesIm historischen Kriminalroman um das ungewöhnlichste Ermittlerteam ever heften sich der Schriftsteller Thomas Mann und sein junger litauischer Übersetzer an die Fersen eines mysteriösen Spions.Der ebenso elegante wie raffinierte Roman über Freundschaft und die Kraft der Literatur lässt die Grenzen zwischen historischer Wirklichkeit und dichterischer Fiktion gekonnt verschwimmen.Oktober 1933. Thomas Mann sucht mit seiner Familie Z...
Eine Stadt voller Flüchtlinge und Spitzel. Wer ist Freund, wer ist Feind? Band 2 der historischen Krimi-Reihe um Mann & Müller auf der Spur eines Schattenmannes
Im historischen Kriminalroman um das ungewöhnlichste Ermittlerteam ever heften sich der Schriftsteller Thomas Mann und sein junger litauischer Übersetzer an die Fersen eines mysteriösen Spions.
Der ebenso elegante wie raffinierte Roman über Freundschaft und die Kraft der Literatur lässt die Grenzen zwischen historischer Wirklichkeit und dichterischer Fiktion gekonnt verschwimmen.
Oktober 1933. Thomas Mann sucht mit seiner Familie Zuflucht in Zürich, weil er in seiner Heimat Repressalien oder gar eine Verhaftung fürchten muss. Doch auch in der Schweiz ist die Lage alles andere als sicher. Der Dichter wird von Ängsten geplagt, die sich noch steigern, als die forsche Autofahrerin Katia Mann vor ihrem Haus in Küsnacht einen Mann anfährt, der anschließend spurlos verschwindet. Dem eilig herbeigerufenenGetreuen Zydrunas Miuleris alias Müller gelingt es nicht, die Identität des Unfallbeteiligten festzustellen. Dieser scheint auf rätselhafte Weise sein Äußeres zu verändern und den Spieß umzudrehen: Mit einem Mal fühlen sich Mann & Müller beschattet.
Als Gerüchte laut werden, dass die Gestapo nicht davor zurückschreckt, Regimegegner bis in die neutrale Schweiz zu verfolgen, überschlagen sich die Ereignisse. Zunächst versucht jemand Ludwik, Müllers vierbeinigen Gefährten, zu ermorden, dann entgeht er selbst nur knapp einem Anschlag. Doch war er das eigentliche Ziel? In einer Stadt voller Spitzel sind Mann & Müller auf Katia Manns zweifelhafte Fahrkünste und die Pünktlichkeit der Schweizer Bahn angewiesen, um einen Fall zu lösen, der - wie ihnen klar wird - einst im fernen Nida seinen Anfang nahm.
Ein spannendes und höchst unterhaltsames literarisches Denkmal für den großen Thomas Mann.
Tilo Eckardts historischer Krimi »Unheimliche Gesellschaft« lässt uns einen der größten deutschen Schriftsteller in neuem Licht entdecken. Der 2. Fall für Mann & Müller beruht auf wahren Begebenheiten um einen deutschen Spion in Litauen.
Das erste Mal gemeinsame Sache machten der Dichter und sein Übersetzer in »Gefährliche Betrachtungen«.
Im historischen Kriminalroman um das ungewöhnlichste Ermittlerteam ever heften sich der Schriftsteller Thomas Mann und sein junger litauischer Übersetzer an die Fersen eines mysteriösen Spions.
Der ebenso elegante wie raffinierte Roman über Freundschaft und die Kraft der Literatur lässt die Grenzen zwischen historischer Wirklichkeit und dichterischer Fiktion gekonnt verschwimmen.
Oktober 1933. Thomas Mann sucht mit seiner Familie Zuflucht in Zürich, weil er in seiner Heimat Repressalien oder gar eine Verhaftung fürchten muss. Doch auch in der Schweiz ist die Lage alles andere als sicher. Der Dichter wird von Ängsten geplagt, die sich noch steigern, als die forsche Autofahrerin Katia Mann vor ihrem Haus in Küsnacht einen Mann anfährt, der anschließend spurlos verschwindet. Dem eilig herbeigerufenenGetreuen Zydrunas Miuleris alias Müller gelingt es nicht, die Identität des Unfallbeteiligten festzustellen. Dieser scheint auf rätselhafte Weise sein Äußeres zu verändern und den Spieß umzudrehen: Mit einem Mal fühlen sich Mann & Müller beschattet.
