Reinhold Messner
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Über Leben
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Ein Lebensbogen zwischen Geburt und Tod, erzählt in 70 Botschaften: Ungeschminkt teilt Reinhold Messner, dessen Neugier und Zuversicht ungebrochen sind, die Essenz seiner Lebenserfahrung und ringt um Begriffe wie Mut, Leidenschaft und Verantwortung. Wie riecht Heimat? Wie viel Freiraum braucht ein Kind? Wie überlebenswichtig sind Angst, Egoismus und Instinkt? Reinhold Messner skizziert in Etappen seinen Weg vom Südtiroler Bergbub zum größten Abenteurer unserer Zeit, zum kampflustigen Politiker, engagierten Bauern, Wanderfreund von Managern und Politikern, zum Gründer einer einzigartigen ...
Ein Lebensbogen zwischen Geburt und Tod, erzählt in 70 Botschaften: Ungeschminkt teilt Reinhold Messner, dessen Neugier und Zuversicht ungebrochen sind, die Essenz seiner Lebenserfahrung und ringt um Begriffe wie Mut, Leidenschaft und Verantwortung. Wie riecht Heimat? Wie viel Freiraum braucht ein Kind? Wie überlebenswichtig sind Angst, Egoismus und Instinkt? Reinhold Messner skizziert in Etappen seinen Weg vom Südtiroler Bergbub zum größten Abenteurer unserer Zeit, zum kampflustigen Politiker, engagierten Bauern, Wanderfreund von Managern und Politikern, zum Gründer einer einzigartigen Museumslandschaft, zum Ehemann, vierfachen Vater und Familienmenschen. In ungezählten Expeditionen hat er ausprobiert, wie Überleben funktioniert. Freimütig hält er heute Rückschau auf sieben Jahrzehnte, die schon früh von extremen Naturerlebnissen und Begegnungen mit dem Tod geprägt waren, schreibt über Ehrgeiz und Scham, Alpträume und das Altern, über Neuanfänge und über die Fähigkeit, am Ende loszulassen.
Reinhold Messner, Grenzgänger, Autor und Bergbauer, wurde 1944 in Südtirol geboren und wuchs in einem Bauerndorf auf. Bereits 1949 ging er zum ersten Mal in Begleitung seines Vaters auf einen Dreitausender. Nach seinem Technik-Studium arbeitete er kurze Zeit als Mittelschullehrer, ehe er sich ganz dem Bergsteigen verschrieb. Seit 1969 hat er mehr als hundert Reisen in die Gebirge und Wüsten dieser Erde unternommen. Dabei gelangen ihm zahlreiche Erstbegehungen und Achttausenderbesteigungen sowie eine Längsdurchquerung Grönlands. Reinhold Messner war nie um Rekorde bemüht, ihm geht es um das Ausgesetztsein in möglichst unberührten Naturlandschaften und das Unterwegssein mit einem Minimum an Ausrüstung. Er hielt Vorträge in ganz Europa, den USA, Japan, Australien, Südamerika, drehte Dokumentarfilme und veröffentlichte Artikel, u.a. in 'Stern', 'Spiegel', 'GEO', 'Epoca', 'Espresso', 'National Geographic'. Seine Buchveröffentlichungen wurden in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt. Von 1999 bis 2004 saß er für eine Legislaturperiode als Parteiloser für die Grünen im Europaparlament. Mittlerweile widmet Messner sich vor allem den Messner Mountain Museen (MMM) an sechs verschiedenen Standorten in den Alpen, seinen Film- und Buchprojekten sowie der Messner Mountain Heritage, die sich dem Narrativ des traditionellen Bergsteigens verpflichtet. Seine besondere Aufmerksamkeit gilt den Schlüsselgeschichten des Alpinismus. Zuletzt erschienen u.a. der SPIEGEL-Bestseller 'Sinnbilder: Verzicht als Inspiration für ein gelingendes Leben' (mit Diane Messner) sowie 'Gebrauchsanweisung für Südtirol'.
Produktdetails
- National Geographic Taschenbuch 594
- Verlag: National Geographic Taschenbuch
- 4. Aufl.
