54,99 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in 6-10 Tagen
payback
0 °P sammeln
  • Broschiertes Buch

Dieses Buch ist aus - vielleicht zu - großer Distanz geschrieben. Zur be kannten Heimatlosigkeit zwischen den realisierten Gesellschaftsmodellen entwickelter kapitalistischer und staatssozialistischer Industriegesellschaf ten und der skeptischen Einsicht in die erstaunliche Ohnmacht alternati ver demokratisch-sozialistischer Projekte schart sich eine tiefsitzende 'Entfremdung' in der akademischen Welt. Diese Position des Fremden ist das Ergebnis mehrfacher Erfahrungen: der Erfahrung der Begrenztheit und auffälligen Selbstgenügsamkeit nationaler Wissenschaftstraditionen; der Abschottung der…mehr

Produktbeschreibung
Dieses Buch ist aus - vielleicht zu - großer Distanz geschrieben. Zur be kannten Heimatlosigkeit zwischen den realisierten Gesellschaftsmodellen entwickelter kapitalistischer und staatssozialistischer Industriegesellschaf ten und der skeptischen Einsicht in die erstaunliche Ohnmacht alternati ver demokratisch-sozialistischer Projekte schart sich eine tiefsitzende 'Entfremdung' in der akademischen Welt. Diese Position des Fremden ist das Ergebnis mehrfacher Erfahrungen: der Erfahrung der Begrenztheit und auffälligen Selbstgenügsamkeit nationaler Wissenschaftstraditionen; der Abschottung der fürs Studium sozialer Ungleichheit und kollektiven Handeins wichtigen Disziplinen; der kontraproduktiven und ritualisier ten Rivalitäten theoretischer Schulen und Traditionen, der uferlosen 'in teressierten' Mißverständnisse und der grundlegenden Ambiguität der Basisbegriffe und Problemstrukturierungen; der Kluft zwischen steriler 'theoretischer Soziologie' und 'theorieloser Sozialgeschichte' in der Erfor schung sozialer Ungleichheit und kollektiven Handeins. Wir hoffen, daß diese Distanzierungen es erlauben, die gegenseitigen mindheiten der rivalisierenden Lager zu durchbrechen; daß die Position des Fremden neue und andere Perspektiven erlaubt. Aber wir wissen auch, daß diese Position wenig Ansätze bietet für leichte Identifikationen. Wer sich zwischen die Fronten begibt, kann Feuer von beiden Seiten er warten. Dennoch ist unser Projekt von einer - vielleicht naiven - Hoff nung getragen: viele der das Forschungsfeld in hohem Maße charakterisierenden Un vereinbarkeiten sind das Ergebnis mangelnder Selbstreflexion der nor mativen und politischen Bindungen, sowohl der wissenschaftssystem externen wie der internen. Unbewußte Politisierung verhindert rclatio nale kognitive Autonomie (vgl. Bader 1988b) . Die Explikation der eigenen Wert- und Interessenbezüge verhindert Verständigung keineswegs. Sie ist vielmehr Voraussetzung der Mög lichkeit relationaler kognitiver Autonomie