Als Gerüchte laut werden, dass die Gestapo nicht davor zurückschreckt, Regimegegner bis in die neutrale Schweiz zu verfolgen, überschlagen sich die Ereignisse. Zunächst versucht jemand Ludwik, Müllers vierbeinigen Gefährten, zu ermorden, dann entgeht er selbst nur knapp einem Anschlag. Doch war er das eigentliche Ziel? In einer Stadt voller Spitzel sind Mann & Müller auf Katia Manns zweifelhafte Fahrkünste und die Pünktlichkeit der Schweizer Bahn angewiesen, um einen Fall zu lösen, der - wie ihnen klar wird - einst im fernen Nida seinen Anfang nahm.
Ein spannendes und höchst unterhaltsames literarisches Denkmal für den großen Thomas Mann.
Tilo Eckardts historischer Krimi »Unheimliche Gesellschaft« lässt uns einen der größten deutschen Schriftsteller in neuem Licht entdecken. Der 2. Fall für Mann & Müller beruht auf wahren Begebenheiten um einen deutschen Spion in Litauen.
Das erste Mal gemeinsame Sache machten der Dichter und sein Übersetzer in »Gefährliche Betrachtungen«.
Tilo Eckardt ist deutsch-schweizerischer Lektor, Verleger, Autor und Literaturagent. Für die Arbeit an seinem ersten Thomas Mann Roman wurde er vom Nordic Cultur Fond und von der Klaip¿da County Ieva Simonaityt¿ Public Library nach Nida in Litauen eingeladen. Gefährliche Betrachtungen entstand in der dortigen Autorenresidenz in unmittelbarer Nachbarschaft zu Thomas Manns ehemaligen Sommerhaus. Unheimliche Gesellschaft ist sein zweiter historischer Kriminalroman um den großen deutschen Schriftsteller.
Produktdetails
- Thomas-Mann-Romane
- Verlag: Droemer HC / Droemer/Knaur
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 287
- Erscheinungstermin: 2. Mai 2025
- Deutsch
- Abmessung: 215mm x 140mm x 20mm
- Gewicht: 300g
- ISBN-13: 9783426560211
- ISBN-10: 3426560216
- Artikelnr.: 72013246
Herstellerkennzeichnung
Droemer HC
Maria-Luiko-Straße 54
80636 München
produktsicherheit@droemer-knaur.de
"Zum 150. Geburtstag des LiteraturNobelpreisträgers Thomas Mann ist ein historischer Kriminalroman in zwei Bänden erschienen, der Mann auf noch nie da gewesene Weise lebendig werden lässt. [...] Der Trick in dem Roman ist die gekonnte Mischung aus Fiktion und wahren Ereignissen und Begebenheiten in der damaligen Zeit. " Rhein-Neckar-Zeitung 20250818
Der Autor Tilo Eckardt hat mit seinem historischen Kriminalroman „Unheimliche Gesellschaft“ den zweiten Band seiner Roman- Reihe rund um Thomas Mann geschrieben. Dabei ist es meiner Meinung nach nicht zwingend erforderlich, dass man den ersten Band „Gefährliche …
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Der Autor Tilo Eckardt hat mit seinem historischen Kriminalroman „Unheimliche Gesellschaft“ den zweiten Band seiner Roman- Reihe rund um Thomas Mann geschrieben. Dabei ist es meiner Meinung nach nicht zwingend erforderlich, dass man den ersten Band „Gefährliche Betrachtungen“ bereits gelesen hat. Es werden zwar ein paar Andeutungen und Anspielungen auf die Kriminalhandlung aus dem ersten Teil gemacht, dennoch kann man die Handlung auch ohne Vorkenntnisse ohne Probleme nachvollziehen.
Ich persönlich habe noch kein Werk aus der Feder von Tilo Eckardt gelesen. Für mich war der Aspekt ansprechend, dass in diesem historischem Kriminalroman Thomas Mann eine wesentliche Rolle spielt und ich war auf die Umsetzung gespannt.
