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In der Nacht erwacht eine eigene Welt. Es schlägt die Stunde der Erscheinungen, der Verwandlungen, der Übertretungen. Von solchen Szenen handelt Elisabeth Bronfens neues Buch. Weil sich die Szenen der Nacht der Logik des Tages entziehen, sind sie nicht mit einem Begriff zu fassen, sondern werden auf der Bühne, in Romanen oder im Kino erzählt. Das beginnt mit den Schöpfungsmythen der frühen Griechen, führt über Shakespeare und Milton zur Romantik. Die Psychoanalyse ist die erste Wissenschaft, die von der nächtlichen Logik systematisch Gebrauch macht, im Film noir verschmilzt die Dunkelheit des…mehr

Produktbeschreibung
In der Nacht erwacht eine eigene Welt. Es schlägt die Stunde der Erscheinungen, der Verwandlungen, der Übertretungen. Von solchen Szenen handelt Elisabeth Bronfens neues Buch. Weil sich die Szenen der Nacht der Logik des Tages entziehen, sind sie nicht mit einem Begriff zu fassen, sondern werden auf der Bühne, in Romanen oder im Kino erzählt. Das beginnt mit den Schöpfungsmythen der frühen Griechen, führt über Shakespeare und Milton zur Romantik. Die Psychoanalyse ist die erste Wissenschaft, die von der nächtlichen Logik systematisch Gebrauch macht, im Film noir verschmilzt die Dunkelheit des Kinosaals mit der Handlung auf der Leinwand. Und wenn die Kamera in die Dämmerung hineinfährt, werden die Zuschauer von jenem Zauber der Nacht umfangen, den dieses Buch in einer großen Geschichte beschwört.
Autorenporträt
Elisabeth Bronfen ist Lehrstuhlinhaberin am Englischen Seminar der Universität Zürich und seit 2007 zudem Global Distinguished Professor an der New York University. Ihr Spezialgebiet ist die Anglo-Amerikanische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.03.2008

Sachbücher des Monats März
Empfohlen werden nach einer monatlich erstellten Rangliste Bücher der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften sowie angrenzender Gebiete.
1. ELISABETH BRONFEN: Tiefer als der Tag gedacht. Eine Kulturgeschichte der Nacht. Carl Hanser Verlag, 632 Seiten, 29,90 Euro.
2.-3. SERGIO LUZZATTO: Il Duce. Das Leben nach dem Tod. Aus dem Italienischen übersetzt von Michael von Killisch-Horn. Eichborn Verlag, 336 Seiten, 28,50 Euro.
ILAN PAPPE: Die ethnische Säuberung Palästinas. Deutsch von Ulrike Bischoff. Verlag Zweitausendeins, 416 Seiten, 22 Euro.
4. ALEXANDRE KOJÈVE: Überlebensformen. Herausgegeben und übersetzt von Andreas Hiepko. Merve Verlag, 88 Seiten, 7 Euro.
5. STEPHAN SCHLAK: Wilhelm Hennis. Szenen einer Ideengeschichte der Bundesrepublik. C. H. Beck Verlag, 280 Seiten, 19,90 Euro.
6. JEREMY SCAHILL: Blackwater. Der Aufstieg der mächtigsten Privatarmee der Welt. Übersetzt von R. Seuß und B. Jendricke. Verlag Antje Kunstmann, 352 Seiten, 22 Euro.
7. ANNE-MARIA WITTKE, ECKART OLSHAUSEN, RICHARD SZYDLAK: Historischer Atlas der antiken Welt. Der Neue Pauly, Supplemente Bd. 3. Verlag J. B. Metzler, 308 Seiten, 179,95 Euro.
8-9. NORBERT FREI: 1968. Jugendrevolte und globaler Protest. Deutscher Taschenbuch Verlag, 288 Seiten, 15 Euro.
PETER HEINE (Hg.): Der Islam. Erschlossen und kommentiert. Patmos Verlag, 400 Seiten, 49,90 Euro.
10. ALEXANDER DEMANDT: Über die Deutschen. Eine kleine Kunstgeschichte. Propyläen Verlag, 496 Seiten, 24,90 Euro.
Besondere Empfehlung des Monats März 2008 von Wolfgang Ritschl: LEWIS HYDE: Die Gabe. Wie Kreativität die Welt bereichert. Übersetzt von H. G. Holl. S. Fischer Verlag, 416 Seiten, 22,90 Euro.
Die Jury: Rainer Blasius, Eike Gebhardt, Fritz Göttler, Wolfgang Hagen, Daniel Haufler, Otto Kallscheuer, Matthias Kamann, Petra Kammann, Guido Kalberer, Elisabeth Kiderlen, Jörg-Dieter Kogel, Hans Martin Lohmann, Ludger Lütkehaus, Herfried Münkler, Wolfgang Ritschl, Florian Rötzer, Johannes Saltzwedel, Albert von Schirnding, Norbert Seitz, Eberhard Sens, Hilal Sezgin, Volker Ullrich, Andreas Wang, Uwe Justus Wenzel.
Redaktion: Andreas Wang (NDR Kultur)
Die nächste SZ/NDR/BuchJournal-
Liste der Sachbücher des Monats erscheint am 31. März.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Im Großen und Ganzen findet Rezensent Wilhelm Trapp überzeugend, was die Kultur- und Literaturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen aus Theater, Film, Kunst, Oper, Philosophie und Psychoanalyse zu einer Kulturgeschichte der Nacht zusammengetragen hat. Die zentrale Fragestellung der Arbeit ist in den Augen des Rezensenten die "Beziehung zwischen aufgeklärtem Tag und Nachtverdrängtem", die "unsauberen Bruchkanten" zwischen beidem. Trapp hätte sich das ganze bisweilen etwas straffer gewünscht, doch gehört es seiner Einschätzung nach zum Stil der Autorin, "dass sie, oft hocherzählerisch, ihren Texten immer neue Facetten abgewinnt", und über weite Strecken funktioniert das ja offenbar auch. Und am Ende fehlt dem Rezensenten sogar etwas: das "schwarz spiegelnde Interface im Netz".

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