tödliche Ausnahmesituation: Ein beeindruckendes Werk der Weltliteratur
Boethius war ab 510 n.Chr. Konsul und ab 522 höchster Beamter des in Ravenna residierenden König Theoderich. Aufgrund einer auf falschen Beschuldigungen aufbauenden Intrige fiel Boethius jedoch in Ungnade und wurde wegen
Hochverrats zum Tode verurteilt. Während seines im Kerker zugebrachten letzten Lebensjahres verfasste er…mehrtödliche Ausnahmesituation: Ein beeindruckendes Werk der Weltliteratur
Boethius war ab 510 n.Chr. Konsul und ab 522 höchster Beamter des in Ravenna residierenden König Theoderich. Aufgrund einer auf falschen Beschuldigungen aufbauenden Intrige fiel Boethius jedoch in Ungnade und wurde wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. Während seines im Kerker zugebrachten letzten Lebensjahres verfasste er sein Werk "Trost der Philosophie".
In einem fiktiven Dialog mit der Dame "Philosophie" erarbeitet sich Boethius Hilfestellungen in einer ausweglosen und verzweifelten Situation. Er hinterfragt die in der Gesellschaft -auch heute noch- allgemein gültigen Wertvorstellungen und erarbeitet einen Wertekanon, der seiner Meinung allein "Glückseligkeit" verspricht. Obwohl Christ, steht Boethius in der Tradition der klassischen griechischen Philosophie.
Schon die Begleitumstände seiner Entstehung lassen "Trost der Philosophie" als Werk eines ganz außerordentlichen Autors erscheinen.
Mit der Klarheit seiner Sprache und der Schärfe seiner auf den Punkt gebrachten Erkenntnisse und Einsichten würde Boethius zweifellos auch etliche der heutigen Ratgeberbücher in den Schatten stellen. Auch zwecks nüchterner und unvoreingenommener Bestandsaufnahme und Überprüfung heute gelebter Werte wäre dieses Werk zweifellos von großem Nutzen.
Es empfiehlt sich, mit der Lektüre des Nachwortes zu beginnen, um zunächst einige Hinweise auf den historischen und literarisch-philosophischen Hintergrund zu erhalten.