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Der in Rumänien geborene Sohn ungarisch-jüdischer Eltern sah sich als Repräsentant einer europäischen Intelligenz und Kultur. Er vertrat ihre besten Traditionen. Denn György Ligeti (1923-2006) blieb zeit seines Lebens nicht stehen, interessierte sich für afrikanische, wie für elektronische Musik oder für die des Spätmittelalters. All das floss in seine Kompo- sitionen ein und ließ ihn zu einem radikal innovativen Musiker werden. "Der Komponist wählt Materialteilchen und bringt sie in eine bestimmte Ordnung. So entsteht eine Struktur, die es vorher noch nicht gegeben hat", sagte Ligeti über das…mehr

Produktbeschreibung
Der in Rumänien geborene Sohn ungarisch-jüdischer Eltern sah sich als Repräsentant einer europäischen Intelligenz und Kultur. Er vertrat ihre besten Traditionen. Denn György Ligeti (1923-2006) blieb zeit seines Lebens nicht stehen, interessierte sich für afrikanische, wie für elektronische Musik oder für die des Spätmittelalters. All das floss in seine Kompo- sitionen ein und ließ ihn zu einem radikal innovativen Musiker werden. "Der Komponist wählt Materialteilchen und bringt sie in eine bestimmte Ordnung. So entsteht eine Struktur, die es vorher noch nicht gegeben hat", sagte Ligeti über das Komponieren. Seine Auseinandersetzung mit der Gegenwart, aber auch dem Phänomen der Zeit erneuerte ständig sein Werk. Sein unzweifel- hafter Humor und sein Witz ließen ihn dennoch nie als unnahbares Genie erscheinen.Gut anderthalb Jahrzehnte porträtierte die Hamburger Fotografin Ines Gellrich den Komponisten. Was mit den Vorbereitungen für ihre Diplomarbeit, ein fotografischer Essay über Ligeti, 1989 in London begann, wurde letztlich ein Langzeitprojekt. Gellrich berichtet mit ihrer Kamera aus der Kompositionswerkstatt, von Konzerten und von Begegnungen zwischen Künstlern. Dem Flüchtigen und Immateriellen der Musik gibt sie ein Gesicht und zeichnet gleichzeitig das Porträt eines Mannes, der ganz in der Neuen Musik aufging und doch sichtlich Mensch blieb. Sie habe, so sagt Gellrich, sich mit der Kamera unsichtbar gemacht, so dass ihre Fotos nie inszeniert und oder gestellt wirken. In der Publikation "Un/Endlichkeiten", die anlässlich Ligetis 85. Geburtstag erschienen ist, werden diese nun das erste Mal im Zusammenhang veröffentlicht. Über den Einblick in Ligetis Leben und Werk hinaus bietet sie mit Werkkommentaren, Interpretationen, Stimmen von Kollegen und Schülern Ligetis eine persönliche und umfassende musikwissenschaftliche Einordnung des Komponisten.