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China's extraordinarily rapid economic growth since 1978, driven by market-oriented reforms, has set world records and continued unabated, despite predictions of an inevitable slowdown. In The State Strikes Back: The End of Economic Reform in China?, the renowned China scholar Nicholas R. Lardy argues that China's future growth prospects could be equally bright but are shadowed by the specter of resurgent state dominance, which has begun to diminish the vital role of the market and private firms in China's economy. Lardy's book is a timely sequel to his path-breaking Markets Over Mao: The Rise…mehr

Produktbeschreibung
China's extraordinarily rapid economic growth since 1978, driven by market-oriented reforms, has set world records and continued unabated, despite predictions of an inevitable slowdown. In The State Strikes Back: The End of Economic Reform in China?, the renowned China scholar Nicholas R. Lardy argues that China's future growth prospects could be equally bright but are shadowed by the specter of resurgent state dominance, which has begun to diminish the vital role of the market and private firms in China's economy. Lardy's book is a timely sequel to his path-breaking Markets Over Mao: The Rise of Private Business in China (Peterson Institute for International Economics, 2014). This book mobilizes new data to trace how President Xi Jinping has consistently championed state-owned or controlled enterprises, encouraging local political leaders and financial institutions to prop up ailing, underperforming companies that are a drag on China's potential. As with his previous book, Lardy's perspective departs from conventional wisdom, especially in its contention that China could achieve a high growth rate for the next two decades--if it reverses course and returns to the path of market-oriented reforms.
Autorenporträt
Nicholas R. Lardy, called ¿everybody¿s guru on Chinä by the National Journal, is the Anthony M. Solomon Senior Fellow at the Peterson Institute for International Economics. He joined the Institute in March 2003 from the Brookings Institution, where he was a senior fellow from 1995 until 2003. He was the director of the Henry M. Jackson School of International Studies at the University of Washington from 1991 to 1995. From 1997 through the spring of 2000, he was also the Frederick Frank Adjunct Professor of International Trade and Finance at the Yale University School of Management. He is author, coauthor, or editor of numerous books, including Markets Over Mao: The Rise of Private Business in China (2014), Sustaining Chinäs Economic Growth After the Global Financial Crisis (2012), The Future of Chinäs Exchange Rate Policy (2009), Chinäs Rise: Challenges and Opportunities (2008), Debating Chinäs Exchange Rate Policy (2008), and China: The Balance Sheet¿What the World Needs to Know Now about the Emerging Superpower (2006). Lardy is a member of the Council on Foreign Relations and of the editorial boards of Asia Policy and the China Review.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.12.2019

Markt und Staat in China
Warum wächst die Wirtschaft nicht mehr so schnell?

Nicholas Lardy arbeitet am Peterson Institute for International Economics in Washington DC. Nun hat er sein siebtes Buch über die chinesische Wirtschaft vorgelegt. Er fragt sich, warum die chinesische Volkswirtschaft nicht mehr so schnell wie früher wächst. Lange lag das Wachstum in der Nähe von 10 Prozent, jetzt sind es eher 6 oder 7 Prozent. Seine Antwort ist glasklar: Statt weiter auf Deng Xiaopings Weg marktwirtschaftlicher Reformen voranzuschreiten, fördert die chinesische Politik zunehmend ineffiziente Staatsbetriebe. Lardy weiß, dass auch alternative Erklärungen denkbar und plausibel sind, und setzt sich deshalb immer wieder mit ihnen auseinander.

Das Buch besteht aus fünf Kapiteln. Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der Fragestellung und einem Vorgriff auf seine zentralen Argumente, das zweite mit der Konvergenz und dem aufholenden Wachstum, das dritte mit weitgehend unzureichenden Reformen der Staatsbetriebe, die beiden letzten Kapitel mit den Chancen für eine Rückkehr zur Reformpolitik und damit wieder zu schnellerem Wachstum. Außerdem gibt es am Ende des Buches zwei Anhänge, die die außerordentlich hohen staatlichen Vermögenswerte und die Subventionspolitik behandeln.

Zunächst einmal gibt Lardy zu, dass vielleicht die Hälfte des Rückgangs der Wachstumsrate anders erklärt werden sollte: durch über 40 Prozent Aufwertung des Yuan in den letzten Jahrzehnten, das schwierigere weltwirtschaftliche Umfeld seit der globalen Finanzkrise und die Verringerung der chinesischen Exportüberschüsse. Eine denkbare Alternative zu Lardys bevorzugter Erklärung für das langsamere Wachstum - zu viel Staat und zu wenig Markt - wäre auch das Auslaufen der Vorteile der Rückständigkeit nach vierzig Jahren rasanten Wirtschaftswachstums.

