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Japan, wie es leibt und lebt - aus der Sicht einer deutschen Langnase! Japan - das ist Sushi, das ist Karaoke, das sind Hightech-Klos, die Kirschbaumblüte, Mangas und überfüllte U-Bahn-Waggons. Die Japaner - das sind fleißige, ulkige, freundliche Menschen, die ungewöhnlich alt werden, die wir mit laufenden Minikameras in der Hand kennen und die sich sehr für die deutsche Romantik begeistern. So weit unsere westeuropäischen Klischeevorstellungen. Nur: Wie ist es wirklich, als Deutscher in Japan zu leben? Es gibt noch viel zu lernen über jenes ferne Land, und nach der Lektüre dieses Buches…mehr

Produktbeschreibung
Japan, wie es leibt und lebt - aus der Sicht einer deutschen Langnase!
Japan - das ist Sushi, das ist Karaoke, das sind Hightech-Klos, die Kirschbaumblüte, Mangas und überfüllte U-Bahn-Waggons. Die Japaner - das sind fleißige, ulkige, freundliche Menschen, die ungewöhnlich alt werden, die wir mit laufenden Minikameras in der Hand kennen und die sich sehr für die deutsche Romantik begeistern. So weit unsere westeuropäischen Klischeevorstellungen. Nur: Wie ist es wirklich, als Deutscher in Japan zu leben? Es gibt noch viel zu lernen über jenes ferne Land, und nach der Lektüre dieses Buches wundert sich auch niemand mehr, dass Altpapier gebügelt wird, dass Themenrestaurants der letzte Schrei sind - und man so zum Abendessen in einer Gefängniszelle sitzt - und dass man sich anstatt "Viel Spaß" zum Abschied sagt "Streng Dich an"...
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.11.2010

Die Launen des Eilands

Finn Mayer-Kuckuk hat seine Japan-Erfahrungen und "Recherchen zum seltsamen Japan" zunächst als Auslandsstudent, später als Korrespondent des "Handelsblatts", zu einem Buch gebündelt. Herausgekommen ist eine beobachtungsgenaue, gut recherchierte Langzeitstudie eines Langnasendaseins, die allerdings über die Aneinanderreihung von Missverständnissen und Kuriositätenparaden hinaus die dahinterliegende kulturelle Logik nicht immer offenlegt. Für Japananfänger gibt das Buch gleichwohl unterhaltsame Einblicke in Japans Firmenkultur und Konsumverhalten, Arbeitswut und Spieltrieb. Es erkennt im Kapitel "Tokio als Vergnügungspark" eine Verwirrung der Grenzen zwischen Scheinwelten und Realität, wenn es Stadtviertel wie das Elektronikviertel Akihabara oder das Techno- und Teenager-Paradies Shibuya als Themenparks beschreibt. Der hier noch gut beobachtete japanische "Sinn für Rollenspiel und Verkleidung" wird allerdings später etwas überzeichnet, wenn es im Kapitel "Tokio extrem" um popkulturelle Phänomene wie Cosplay (Costume Play), die Kultur und Warenwirtschaft der Otaku genannten Computerfreaks oder die systematisch antrainierte Niedlichkeit ("Kawaii Kultur") junger Japanerinnen geht. Interessanter sind aus dem Lebensalltag des Autors gegriffene Beobachtungen zur japanischen Kommunikation und Konsenskultur: "Die Gegenrede kommt erst nach einem großen Bogen von scheinbarer Zustimmung." Ferner überzeugen Kulturvergleiche und Gedankenspiele etwa über die für Japan typische "Grundneigung zu sinnloser Anstrengung" und die "Luftpolsterfolie des japanischen Alltags". Den Gesten, "Verbeugungen, Entschuldigungen und Danksagungen" stellt der Autor die deutsche Servicewüste gegenüber und analysiert ostwestliche Fremdbilder wie die überholte, aber in Deutschland weitverbreitete Vorstellung von der lebenslangen Festanstellung in Japan versus die japanische "Betonung des alten, schmiedeeisernen Deutschlands".

sg

"Tokio Total. Mein Leben als Langnase" von Finn Mayer-Kuckuk. Goldmann Verlag, München 2010. 224 Seiten. Broschiert, 14,95 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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