Dies ist schon der zweite Band, indem Müller und Mann in die Rolle eines Duos aus Detektiven schlüpfen. Wobei Müller eigentlich ein Übersetzer ist und eigentlich Miuleris mit Nachnamen heißt und Thomas Mann nur zu gerne zur Hilfe eilt, die beiden pflegen fast ein freundschaftliches Verhältnis. Den ersten Band „Gefährliche Betrachtungen“ habe ich persönlich noch nicht gelesen. Dennoch bin ich gut in den zweiten Band hineingekommen, ich hatte hierbei keinerlei Startschwierigkeiten. Es werden ein paar Andeutungen gemacht und inhaltlich auch Bezug auf den Reihenauftakt genommen, teilweise ist diese auch wichtig für die Handlung. Dennoch werden diese näher erklärt, sodass man auch als Quereinsteiger keine Schwierigkeiten hat, diesem Kriminalfall zu folgen.
Der Schreibstil ist an die damalige Zeit angepasst – wirkt dabei jedoch stellenweise etwas gestelzt, gekonnt wird auch eine kleine Prise Humor eingebunden. Dieser ist gut zwischen den Zeilen versteckt und fügt sich meisterhaft in die Handlung ein. Es gibt einige spannende Szenen, ein packender und zugleich politischer Fall entwickelt sich und steigert sich bis zum Höhepunkt. Es gibt einige Fallstricke und nicht alle relevanten Aspekte sind gleich offensichtlich. Seite für Seite entwickelt sich ein packender Fall, dabei entwickelt sich eine Schnitzeljagd durch Zürich. Dennoch hätte man manche Szenen meiner Meinung nach etwas kürzen können, es gab Aspekte, welche mich nicht vollständig überzeugen konnten. Eckardt schafft es gekonnt, die historischen Details gut in den Kriminalfall einzubinden. Positiv finde ich es auch, dass der Autor im Nachwort noch einmal darauf eingeht, was Fakten und Fiktion ist. Gekonnt wurde hier beides miteinander vermengt und nicht selten habe ich mich während des Lesens gefragt, welche Fakten in diesem Krimi alle eingebunden wurden. Auch ein umfangreiches Quellenverzeichnis ist beigefügt worden. Der Kriminalroman ist aus der Perspektive von Müller erzählt. Der Roman ist eine Rückblende, Müller erzählt seinem Urenkel Jonas Epochen aus seinem vergangenen Leben. Dadurch lernt man den Protagonisten besser kennen, kann seine Gedankengänge besser nachvollziehen und bekommt Einblicke in sein vergangenes Leben. Dennoch blieb für mich der Protagonist Müller eher flach, es fehlte mir persönlich an einem überzeugenden Charakter mit wiedererkennbaren Eigenschaften – etwas was hervorsticht. Ich habe nicht richtig mitgefiebert und habe nicht um ihn gebangt.
Interessant fand ich hier die Darstellung von Thomas Mann, dieser muss keine einfache Persönlichkeit gewesen sein. Mann ist eher stilvoll und distanziert. Er ist sehr mit seinen eigenen Problemen und seinem Exil beschäftigt. Auch scheint sich die Familie Mann noch nicht vollständig an das Leben in der Schweiz gewöhnt zu haben. Mein persönlicher Liebling war jedoch der Hund Ludwig. Er hat einige Situationen bereichert und Leben in das Werk eingehaucht. Er hat außerdem die Handlung wesentlich beeinflusst und Ludwig ist der eigentliche Held der Geschichte.
Insgesamt konnte mich Tilo Eckardt mit seinem historischen Kriminalroman „Unheimliche Gesellschaft“ gut unterhalten. Es gab in meinen Augen einige interessante Aspekte, wie zum Beispiel die Darstellung von Thomas Mann. Aber dennoch konnte mich das Buch nicht vollständig in seinen Bann ziehen. Hierfür möchte ich 3,5 Sterne vergeben.
