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"Übersetzung" lautet das Thema der vorliegenden Nummer 24. Damit steht ein zentrales Problem interkulturellen Philosophierens im Mittelpunkt dieser Nummer. Denn Grundvoraussetzung für die Annäherung an und Auseinandersetzung mit Denktraditionen, Konzepten, Ideen, Diskussionen und Lösungsansätzen aus anderen Regionen der Welt ist ein sprachlicher Zugang - und damit das Übersetzen in eine von uns beherrschte Sprache. Der Akt des Übersetzens zieht sogleich eine ganze Reihe philosophischer und auch rein praktischer Probleme nach sich: Wie kann ein Begriff, ein Konzept, eine Idee aus einem anderen…mehr

Produktbeschreibung
"Übersetzung" lautet das Thema der vorliegenden Nummer 24. Damit steht ein zentrales Problem interkulturellen Philosophierens im Mittelpunkt dieser Nummer. Denn Grundvoraussetzung für die Annäherung an und Auseinandersetzung mit Denktraditionen, Konzepten, Ideen, Diskussionen und Lösungsansätzen aus anderen Regionen der Welt ist ein sprachlicher Zugang - und damit das Übersetzen in eine von uns beherrschte Sprache. Der Akt des Übersetzens zieht sogleich eine ganze Reihe philosophischer und auch rein praktischer Probleme nach sich: Wie kann ein Begriff, ein Konzept, eine Idee aus einem anderen soziohistorischen, kulturellen, religiösen und sprachlichen Hintergrund vo vermittelt werden, dass einerseits möglichst wenig an Inhalt und Kontext verloren geht und andererseits trotzdem ein Verstehen, im Sinne eines Nachvollziehens, in meiner Sprache möglich ist? Wie kann vermieden werden, dass im Prozess der Übersetzung eine Übertragung der eigenen epistemologischen Voraussetzungen, der in unserer Sprache verankerten Denkstrukturen und Bilder, zu einer Verzerrung der zu übersetzenden Gedanken führt? Kann das überhaupt vermieden werden? Ist Übersetzung also überhaupt möglich oder nicht? Und ist der Prozess des Übersetzens, des Aneignens des Anderen nicht bereits wieder ein kolonisierender, unterdrückender Akt der Einverleibung und Anpassung des Anderen an das Eigene? Es ist uns eine große Freude mitzuteilen, dass Professor Wimmer im Oktober 2010 für seine Pionierarbeiten zur interkulturellen Philosophie mit dem "Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich" ausgezeichnet worden ist. Ein Beitrag dieser Nummer widmet sich den Leistungen Franz M. Wimmers. Das FORUM dieser Nummer enthält diesmal drei Beiträge: Enrique Dussel plädiert für die Anerkennung und Akzeptanz des Werts und der Geschichte aller regionalen philosophischen Traditionen auf der Erde und fordert, dass sich das auch in der philosophischen Lehre widerspiegeln sollte. Der Beitrag von Radostin Kaloianov beschäftigt sich mit der Debatte um den Begriff "Multikulturalismus", und Thomas Fornet-Ponse bringt uns das Denken von Xavier Zubiri und Ignacio Ellacuría näher. An den großen Vorreiter eines interkulturellen Philosophierens und eines interreligiösen Dialogs, Raimundo Panikkar, verstorben am 26. August 2010 im Alter von 98 Jahren, erinnert ein Nachruf von Anand Amaladass und Ursula Baatz.