- Seitenzahl: 335
- Erscheinungstermin: 1. März 2016
- Deutsch
- Abmessung: 117mm x 178mm x 30mm
- Gewicht: 288g
- ISBN-13: 9783492405942
- ISBN-10: 3492405940
- Artikelnr.: 42778248
Herstellerkennzeichnung
Piper Verlag GmbH
Georgenstr. 4
80799 München
info@piper.de
»Ein sehr einfühlsames Buch und auch der Autor wirkt nachdenklicher als in seinen anderen Büchern.« Soester Anzeiger 20141213
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Schön unschematisch und keinesfalls zur Nachahmung auffordernd erscheint dem Rezensenten der Extrembergsteiger Reinhold Messner in dem pünktlich zu seinem 70. Geburtstag erscheinenden Buch. Auch wenn Freddy Langer hier kaum Neues liest, es kommt doch augeglichener, distanzierter rüber, meint er. Gemeint ist der ganze Wahnsinn dieses Lebens, die Achttausender, die Unfälle, auch Messners Zeit als Politiker und Museumsmann. Und wenn der Autor seine Lebensphilosophie einfließen lässt, mal plaudernd, mal brillant erzählend, mal im Ton eines Unternehmensberaters, wie der Rezensent feststellt, dann hört Langer Nietzsches Übermenschen sprechen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Den Tod herausfordern, um ihm zu widerstehen
Grenzgang als Lebensform: Der Bergsteiger und Abenteurer Reinhold Messner buchstabiert zu seinem Siebzigsten den Begriff "Überleben" auf dreierlei Weise
Es gibt kein Maß für Reinhold Messner. Gleich einem Solitär steht er jenseits aller anderen Bergsteiger und Abenteurer. Als Ein-Mann-Sekte hat er sich bei Gelegenheit bezeichnet. Und einigermaßen nüchtern attestiert er sich "autistische Elemente". Was er tue, sagt er, tue er nur für sich. Und im Tun erst könne er sich erleben.
Die Aufgaben, die er sich dazu stellte, wagte niemand zuvor auch nur zu denken - und keiner außer ihm hätte sie zu jeweils ihrer Zeit lösen können. Man muss nur Andreas Nickels Kinofilm
Grenzgang als Lebensform: Der Bergsteiger und Abenteurer Reinhold Messner buchstabiert zu seinem Siebzigsten den Begriff "Überleben" auf dreierlei Weise
Es gibt kein Maß für Reinhold Messner. Gleich einem Solitär steht er jenseits aller anderen Bergsteiger und Abenteurer. Als Ein-Mann-Sekte hat er sich bei Gelegenheit bezeichnet. Und einigermaßen nüchtern attestiert er sich "autistische Elemente". Was er tue, sagt er, tue er nur für sich. Und im Tun erst könne er sich erleben.
Die Aufgaben, die er sich dazu stellte, wagte niemand zuvor auch nur zu denken - und keiner außer ihm hätte sie zu jeweils ihrer Zeit lösen können. Man muss nur Andreas Nickels Kinofilm
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"Messner" anschauen (jetzt als DVD bei Movienetfilm), um etwas von dem Wahnsinn zu begreifen, den es bedeutete, als Reinhold Messner im Sommer 1969 zwischen Frühstück und Mittagessen die tausend Meter hohe Droites- Nordwand solo durchstiegen hat, nachdem frühere Bergsteiger-Teams stets mehrere Tage gebraucht hatten. Griff, Tritt. Griff, Tritt. Ungesichert. Nur mit Steigeisen an den Füßen und Eiswerkzeug in der Hand. Wie ein Tanz sieht das aus. Eine einzige elegante, fließende Bewegung. Tausend Meter senkrecht nach oben. Als sei die Schwerkraft aufgehoben.
Es war der Beginn seines "Verzichtsalpinismus", der Reduktion des Materials auf das absolute Minimum. Es war zugleich ein Wendepunkt in der Bergsteigerei. Und Reinhold Messner würde von nun an erst in den Alpen, dann im Himalaja und später in der Endlosigkeit von Sand- und Eiswüsten mit konsequent ausgelebter Hybris das Unmögliche möglich machen. Steiler, höher, weiter. Wenngleich, wie er sagt, es ihm nie um Rekorde gegangen sei. Ihm geht es um Erkenntnis im Grenzbereich zwischen Diesseits und Jenseits, im "Widerstand gegen den herausgeforderten Tod", wie er Gottfried Benn zitiert. Die Todesnähe wurde bisweilen zur Sucht, und jeder Erfolg forderte in logischer Konsequenz den nächsten, größeren heraus, weshalb der Euphorie unmittelbar die Depression folgen konnte. Überlebt zu haben aber glich ihm jedes Mal einer Wiedergeburt. Todessehnsucht hingegen verspürte er nie; im Gegenteil.
