Mit wachem Blick für die sinnlichen Details und einem hellen Ohr für das Echo des Vergangenen nähert sich Stephan Wackwitz Tokyo. Fern davon, Östliches gegen Westliches auszuspielen, erkennt er in Tokyo ein 'Problemsternbild', dessen Strahlen die Einkaufslandschaften Europas mit den Autofließbändern Japans, die Elektronikparks mit den Sushi-Hütten verbinden. In theoretischen Wachträumen scheint es, als nähme Tokyo die Zukunft des Westens vorweg, indem es seine Vergangenheit parodiert. Mit Einfühlung ud Distanz, im Wechsel von Fern- und Nahsicht verdichtet er seine Spaziergänge zu poetischen Bildern, die die Irritation des Blicks als ein Abenteuer des Verstehens erzählen. Stephan Wackwitz ist ein Flaneur in der Tradition der großen Essayisten der dreißiger Jahre.