
Charles Derennes
Broschiertes Buch
Ungeheuer am Nordpol
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Zwei Abenteurer machen sich mit einem Ballon auf den Weg zum Nordpol. Dort geraten sie in eine unheimliche Welt mit Dinosaurier-ähnlichen Wesen. Die furchteinflößenden reptilienartigen Geschöpfe sind intelligent und technisch versiert. Wird es den Männern gelingen, sich mit den Ungeheuern zu verständigen und der fremden Welt wieder zu entkommen?
Produktdetails
- Verlag: Flur Verlag
- Seitenzahl: 256
- Erscheinungstermin: 10. September 2025
- Deutsch
- Abmessung: 188mm x 117mm x 20mm
- Gewicht: 282g
- ISBN-13: 9783989651036
- ISBN-10: 398965103X
- Artikelnr.: 75088704
Herstellerkennzeichnung
Flur Verlag
Klingelhüttenweg 3 b
69118 Heidelberg
info@flurverlag.de
Köstliches Abenteuer ganz im Stile von Jules Verne
Dieses Buch hat mich köstlich unterhalten. 1907 im Original erschienen, darf der Roman nun die deutschsprachige Leserschaft begeistern. Ganz im Stile eines H.G. Wells oder des Großmeister der frühen SF – Jules Verne …
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Köstliches Abenteuer ganz im Stile von Jules Verne
Dieses Buch hat mich köstlich unterhalten. 1907 im Original erschienen, darf der Roman nun die deutschsprachige Leserschaft begeistern. Ganz im Stile eines H.G. Wells oder des Großmeister der frühen SF – Jules Verne – bekommen wir den Reisebericht des wagemutigen Abenteurers Jean-Louis de Vénasque zu lesen. Als Kind wohlbehütet und eingesperrt drängt es ihn, kaum das Erwachsenenalter erreicht, in die große Welt hinaus.
S.27: „Sehen was menschliche Augen noch nie gesehen haben! Das wurde mir zur fixen Idee und in jeder Sekunde zur Qual.“
Mit einem stattlichen Erbe im Gepäck und von Langeweile geplagt, trifft er auf Jacques Ceintras, der seine glühende Begeisterung für die erwachende Avionik nicht verbergen kann. Schnell waren sie sich einig. Geld war vorhanden, und so planten sie, als erste Menschen der Welt den Nordpol mit einem Lenkballon zu erreichen.
Kurzum: es gelang. Die Wesen und deren kleine Welt rund um den Pol, auf die sie dabei stießen, traf sie völlig unvorbereitet. Man könnte das Volk im weitesten Sinne als Echsenmenschen bezeichnen. Abgeschirmt vom Eis der Arktis haben sich diese Wesen ihren eigenen kleinen Kosmos geschaffen, mit eigenen Regeln, und, man staune, einer eigenen Technik. In manchen Dingen schienen sie den Menschen voraus zu sein, in anderen Sachen wiederum weit hinterher zu hinken.
Als Leser dürfen wir diese fiktive Welt mit entdecken – mit allen Herausforderungen und Gefahren. Und mit all den vielen Gedanken und Emotionen der zwei Abenteurer. Gekonnt vermittelt der Autor die Eindrücke der beiden Reisenden, und lässt uns mit deren Sinne die Geschehnisse wahrnehmen. Er zeichnet auch ein kritisches Bild der Menschheit – denn was würde/könnte denn passieren, wenn der Rest der Menschheit von dieser Enklave erfahren würde (sehr fortschrittlich für die damalige Zeit, in der der Kolonialismus immer noch salonfähig war).
Die Übersetzung finde ich genial – spiegelt sie doch sehr den Sprachgebrauch der damaligen Zeit wider, ohne zu sehr darin zu verhaften, wie es zum Beispiel bei den Übersetzungen von Jules Verne war.
Fazit: ein wunderbarer Science-Fiction Roman aus dem Jahre 1907, und richtiggehend verschlungen. Ein informatives Nachwort des Übersetzers rundet dieses Buch perfekt ab.
Große Leseempfehlung für alle Freunde dieses Genres und die es noch werden möchten.
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Jean-Louis de Venasque entstammt einem alten Adelsgeschlecht, dessen Glanzzeiten bereits der Vergangenheit angehören. Seine Zeit verbringt er gelangweilt mit dem Verwalten des Familienvermögens, doch insgeheim plagt ihn das Fernweh. Eines Tages begegnet er seinem alten Schulkameraden …
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Jean-Louis de Venasque entstammt einem alten Adelsgeschlecht, dessen Glanzzeiten bereits der Vergangenheit angehören. Seine Zeit verbringt er gelangweilt mit dem Verwalten des Familienvermögens, doch insgeheim plagt ihn das Fernweh. Eines Tages begegnet er seinem alten Schulkameraden Jacques Ceintras. Dieser ist zwar ein genialer Ingenieur, muss seinen Lebensunterhalt jedoch mit einfachen Auftragsarbeiten bestreiten.