"Über Leben" heißt sein jüngstes Buch, sein fünfzigstes ungefähr. Es erscheint zu Reinhold Messners siebzigstem Geburtstag, den er heute feiert. Es ist stiller, nachdenklicher als viele seiner anderen Bücher, auch wenn man letztlich wenig Neues erfährt. Und es hat einen milderen Ton. Wie aus der Distanz lässt Messner sein Leben Revue passieren. Die Kindheit im Villnöss-Tal und die wilden Klettereien mit seinem Bruder Günther, die Achttausenderbesteigungen und die Extremwanderungen, seine Zeit als Politiker und die Gründung seiner Museen. Zwei Unfälle - der Tod seines Bruders am Nanga Parbat und sein Sturz von der Schlossmauer, bei dem er sich das Fersenbein zertrümmert hat - gliedern den Band in drei Teile, für die er den Buchtitel jeweils neu buchstabiert: von der Aufforderung "Üb Leben" über das handfeste "Überleben" bis zum altersweisen "Über Leben".
Mit siebzig kleinen Kapiteln wird jede Lebensstation zugleich zum Anlass, den Grenzgang als eine Lebensweise, als seine Lebensphilosophie zu präsentieren, wenn die Erinnerungen in Auseinandersetzungen mit Mut und Angst, Instinkt und Risiko, Gott, Religion und Moral münden. Manche der Kapitel gleichen geschliffenen Vorträgen für Unternehmensführer, andere einer Plauderei, wieder andere zeigen Reinhold Messner als brillanten Erzähler. Geprägt sind sie allesamt von der Forderung nach einem von Moral befreiten, souveränen Individuum. Da ist es kein Wunder, wenn in seinem Weltbild Nietzsches Übermensch, den dieser als den sich selbst und seine Sinnsetzungen überwindenden Menschen definierte, zum Orientierungspunkt wird. Und noch in einem anderen Punkt überschneidet sich das Denken Messners mit dem des Philosophen.
Für Nietzsche verkörpert der Künstler die lebensbejahende Lebensform, die ästhetische Überwindung einer vernunftbestimmten Weltauffassung. Für Messner wird der Grenzgang zum Kunstwerk, zur Suche nach der vollendeten Komposition, nur für ihn von Bedeutung. Zugleich freilich gibt er ihm die Möglichkeit, im Moment der Lebensgefahr Einblicke in die Natur des Menschen zu gewinnen - bis hin zu jenem Moment, in dem ein fast urmenschlicher Instinkt aus ihm herausbricht und ihn jenseits all seiner früher gemachten Erfahrungen lenkt. So ist denn sein Buch auch weder Pamphlet noch Ratgeber. Man kann Messner nicht kopieren. Man kann ihn nur als Stellvertreter begreifen, der - dem mythischen Helden gleich - in Sphären vordringt, die sonst den Göttern vorbehalten sind.
Und jetzt? Mit siebzig? In ein Schema will sich Reinhold Messner nicht pressen lassen. Noch immer nicht. Den Wert Freiheit allerdings, schreibt er am Schluss im Kapitel, "Altern", gelte es nun neu zu interpretieren. Und unter "Leiden" sagt er: "Ich kann dem Nutzlosen ohne schlechtes Gewissen nachgehen und jetzt im Alter den Abstieg genießen." Doch muss man kein ausgefinkelter Hermeneutiker sein, um zwischen den Zeilen seines Buches die Anspielungen auf ein neues, großes Projekt zu erkennen.