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»Er spürte, dass mit seiner Person zugleich der Humanismus, für den er stand, diese höhere deutsche Idee für das Bessere und Anständige und Wahre, verbannt worden war.«
Das Ermittler-Duo Mann & Müller schlägt zurück.
Es ist Herbst 1933. …
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»Er spürte, dass mit seiner Person zugleich der Humanismus, für den er stand, diese höhere deutsche Idee für das Bessere und Anständige und Wahre, verbannt worden war.«
Das Ermittler-Duo Mann & Müller schlägt zurück.
Es ist Herbst 1933. Die Manns kehrten nach einer Vortragsreise nicht mehr zurück nach Deutschland, sondern wohnen nun in der sog. neutralen Schweiz. An eine Rückkehr nach Deutschland ist nicht zu denken.
Als der litauische Übersetzer Žydrūnas Miuleris nach längerer Funkstille ein beunruhigendes Telegramm von Thomas Mann bekommt, macht er sich sofort auf den Weg nach Zürich. Was ihn dort erwartet, enttäuscht ihn zuerst, denn dort gibt es ausschließlich Probleme mit Katia Manns nicht eben ungefährlichen Autofahrkünsten.
Doch der Schein trügt. Was Žydrūnas zuerst als harmlose Banalität erscheint, entpuppt sich als ernst zu nehmende Gefahr für alle Beteiligten und hält sogar ein unvorhergesehenes und nicht eben wünschenswertes Wiedersehen mit einem Bekannten aus Nidden bereit.
Auch der zweite Fall des Ermittlerduos hat mir gut gefallen, jedoch sollte man auch hierbei keinen spannenden Krimi erwarten. Diesmal gingen mir manche Sachen auch zu schnell, bzw. bestimmte Geschehnisse und auflösende Situationen erschienen mir etwas unlogisch. Trotz dessen ist dieser Krimi eine gelungene Mischung aus Fiktion und Realität in brisanten Zeiten, die sich zu lesen lohnt.
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Ein Geheimnis, das vor aller Augen liegt, ist gut verborgen. Ernst Hohenemser
Thomas Mann wähnt sich im Exil in der Schweiz sicher. Doch was ist schon sicher, wenn die eigene Frau eher einen tollkühnen Fahrstil an den Tag legt und somit einen mehr als rätselhaften Verkehrsunfall …
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Ein Geheimnis, das vor aller Augen liegt, ist gut verborgen. Ernst Hohenemser
Thomas Mann wähnt sich im Exil in der Schweiz sicher. Doch was ist schon sicher, wenn die eigene Frau eher einen tollkühnen Fahrstil an den Tag legt und somit einen mehr als rätselhaften Verkehrsunfall verursacht. Der Dichter kann nicht anders, als erneut auf die Hilfe seines Freundes Müller zu vertrauen. Apropos Vertrauen – die Gestapo greift auch mit ihren langen Armen in der neutralen Schweiz nach all denjenigen, die ihnen ein Dorn im Auge sind. Und so müssen erneut Mann & Müller zu Detektiven werden….
Tilo Eckardt ist ein Meister der leisen Töne, der subtilen Nachlässigkeit und ein Verfechter der spröden Marotten von Thomas Mann, die er gekonnt zu einem zweiten Band seiner Krimi-Reihe um den berühmten Schriftsteller spinnt.
Dabei zeichnet er seine Figuren teilweise mit spitzer Feder, legt ihnen den ein oder anderen spröden Witz in den Mund und führt doch einige sehr erkenntnisreiche Konversationen, die sich so zugetragen haben könnten.
Die fiktive Handlung um Thomas Mann und sein Leben im Exil wird nicht nur von schwarzen Schatten durchzogen, auch der braune Sumpf taucht aus dem Nebel auf und schreckt nicht davor zurück , Mann und Müller zu verfolgen, ihnen nach dem Leben zu trachten, um an ihr Ziel zu kommen.
Die Handlung kommt ganz ohne Reißer aus, ist dem Schriftsteller Mann auf den Leib geschneidert und befasst sich mit literarischen Feinheiten, bei denen nicht nur die Leser;innen um die Ecke denken müssen.