Die beiden tun sich fortan zusammen und Ceintras entwirft einen fortschrittlichen Heißluftballon. Dieser ermöglicht ihnen, zum Nordpol zu reisen. Dort stoßen sie auf die Spuren einer nichtmenschlichen Zivilisation. Doch das soll nicht die größte Bedrohung für unsere beiden Reisenden darstellen …
Die Welt im Wandel
„Ungeheuer am Nordpol“ erschien an der Schnittstelle zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert. Die Menschheit begann gerade erst, den Luftraum zu erobern, und das Fliegen faszinierte und inspirierte die Menschen. Gleichzeitig veränderten viele Erfindungen das Leben nachhaltig.
Parallel dazu machten sich Expeditionen auf, um die letzten blinden Flecke auf der Weltkarte zu beseitigen. Die Welt war offen für Abenteuer und fortschrittliche Gedanken. Den Geist dieser Zeit atmeten die Werke großartiger phantastischer Autoren wie Jules Verne oder H. G. Wells. In jener Tradition steht auch der Roman von Charles Derennes.
Klassischer Abenteuerroman
In erster Linie handelt es sich um eine klassische Abenteuergeschichte: Unsere Protagonisten begeben sich auf eine längere Reise und überwinden währenddessen verschiedene Hindernisse. Angereichert wird die Handlung mit phantastischen Elementen und mit – mittlerweile natürlich überholten – wissenschaftlichen Erkenntnissen und visionären Technologien. Zur Zeit der Erstpublikation war beispielsweise nicht absehbar, dass sich Flugzeuge durchsetzen und Heißluftballons zur Randerscheinung degradiert werden.
Geschickter Spannungsaufbau
Auf der reinen Handlungsebene baut unser Autor die Geschichte in aller Ruhe auf. Wir verbringen zunächst viel Zeit mit der Vorbereitung der Reise. Auch am Nordpol angekommen lernen wir erst die Umgebung kennen. Geschickt streut der Autor Hinweise auf eine nichtmenschliche Spezies, erhöht Schritt für Schritt deren Schlagzahl und baut damit Spannung auf.
Die Geschichte nimmt nach dem Aufeinandertreffen von Menschen und Reptilien an Fahrt auf und erfährt mehrere interessante Wendungen. Besonders gelungen: Der eigentliche Kern – die Polarexpedition – ist in eine kleine Rahmenhandlung eingebunden. Der Autor nutzt am Ende den Epilog, um das Geschehen in einem vollkommen anderen Licht dastehen zu lassen. Damit rundet er das Lesevergnügen hervorragend ab und verleiht der Geschichte noch mehr Tiefe.
Besinnung auf die eigenen Stärken
Man muss Derennes zugutehalten, dass er seine Schwächen und Stärken genau kennt und mit ihnen umzugehen weiß. Natürlich nimmt die Begegnung mit den reptilienartigen Wesen einen nicht unbedeutenden Teil des Romans ein. Wir lernen (teilweise auch grausame) Elemente ihres Lebens und ihrer Kultur kennen.
Und gerne hätte ich hier mehr Zeit verbracht. Aber unser Autor wusste, dass er weder Zeit noch Raum hatte, um eine fiktive Kultur realistisch darzustellen. Deshalb bleibt die Begegnung nur eine – bedeutende – Episode innerhalb eines Abenteuerromans.
Natürlich thematisiert der Roman noch viel mehr: Zwischenmenschliche Beziehungen in Extremsituationen, Kommunikationsprobleme und deren Folgen finden genauso ihren Platz wie wissenschaftliche Erkenntnisse und philosophische Fragen. Aber Derennes versucht glücklicherweise nicht, aus seinem Roman etwas zu machen, wozu letztlich die Substanz fehlen würde. Er mag zwar einen wissenschaftlich-phantastischen Abenteuerroman verfasst haben, aber der Fokus liegt eindeutig auf dem Abenteuer.
Zwischen Verne und Swift
Handwerklich merkt man dem Roman sein Alter an. Derennes Prosa zeichnet sich vorwiegend durch verschachtelte und endlos aneinandergereihte Nebensätze aus. Geübte Leser klassischer Literatur werden damit keine Probleme haben, Neueinsteiger müssen dies berücksichtigen. Im Zweifel gewöhnt man sich schnell daran.
Normalerweise führt ein solcher Stil dazu, dass der Autor weniger Möglichkeiten hat, das Lesetempo zu regulieren. In diesem Fall wirkt sich das nicht gravierend aus. Unser Autor baut sein Werk wie einen fiktiven Reisebericht auf und lehnt sich an Werke wie Gullivers Reisen an.
Solche Reiseberichte lassen ohnehin nur begrenzten Raum für dynamische Abschnitte. Die Spannung wird dann durch das Szenario und nicht durch den Satzbau erzeugt. Und das gelingt unserem Schriftsteller hervorragend.
Fazit
Ungeheuer am Nordpol von Charles Derennes ist ein kleines Juwel der frühen phantastischen Literatur. Ein faszinierender Roman eines Autors, der sich vor Verne oder Wells nicht zu verstecken braucht.
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