Marktplatzangebote
3 Angebote ab € 34,00 €
  • Buch mit Leinen-Einband

Der im Frühjahr 44 v. Chr. Entstandene Dialog "Über die Wahrsagung" versteht sich zunächst als Ergänzung zu Schrift "Vom Wesen der Götter", d.h., er geht der Frage nach, ob die Götter - ihre Existenz einmal vorausgesetzt - sich der Menschen in der Weise annehmen, daß sie ihnen die Zukunft eröffnen. Gegen diese stoische Position, wie sie im 1. Buch von ciceros Bruder Quintus entwickelt wird, zieht im 2. Buch der Autor selbst zu Felde, höchst geistreich und im wesentlichen dem neuakademischen Skeptiker Karneades folgend. Obschon der Text mit einem Bekenntnis zur vorsichtigen Zurückhaltung im…mehr

Produktbeschreibung
Der im Frühjahr 44 v. Chr. Entstandene Dialog "Über die Wahrsagung" versteht sich zunächst als Ergänzung zu Schrift "Vom Wesen der Götter", d.h., er geht der Frage nach, ob die Götter - ihre Existenz einmal vorausgesetzt - sich der Menschen in der Weise annehmen, daß sie ihnen die Zukunft eröffnen. Gegen diese stoische Position, wie sie im 1. Buch von ciceros Bruder Quintus entwickelt wird, zieht im 2. Buch der Autor selbst zu Felde, höchst geistreich und im wesentlichen dem neuakademischen Skeptiker Karneades folgend. Obschon der Text mit einem Bekenntnis zur vorsichtigen Zurückhaltung im Urteilen ausklingt, hat ihn die Nachwelt überwiegend in "aufklärerischem" Sinne verstanden: zumal das 18. Jahrhundert beschäftigte sich intensiv damit und fand in Cicero einen frühen Kronzeugen für die eigene Auffassung, daß alle Formen der Zukunftserhellung auf reinem "Aberglauben" beruhten. Tatsächlich stellen sich die Verhältnisse insofern verwickelter dar, als "Wahrsagung" aus dem antiken öffentlichen und privaten Leben überhaupt nicht wegzudenken ist; auch Cicero will dies nicht, und seine eigene Haltung dem überwältigendem und befremdlichen Phänomen gegenüber ist eher durch Zweifel als durch einfache Ablehnung gekennzeichnet. Letztlich läßt der Umstand, daß die Astrologie noch heute in Blüte steht, auf ein urmenschliches Bedürfnis schließen, dem man mit Vernunftgründen kaum beikommt. Aus dem reichen Schrifttum der Antike, das dem Gegenstand gilt, ist allein Ciceros Werk erhalten geblieben. Sein religionsgeschichtlicher Wert ist unschätzbar, weit über die Alte Welt hinaus. Anschaulich und anhand vieler Beispiele führt es die verschiedenen Formen der Wahrsagung vor: griechische Orakel, ekstatisches Sehertum, Träume, Lose, Astrologie, römische Auspizien und etruskische Haruspizien.

Mit Einführung, Anmerkungen und Literaturhinweisen.