FREDDY LANGER
Reinhold Messner: "Über Leben". Malik Verlag, München 2014. 336 S., Abb., geb., 22,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es war der Beginn seines "Verzichtsalpinismus", der Reduktion des Materials auf das absolute Minimum. Es war zugleich ein Wendepunkt in der Bergsteigerei. Und Reinhold Messner würde von nun an erst in den Alpen, dann im Himalaja und später in der Endlosigkeit von Sand- und Eiswüsten mit konsequent ausgelebter Hybris das Unmögliche möglich machen. Steiler, höher, weiter. Wenngleich, wie er sagt, es ihm nie um Rekorde gegangen sei. Ihm geht es um Erkenntnis im Grenzbereich zwischen Diesseits und Jenseits, im "Widerstand gegen den herausgeforderten Tod", wie er Gottfried Benn zitiert. Die Todesnähe wurde bisweilen zur Sucht, und jeder Erfolg forderte in logischer Konsequenz den nächsten, größeren heraus, weshalb der Euphorie unmittelbar die Depression folgen konnte. Überlebt zu haben aber glich ihm jedes Mal einer Wiedergeburt. Todessehnsucht hingegen verspürte er nie; im Gegenteil.
"Über Leben" heißt sein jüngstes Buch, sein fünfzigstes ungefähr. Es erscheint zu Reinhold Messners siebzigstem Geburtstag, den er heute feiert. Es ist stiller, nachdenklicher als viele seiner anderen Bücher, auch wenn man letztlich wenig Neues erfährt. Und es hat einen milderen Ton. Wie aus der Distanz lässt Messner sein Leben Revue passieren. Die Kindheit im Villnöss-Tal und die wilden Klettereien mit seinem Bruder Günther, die Achttausenderbesteigungen und die Extremwanderungen, seine Zeit als Politiker und die Gründung seiner Museen. Zwei Unfälle - der Tod seines Bruders am Nanga Parbat und sein Sturz von der Schlossmauer, bei dem er sich das Fersenbein zertrümmert hat - gliedern den Band in drei Teile, für die er den Buchtitel jeweils neu buchstabiert: von der Aufforderung "Üb Leben" über das handfeste "Überleben" bis zum altersweisen "Über Leben".
Mit siebzig kleinen Kapiteln wird jede Lebensstation zugleich zum Anlass, den Grenzgang als eine Lebensweise, als seine Lebensphilosophie zu präsentieren, wenn die Erinnerungen in Auseinandersetzungen mit Mut und Angst, Instinkt und Risiko, Gott, Religion und Moral münden. Manche der Kapitel gleichen geschliffenen Vorträgen für Unternehmensführer, andere einer Plauderei, wieder andere zeigen Reinhold Messner als brillanten Erzähler. Geprägt sind sie allesamt von der Forderung nach einem von Moral befreiten, souveränen Individuum. Da ist es kein Wunder, wenn in seinem Weltbild Nietzsches Übermensch, den dieser als den sich selbst und seine Sinnsetzungen überwindenden Menschen definierte, zum Orientierungspunkt wird. Und noch in einem anderen Punkt überschneidet sich das Denken Messners mit dem des Philosophen.
Für Nietzsche verkörpert der Künstler die lebensbejahende Lebensform, die ästhetische Überwindung einer vernunftbestimmten Weltauffassung. Für Messner wird der Grenzgang zum Kunstwerk, zur Suche nach der vollendeten Komposition, nur für ihn von Bedeutung. Zugleich freilich gibt er ihm die Möglichkeit, im Moment der Lebensgefahr Einblicke in die Natur des Menschen zu gewinnen - bis hin zu jenem Moment, in dem ein fast urmenschlicher Instinkt aus ihm herausbricht und ihn jenseits all seiner früher gemachten Erfahrungen lenkt. So ist denn sein Buch auch weder Pamphlet noch Ratgeber. Man kann Messner nicht kopieren. Man kann ihn nur als Stellvertreter begreifen, der - dem mythischen Helden gleich - in Sphären vordringt, die sonst den Göttern vorbehalten sind.
Und jetzt? Mit siebzig? In ein Schema will sich Reinhold Messner nicht pressen lassen. Noch immer nicht. Den Wert Freiheit allerdings, schreibt er am Schluss im Kapitel, "Altern", gelte es nun neu zu interpretieren. Und unter "Leiden" sagt er: "Ich kann dem Nutzlosen ohne schlechtes Gewissen nachgehen und jetzt im Alter den Abstieg genießen." Doch muss man kein ausgefinkelter Hermeneutiker sein, um zwischen den Zeilen seines Buches die Anspielungen auf ein neues, großes Projekt zu erkennen.
