Uli der Pächter
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Uli ist kein Knecht mehr, sondern Pächter. Und Vreneli ist seine Frau. Trotzdem will er nicht richtig froh werden. Zu viel lastet auf ihm. Wie soll er seinen Hof halten können, wenn alles so schwierig und teuer ist? Verzagtheit und Missmut packen ihn, er gerät in die Fänge von Geschäftemachern, und auch dem Wein spricht er wieder zu. Vreneli hält zu ihm, trotz allem. Uli muss als Pächter von Neuem lernen, das Leben zu meistern.
Jeremias Gotthelf, geboren 1797 in Murten als Albert Bitzius, war Theologe und lebte als Pfarrer in Lützelflüh im Emmental. Seinem Engagement als Liberaler wurde mit der neuen Verfassung ein Ende gesetzt: Geistlichen wurde politische Betätigung verboten. Erst mit 40 Jahren begann er zu schreiben. Es entstanden 13 Romane sowie 75 Geschichten, die alle von den Menschen und vom Leben im Emmental erzählen und eine ländliche Comédie humaine bilden. Gotthelf starb 1854 in Lützelflüh.
Produktdetails
- Gotthelf Zürcher Ausgabe
- Verlag: Diogenes
- Artikelnr. des Verlages: 562/07251
- Seitenzahl: 592
- Erscheinungstermin: 25. Oktober 2023
- Deutsch
- Abmessung: 186mm x 126mm x 35mm
- Gewicht: 443g
- ISBN-13: 9783257072518
- ISBN-10: 3257072511
- Artikelnr.: 67728403
Herstellerkennzeichnung
Diogenes Verlag AG
Reinhard-Mohn-Straße 100
33333 Gütersloh
vertrieb@diogenes.ch
»Er ist der Dichter des Menschen, der ewig derselbe ist. Deswegen weht auch in seinem Werk eine Luft wie in der Bibel und in Homer, die sind von Himmel und Erde umfangen.« Ricarda Huch
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Der Schweizer Autor Jeremias Gotthelf war ein meisterlicher Beobachter der Machtverhältnisse auf den Bauernhöfen im Berner Emmental, erzählt Rezensentin Pia Reinacher. Der Germanist Philipp Theisohn versucht nun, mit der von ihm herausgegebenen Zürcher Ausgabe Gotthelf einem breiteren Publikum bekannt zu machen und hat dazu auch die ersten drei Bände "mit kenntnisreichen und substanziellen Notizen versehen", wie Reinacher lobt. Auch vor dem Berner Dialekt braucht man sich nicht zu fürchten, ein Glossar ist beigelegt, versichert die Kritikerin. seinen beiden "Uli"-Büchern, die den Lebensweg eines Knechtes darstellen, dem es dank der Anleitung eines ihm wohlgesonnenen Meisters gelingt, die in seinem Umfeld lauernden Gefahren zu umgehen, erbaut Gotthelf laut Reinacker ein ganzes moralisches Universum. Was ihm freilich, lernen wir, viel Mühe bereitet, und von Gotthelf außerdem als eine Analyse kapitalistischer Strukturen angelegt ist. Keineswegs will uns der Volkspädagoge Gotthelf falsche Hoffnungen machen, so Reinacher. Der zweite Band orientiert sich an einem 1849 in Berlin erschienenen Erstdruck, erläutert die Rezensentin, aus dem der Autor selbst zahlreiche Dialektpassagen entfernt hat.
© Perlentaucher Medien GmbH
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„Uli der Pächter“, erschienen 1849, ist die Fortsetzung von „Uli der Knecht“, eines zweiteiligen im ländlich-bäuerlichen Milieu angesiedelten Entwicklungsromans des Schweizer Schriftstellers und Pfarrers Jeremias Gotthelf (eigentlich Albert Bitzius, …
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„Uli der Pächter“, erschienen 1849, ist die Fortsetzung von „Uli der Knecht“, eines zweiteiligen im ländlich-bäuerlichen Milieu angesiedelten Entwicklungsromans des Schweizer Schriftstellers und Pfarrers Jeremias Gotthelf (eigentlich Albert Bitzius, 1797-1854).
Uli und Vreneli übernehmen den Glunggenhof, während Joggeli mit seiner Frau in den „Stock“ übersiedelt. Uli drückt jedoch ein jährlicher Pachtzins von 800 Talern. Da darf es keine Missernte geben. Zunächst hat man jedoch mit dem Wetter Glück. Allerdings ist Uli unentwegt am Kalkulieren, stets macht er sich finanzielle Sorgen. Das wirft auch einen Schatten auf die Beziehung zu seiner Frau Vreneli. Uli entwickelt eine Sparsamkeit, die in den folgenden Jahren durch schlechte Ernten sich zu einem unverhüllten Geiz entwickelt. Zu allem Überfluss schürt Joggeli Unfrieden, indem er Misstrauen und Verärgerung zwischen die Hofleute trägt.
Schließlich vernichtet ein schweres Hagelunwetter, in dem Uli ein göttliches Strafgericht sieht, die gesamte Ernte. Er verfällt in ein lebensgefährliches Nervenfieber, das er nur durch Vrenelis selbstlose Hilfe übersteht. Die Krankheit heilt ihn jedoch von seiner Raffgier. Mit neuer Kraft nimmt er seine Arbeit wieder auf. Doch dann droht neues Ungemach und der Glunggenhof soll versteigert werden, doch Uli wird erneut als Pächter eingesetzt. Der Übergang vom Pächter zum Hofbesitzer wird für ihn eine neue Prüfung sein, die er jedoch mit Unterstützung von Vreneli meistern wird.
Mit seinem Bildungsroman versuchte Gotthelf seine Leser zu überzeugen, dass soziale Missstände durch verantwortungsbewusstes Handeln verändert werden können. Die gediegene Diogenes-Ausgabe wird ergänzt durch ein Nachwort der österreichischen Schriftstellerin Monika Helfer, die sich vorstellt, Uli würde mit Vreneli in unserer Zeit leben, die in einem Skigebiet ein Hotel übernehmen. Doch mit dem Erfolg werden sie immer geschäftlicher. Das stolze Hotel, muss versteigert werden? Die ganze Anstrengung – wofür? Editorische Notizen des Herausgebers Philipp Theisohn und ein Glossar geben weitere Lektürehilfen.
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