Heimlicher Star des Buches ist Hund Ludwik, der mehr als einmal den richtigen Riecher hat. Manche Geheimnisse treten sehr offensichtlich aus dem Verbogenen, andere wiederum sind sehr gut verschlüsselt, sodass die Spannung beim Lesen erhalten bleibt. Müller mit seinem fotografischen Gedächtnis und den daraus resultierenden Möglichkeiten, Menschen nicht nur anhand ihres Aussehens, sondern auch stimmlich zu identifizieren, begeistert immer wieder aufs Neue.
Eine gelungene Mischung aus Fiktion, zweifelhaften Fahrkünsten, falschem Spiel und einem kongenialen Ermittlerduo, das immer wieder für gute Unterhaltung verantwortlich ist.
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eBook, ePUB
Es geht spannend weiter bei Thomas Mann und seinem Übersetzer Žydrūnas Miuleris, genannt Müller. Thomas Mann verbindet sich mittlerweile im Exil in der Schweiz, von hier aus ruft er Müller zur Hilfe. Seine Frau Katia, bekannt für ihren rasanten Fahrstil, hat einen Mann …
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Es geht spannend weiter bei Thomas Mann und seinem Übersetzer Žydrūnas Miuleris, genannt Müller. Thomas Mann verbindet sich mittlerweile im Exil in der Schweiz, von hier aus ruft er Müller zur Hilfe. Seine Frau Katia, bekannt für ihren rasanten Fahrstil, hat einen Mann angefahren und jetzt steht eine Bestrafung im Raum. Doch als Müller in der Schweiz ankommt, stellt sich schnell heraus, daß der Mann direkt nach dem Unfall verschwunden ist. Mann und Müller beginnen diesen mysteriöser Mann zu suchen...
Wie schon im ersten Teil um das ungewöhnliche Ermittlerduo ist es Tilo Echardt wieder gelungen die fiktive Person Müller mit der realen Familie Mann zusammenzuführen und so einen spannenden historischen Krimi zu schreiben. Die Dialoge zwischen Mann und Müller sind wieder einmal großartig und zeigen den großen Dichter ganz privat. Star des Romans ist aber meiner Ansicht nach jemand ganz anderes. Nämlich Ludwik, der Hund von Müller. Ganz klar die beste Spürnase. Auch die drei Töchter einer Schweizer Bauernfamilie sind mir sehr im Gedächtnis geblieben. Obwohl nur drei kleine Nebenfiguren, lockern sie die Geschichte auf.
Zur fiktiven Geschichte wird auch die politische Situation der Zeit beschrieben. Der Nationalsozialismus der die Manns und viele Andere ins Exil Zwang.
Ein großartiger Roman, mit einem großartigem Ermittlerduo.
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eBook, ePUB
Mann & Müllers zweiter Streich
1933. Nach monatelanger Funkstille erhält der litauische Übersetzer Žydrūnas Miuleris, den der Dichter Thomas Mann beharrlich „Müller“ nennt, einen Hilferuf aus der Schweiz. Der Nobelpreisträger fühlt sich in seinem …
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Mann & Müllers zweiter Streich
1933. Nach monatelanger Funkstille erhält der litauische Übersetzer Žydrūnas Miuleris, den der Dichter Thomas Mann beharrlich „Müller“ nennt, einen Hilferuf aus der Schweiz. Der Nobelpreisträger fühlt sich in seinem Exil bedroht und bittet seinen „Watson“ vergangener Tage um Unterstützung. Trotz sehr begrenzter Mittel eilt Žydrūnas mit seinem Hund Ludwik nach Zürich. Dort angekommen, erzürnt ihn der banale Grund für Manns Sorgen: Die Folgen der rücksichtslosen Fahrweise seiner Frau Katia. Doch kaum beginnt Müller nach Frau Manns vermeintlichem Unfallopfer zu suchen, überstürzen sich die Ereignisse. Mit zwei Mordanschlägen auf seinen Hund Ludwik beginnt eine Serie bedrohlicher Ereignisse. Der Dichter und Hundefreund prophezeit: „Wer bereit ist, Hunde zu töten, würde wohl auch vor Menschen nicht haltmachen.“
„Unheimliche Gesellschaft“ ist nach „Gefährliche Betrachtungen“ der zweite Fall des Emittlerduos Žydrūnas Miuleris und Thomas Mann vom Deutsch-Schweizer Autor Tilo Eckardt. Die Bände können unabhängig voneinander gelesen werden. Das Einhalten der Reihenfolge erhöht aber den Lesegenuss.