FREDDY LANGER
Reinhold Messner: "Über Leben". Malik Verlag, München 2014. 336 S., Abb., geb., 22,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Gebundenes Buch
In der 1. Auflage von 1978 „Everest“ von Reinhold Messner startet er im Klappentext mit „Ich wollte einmal hoch hinaufsteigen, um tief in mich hineinsehen zu können.“ Spätestens seitdem (ich war fünfzehn) bin ich diesem Mann dankbar, für mich ein …
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In der 1. Auflage von 1978 „Everest“ von Reinhold Messner startet er im Klappentext mit „Ich wollte einmal hoch hinaufsteigen, um tief in mich hineinsehen zu können.“ Spätestens seitdem (ich war fünfzehn) bin ich diesem Mann dankbar, für mich ein tragfähiges Vorbild in meinem Leben gewesen zu sein. Als er dann 1996 in "Die Grenzen der Seele wirst du nicht finden" schrieb „Ich möchte ein weiser, alter Mann werden.“ war vorweggenommen, was nach seinem Marsch durch die Gobi Wirklichkeit werden sollte. Aus meiner Sicht war danach alles getan und gesagt. Die jüngsten Rezensionen sprachen zu viel von Wiederholungen, als dass ich wirklich interessiert war an seinem jüngsten literarischen Werk „Über Leben“. Nun bekam ich es geschenkt - von einem Freund. Siehe da: Die Lektüre ist ein Genuss über 336 Seiten, wie gut, dass auch hier die Tat letztlich alles andere vergessen macht!
Wer Messner schätzt und kennt, wird hier durchaus neue Aspekte der Lebensbewertung in unterschiedlichen Lebensphasen kennenlernen, wird sich an den Wiederholungen nicht stören. An den Erstleser einer Messner‘schen Lektüre sei gerichtet: sehen Sie es ihm nach, dass sich sein Intellekt nicht am Mainstream literarischer Geflogenheiten orientiert. Was dem Mann wichtig ist, dass penetriert er bis keiner etwas mehr missverstehen kann.
Ansonsten ist der Text auch für Nichtbergsteiger mannigfaltig und einfach lesbar. Sprache und Inhalt von einem Mitmenschen, der letztlich gut geerdet war und ist. Manchmal erinnerte mich das Buch an Michel de Montaigne und seine ESSAIS. Hier schreibt nicht wirklich ein Philosoph, sondern jemand, dessen Lebenserfahrung zu lebensklugen Aussagen geführt hat, die dem Leser mehr als nur Anregungen zum Nachdenken geben. Wer gar archaische Erlebnisse in der Jugend und Kindheit erleben durfte, wird sich wiederfinden in dieser prädigitalen Welt, die Messner verkörpert. Fast wie ein Rückblick ins Analoge mitten im digitalen Jetzt mit all seiner Gleichzeitigkeit und den allgegenwärtigen Widersprüchen. Dass ein moderner Weltbürger daran nicht zerbrechen muss, sondern schöpferisch im Sinne des Menschen gestaltet und handelt, stellt die Ausnahmeperson überzeugend dar.
Andere schreiben Bücher über Lebenshilfe, zitieren wieder und wieder die Weisen der letzten drei oder vier Jahrtausende und dann fragt sich der Leser, wer wohl von wem abgeschrieben hat. Wenn auch die zentralen Weisheiten Messners mit denen der frühen Vordenker deckungsgleich sind, diese sind vor dem Kontext des realen Lebens als authentisches Beispiel dargestellt und wohltuend befreit von zu viel religiösem oder spirituellem Beiwerk. Messner ist Praktiker, mitten im Leben, auch jetzt als alter Mann.
Leben findet in der Zukunft statt, dieser Rückblick aber tut trotzdem gut, schafft Gemeinsamkeit. Eine geistige Seilschaft vielleicht. Danke, dass Reinhold Messner uns dieser Art an seinem Grenzgang teilhaben lässt.
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Gebundenes Buch Ein sehr schönes Buch.Ein Muss für jeden Bergwanderer.Ich kan es nur empfehlen.
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