Das ist zwar ein grundsätzlich plausibler Einwand, den Lardy aber mit dem Verweis darauf zurückweist, dass vier andere ostasiatische Länder noch zwanzig Jahre lang in der Größenordnung von acht oder neun Prozent gewachsen sind, als sie - wie heute China - ein Viertel des amerikanischen Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukts (in Kaufkraftparitäten) erreicht hatten. Auch aus den großen Disparitäten innerhalb Chinas - sowohl regional als auch in der Profitabilität der Unternehmen, vor allem zwischen solchen im Privatbesitz und solchen im Staatsbesitz - schließt Lardy, dass das Konvergenzpotential Chinas noch lange nicht erschöpft ist.

Nachdem er gezeigt hat, dass Privatbetriebe in China ertragreicher als Staatsbetriebe wirtschaften, dass vor allem viele von lokalen oder Provinzbehörden kontrollierte Staatsbetriebe Schwierigkeiten haben, ihre Kredite zu bedienen, analysiert er denkbare Erklärungen oder Entschuldigungen für diesen Sachverhalt. Davon seien hier nur zwei herausgegriffen. Denkbar wäre, dass Staat und private Unternehmen sich in unterschiedlich profitablen Branchen engagieren. Unter anderem mit Verweis auf die Stahlindustrie oder das Gastgewerbe, wo beide stark engagiert sind, zeigt Lardy aber, dass das die unterschiedliche Effizienz und Profitabilität nicht erklären kann. Lange waren die Staatsbetriebe im Gegensatz zu den viel jüngeren Privatbetrieben auch mit sozialen Aufgaben belastet: etwa der Bezahlung von Rentnern, der Unterhaltung von Wohnungen, Schulen und Krankenhäusern. Das kann in den ersten Reformdekaden viel, in der letzten kaum noch etwas erklären.

Für Lardy ist klar, dass Privatunternehmen die besseren Gewinnmaximierer als Staatsunternehmen sind. Versuche des chinesischen Staates, die Unternehmen zu reformieren, hatten wenig Erfolg, egal ob Umwandlung von Staatsunternehmen in Aktiengesellschaften, teilweise mit privatem oder ausländischem Minderheitsbesitz, oder Unternehmenszusammenschlüsse. Bei der Unternehmensführung sei sogar eine wieder zunehmende Bedeutung von Parteizellen auffällig.

Lardy hält ein Umsteuern der chinesischen Wirtschaftspolitik Richtung Effizienz, Markt und Reformen für möglich. Insolvenzen müssten erleichtert werde. Private müssten Staatsbetriebe übernehmen können. Zugangsschranken für Wettbewerber müssten abgebaut werden. Der Finanzsektor müsste bereinigt werden, notleidende Kredite offengelegt und abgeschrieben werden, die Kreditvergabe dürfte nicht länger unproduktive Staatsbetriebe bevorzugen. Lardy weiß zwar um die politischen Widerstände gegen diese Reformen, er hält es aber für möglich, dass die Führung sich auf das Ziel der Einkommenssteigerung besinnt und ihre Angst vor politischer Instabilität als vorübergehende Konsequenz von Reformen überwindet.

Wer von Lardys marktwirtschaftlichen Argumenten und seiner Kritik an der chinesischen Staatswirtschaft überzeugt worden ist, muss danach in der chinesischen Reformabstinenz eine größere Bedrohung für Chinas Zukunft sehen als in Trumps Spiel mit einem Handelskrieg. Weil Trump auch die chinesische Industriepolitik überwinden will, die Lardy eher für ein Wachstumshindernis als für eine Gefahr für den Westen hält, könnte westlicher Druck sogar zur Wiederbelebung der chinesischen Reformpolitik beitragen. Das ist zwar keine explizite Aussage Lardys, folgt aber aus seiner Analyse. Unabhängig davon, ob man sich Lardy anschließt oder nicht, wer die mit Abstand größte Volkswirtschaft Asiens und den einzig denkbaren Herausforderer der Vereinigten Staaten verstehen will, muss das Buch lesen.

ERICH WEEDE

Nicholas R. Lardy: The State Strikes Back. The End of Economic Reform in China? Columbia University Press, Washington 2019, 200 Seiten, 21 Euro.

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