Drei Jahre nach den verhängnisvollen Geschehnissen an der Kurischen Nehrung und ein Jahr nachdem Frau Bryls Villa Bernstein abgebrannt ist, befindet sich Thomas Mann, in dem von ihm prophezeiten und gefürchteten Exil. Die Gerüchte, dass die Gestapo Regimekritiker aus dem neutralen Ausland heim ins Reich entführen lässt, beunruhigen ihn sehr. Seine Frau sorgt sich um ihre Kinder, die ein geeignetes Druckmittel abgeben würden.
Thomas Manns Furcht vor Entführung ins Deutsche Reich war nicht unbegründet. Nur zwei Jahre später, am Abend des 9. März 1935, wird mit Berthold Jacob, einer der bekanntesten deutschen Journalisten und Pazifisten der Weimarer Republik, in Basel betäubt und über die Deutsch-Schweizer Grenze nach Berlin entführt.
Tilo Eckardt schreibt lebendig und bildhaft. Er passt seine Sprache dem Stil der 1930er Jahren an, was gut funktioniert. Auch das gemächliche Erzähltempo wirkt stimmig, könnte gelegentlich aber etwas flotter sein. Mühelos gelingt es dem Autor, die angespannte Atmosphäre im Mitteleuropa jener Zeit heraufzubeschwören.
Wie im ersten Fall stehen der Dichter und sein litauischer Übersetzer im Mittelpunkt der Geschichte. Žydrūnas wirkt reifer, er agiert nicht mehr so unbesonnen wie vor drei Jahren. Inzwischen ist er mit Dalia verlobt und scheint seinen Platz im Leben gefunden zu haben. Thomas Mann wirkt angeschlagen, weil er seine geliebte Heimat zurücklassen musste, als die Demokratie dort endete. Es fällt ihm schwer, sich im Exil zurechtzufinden. Eine Schlüsselrolle kommt in diesem Fall Müllers Hund Ludwik, dem riesigen kaukasischen Owtscharka zu. In den Nebenrollen überzeugen vor allem die Eidgenossen. Meine Favoriten sind Grittli, Dorli und Trudi sowie der aufrechte Lokomotivführer.
Die Ereignisse aus der Rückschau des 101-jährigen Miuleris erzählen zu lassen, erweist sich erneut als kluger Schachzug. Längst ist Müllers fast kritiklose Verehrung Thomas Manns einer realistischeren, oft augenzwinkernden Sympathie gewichen. Mit Humor berichtet er für seinen Urenkel vom damaligen Geschehen, ohne den düsteren Hintergrund zu verschweigen. Der aufkommende Nationalsozialismus und seine weitreichenden Folgen schaffen eine angespannte Atmosphäre und erzielen auch in der Schweiz Wirkung.
Erneut vermischt Tilo Eckardt gekonnt Fakten und Fiktion Wir treffen Zeitgenossen des Dichters wie den Journalisten Konrad Heiden oder das Verlegerpaar Emmie und Emil Oprecht, das seinen Europa-Verlag gründete, um Exilautoren, eine Plattform zu bieten. Wir begleiten Mann & Müller in die „Pfeffermühle“ um ein Kabarettprogramm von Erika Mann mit Therese Giehse zu genießen. Gerade vor dieser Szene erleben wir mit, wie auch in der Schweiz ein selbst ernannter Gauführer versucht, die politischen Verhältnisse zugunsten von Sympathisanten des NS-Regimes zu beeinflussen
.
Am Ende des Buches klärt Tilo Eckardt, was bei diesem historischen Kriminalfall auf Fakten beruht und was Fiktion ist.
Auch Mann & Müllers zweiter Fall hat mich gut unterhalten. Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung an Fans von historischen Kriminalromanen und/oder Thomas Mann.
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