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Dieser literarische Reiseführer zeigt dem reisenden Leser die Orte, an denen die römischen Dichter und Schriftsteller gelebt und gewirkt haben. Die Wege führen vom Gardasee und Comer See bis zum Golf von Neapel - allesamt über Rom. Catull, Cicero, Vergil, Horaz, Ovid, Seneca, Petron, Juvenal, die beiden Plinii, Marc Aurel, Augustin u. a. - fünfhundert Jahre römische Literatur werden lebendig, konzentriert an einigen der schönsten Punkte der Habinsel.

Produktbeschreibung
Dieser literarische Reiseführer zeigt dem reisenden Leser die Orte, an denen die römischen Dichter und Schriftsteller gelebt und gewirkt haben. Die Wege führen vom Gardasee und Comer See bis zum Golf von Neapel - allesamt über Rom. Catull, Cicero, Vergil, Horaz, Ovid, Seneca, Petron, Juvenal, die beiden Plinii, Marc Aurel, Augustin u. a. - fünfhundert Jahre römische Literatur werden lebendig, konzentriert an einigen der schönsten Punkte der Habinsel.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.07.1995

Im Luxusbad die Genußsucht geißeln
Lokaltermin bei Catull und Seneca: Marion Giebel führt zu den Orten der lateinischen Literatur

Cicero gab den Titel; seine Villa in Tusculum, sein Zufluchtsort hoch in den Bergen südlich von Rom, führt exemplarisch den Leitgedanken vor Augen: Wo lassen sich, fragt die Verfasserin, Landschaften, Städte oder Ruinen in Italien als Denkmäler des Lebens und Wirkens römischer Schriftsteller deuten? Cicero machte es ihr hierbei besonders leicht: Er hinterließ ja ein Werk, das einen bestimmten Ort für sich reklamierte, die "Tusculanae Disputationes", Erörterungen über ethische, um die Seelenruhe kreisende Themen.

Der "literarische Reiseführer" hält jedoch auch im übrigen, was er verspricht; auch andere römische Schriftsteller boten hinlänglich Stoff für eine originelle Verbindung von Topographie, Biographie und Würdigung literarischer Werke. Catull wird mit seinem Landhaus in Sirmione am Gardasee vorgestellt, bevor er als der unsterbliche Liebhaber der Lesbia alias Clodia zu Wort kommt. Bei Vergil erhält mit Recht die Gegend um Mantua, die Heimat, den größten Nachdruck, während im Fall des Horaz das berühmte Sabinum, der von Mäzenas geschenkte Gutshof, im Mittelpunkt der Betrachtung steht.

So geht es fort in einer chronologisch geordneten Sequenz von vierzehn Essays: Auf Ovid folgen Seneca und Petronius, auf Juvenal der ältere und der jüngere Plinius und auf Marc Aurel einige Autoren der Spätantike. Die Örtlichkeiten sind nur selten äußerliches oder gar nachträgliches Dekor (am ehesten im Fall Marc Aurels, wo das Reiterstandbild auf dem Kapitol als Ausgangspunkt dient): Das sündige Luxusbad Bajae sagt etwas aus über die mühsam gegen Genußsucht anschreibende Philosophie Senecas, und Petronius' "Mahlzeit des Trimalchio" scheint karikaturhaft Zustände zu spiegeln, die an Neros Hof im prunkvollen Goldenen Haus geherrscht haben mögen.

In elf Kapiteln behauptet jeweils ein Autor das Terrain. Die drei der Spätantike geltenden Essays jedoch verlassen dieses Prinzip. Die Hafenstadt Ostia wird als verbindende Klammer für zwei christliche Schriftsteller, für Minucius Felix, den Verfasser eines kleinen Dialogs, und Augustin, verwendet, und in den beiden letzten Abschnitten dominieren Sachthemen: der christlich-heidnische Streit um den Victoria-Altar in der römischen Kurie und der spätantike Rom-Gedanke.

Die zünftige Literaturwissenschaft neigt dazu, die lebendigen Quellgründe literarischen Produzierens zu vernachlässigen. Das ist in diesem Buch nicht der Fall. Es herrscht Anschaulichkeit, dargeboten in klarer Schreibweise, welche die Dinge sprechen läßt, ohne sie durch Reflexionen stumpf zu machen. Die äußere Darbietung mit den gut gewählten Abbildungen und der auf das Wichtige sich beschränkenden Bibliographie ist perfekt. Die beigefügte Karte zeigt, daß es im antiken Italien drei Schwerpunkte literarisch bedeutsamer Örtlichkeiten gegeben hat: Rom und Umgebung, den Golf von Neapel und die oberitalienischen Seen.

Das Buch ist trefflich geeignet, in die Vielfalt der römischen Literatur einzuführen, nicht zuletzt dank der zahlreichen, meist lateinisch und deutsch dargebotenen Zitate. Man möchte ihm gerade unter denen Leser wünschen, denen nicht schon von Berufs wegen an den Fundamenten der europäischen Tradition gelegen ist. MANFRED FUHRMANN

Marion Giebel: "Treffpunkt Tusculum". Literarischer Reiseführer durch das antike Italien. Reclam Verlag, Stuttgart 1995. 307 S., Abb., geb., 39,80 DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Marion Giebels Monographie ist die zugleich lehrreichste und reizvollste römische Literaturgeschichte, die sich denken lässt - ein wahres Vademekum für Humanisten jeden Alters. (...) Wie Marion Giebel es versteht, die Profile der in ihrem Tusculum versammelten Geister und die großen Linien ihres Dichtens und Denkens nachzuzeichnen und darüber die sprechende biographische Einzelheit, das treffende Diktum nicht aus dem Auge zu verlieren, das ist höchst rühmenswert. Albert von Schirnding in der Süddeutschen Zeitung

Das Buch ist trefflich geeignet, in die Vielfalt der römischen Literatur einzuführen, nicht zuletzt dank der zahlreichen, meist lateinisch und deutsch dargebotenen Zitate. Man möchte ihm gerade unter denen Leser wünschen, denen nicht schon von Berufs wegen an den Fundamenten der europäischen Tradition gelegen ist. Manfred Fuhrmann in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung