Marktplatzangebote
5 Angebote ab € 1,33 €
  • Broschiertes Buch

Die Todesstrafe erfreut sich wachsender Beliebtheit in den USA - in einem Land, das sich einst als die Wiege der Menschenrechte verstand. Die Zustimmung der Bevölkerung steigt mit den Zahlen derer, die vom Gericht zum Tod auf dem elektrischen Stuhl oder durch die Giftspritze verurteilt werden. Die meisten von ihnen sind schwarz. Manche von ihnen sind unschuldig. Und manche von ihnen sind Kinder: 15 Jahre alt - und am Ende des Ganges lauert der Tod. Zu jung, um wählen zu dürfen, aber alt genug zum Sterben. In diesem Buch aus der Edition »Ich klage an!« werden die Geschichten zweier Jugendlicher…mehr

Produktbeschreibung
Die Todesstrafe erfreut sich wachsender Beliebtheit in den USA - in einem Land, das sich einst als die Wiege der Menschenrechte verstand. Die Zustimmung der Bevölkerung steigt mit den Zahlen derer, die vom Gericht zum Tod auf dem elektrischen Stuhl oder durch die Giftspritze verurteilt werden. Die meisten von ihnen sind schwarz. Manche von ihnen sind unschuldig. Und manche von ihnen sind Kinder: 15 Jahre alt - und am Ende des Ganges lauert der Tod. Zu jung, um wählen zu dürfen, aber alt genug zum Sterben. In diesem Buch aus der Edition »Ich klage an!« werden die Geschichten zweier Jugendlicher aus der »Death Row« erzählt - schockierende Berichte, die die menschenverachtende Grausamkeit dieser Justiz offenbar werden lassen.
Zum besseren Verständnis der Zusammenhänge informiert ein Sachteil über die Todesstrafe auch in anderen Ländern, ihre Geschichte, ihren rassistischen Charakter sowie über das Thema Gesellschaft und Kriminalität.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.04.2000

Du sollst nicht töten
Kinder und Jugendliche in der Todeszelle
Der Ruf nach der Todesstrafe wird bei uns immer wieder laut, wenn ein Kind entführt und brutal umgebracht wurde oder ein „Massenmörder” vor Gericht steht. Rasch ist da aus dem Bauch heraus das Urteil gefällt, das in Deutschland Gott sei Dank nicht möglich ist: „Todesstrafe”! Was es jedoch bedeutet, wenn jemand im Todestrakt sitzt und lange Jahre in Isolationshaft auf seine Hinrichtung wartet, das macht sich kaum jemand klar.
Jocelyne Sauvards Buch aus der Reihe
„Ich klage an!” ist ein Plädoyer gegen die Todesstrafe. Der ausführliche Sachteil informiert besonders über ihre Geschichte, ihren rassistischen Charakter und das Thema Kriminalität in den USA. Doch Argumente reichen nicht aus im Kampf gegen den „staatlich legitimierten Mord”. In diesem Buch bekommen zwei zum Tode Verurteilte ein Gesicht. Es geht um die beiden schwarzen Jugendlichen Sandra und Troy, die noch keine 16 Jahre alt waren, als sie Menschen getötet haben. Nun warten sie auf ihre Hinrichtung. Was ist passiert? Sandra hat bisher nur Gewalt und Angst erlebt. Doch sie wehrt sich nicht gegen den gewalttätigen Vater, ihr Hass entlädt sich gegenüber der alten Frau, die dem Mädchen Bibelstunden gibt. Sie sticht zu, als sie verzweifelt Geld braucht um abzuhauen. Das Opfer, die alte Mrs. Kelb, hat ihr nie etwas Böses getan. Die Autorin macht es sich nicht leicht in ihrem Plädoyer gegen die Todesstrafe. Sandra sitzt nicht unschuldig hinter Gittern, der Tod der alten Mrs. Kelb, die in der Erzählung sehr genau portätiert wird, ist nicht etwa ein Unfall. Doch hat Sandra deshalb den Tod verdient?
Troy wartet in der isolierten Zelle des Todestraktes auf seinen 16. Geburtstag. Dann wird die Jury, die er nie gesehen hat, ihn zum Tode verurteilen. Zur Untätigkeit verdammt, ohne Kontakt zu Freunden oder zur Familie, beginnt für den Jungen das langsame Sterben schon jetzt. Man kann die Lebensgeschichten von Sandra und Troy nicht ohne Anteilnahme lesen. Fragen nach Hilfen für Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen, nach einer Gesellschaft, die so gleichgültig gegenüber Gewalt ist, drängen sich auf. Warum warten so viele Schwarze, die einen Weißen umgebracht haben, in der Todeszelle, aber kein einziger Weißer, der einen Schwarzen umgebracht hat? Warum bekommen nicht wenigstens Jugendliche eine Chance zur Resozialisierung? Die Auseinandersetzung um Schuld und gerechte Strafen, um Menschenrechte auch für Straftäter und die Ursachen von Kriminalität und Gewalt wird durch die Lektüre dieses Buches nicht einfacher. Doch „Rübe ab” wird nach diesem Buch so schnell niemand mehr rufen.
REGINA RIEPE
JOCELYNE SAUVARD: Todesstrafe – Kinder vor der Hinrichtung. Edition „Ich klage an!”. Aus dem Französischen von Andrea Alvermann. Elefanten Press 2000. 144 Seiten, 19,90 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
…mehr