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Challenges widely held beliefs that the environmental situation is getting worse and worse. Making use of the best available statistical information, Lomborg systematically examines a range of major environmental problems that feature prominently in global headline news. His arguments are presented in non-technical, accessible language and are carefully backed up by over 2500 footnotes allowing readers to check sources for themselves. The Skeptical Environmentalist offers readers a non-partisan stocktaking exercise that serves as a useful corrective to the more alarmist accounts favoured by…mehr

Produktbeschreibung
Challenges widely held beliefs that the environmental situation is getting worse and worse. Making use of the best available statistical information, Lomborg systematically examines a range of major environmental problems that feature prominently in global headline news. His arguments are presented in non-technical, accessible language and are carefully backed up by over 2500 footnotes allowing readers to check sources for themselves. The Skeptical Environmentalist offers readers a non-partisan stocktaking exercise that serves as a useful corrective to the more alarmist accounts favoured by campaign groups and the media.
A best seller in Scandinavia in its original Danish edition, The Skeptical Environmentalist makes use of the best available statistical information to challenge the widespread pessimism about the future of the environment. The arguments are presented in non-technical, accessible language with 2500 footnotes allowing readers to check sources for themselves.
Autorenporträt
Bjørn Lomborg is an Associate Professor of Statistics in the Department of Political Science, University of Aarhus, Denmark. He has published in international journals in the fields of game theory and computer simulations. He has given invited lectures on the subjects discussed in The Skeptical Environmentalist in leading universities in North America and Europe following the success of the original Danish edition which has had a significant impact on the terms of the environmental debate within Scandinavia.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.07.2002

Die phantastische Geschichte der Menschheit
Einige politisch wenig korrekte Mahnungen zum realistischen Umgang mit dem Treibhauseffekt

Bjørn Lomborg: The Skeptical Environmentalist. Measuring the Real State of the World. Cambridge University Press, Cambridge 2001, 540 Seiten, 17,95 Pfund.

Der sogenannte Treibhauseffekt, die Aufheizung der Erdatmosphäre durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe, wird in seiner Geschwindigkeit und Bedeutung überschätzt. Das - in Deutschland mittlerweile ratifizierte - Protokoll von Kyoto zum Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (Kyoto-Protokoll), in dem sich die Industriestaaten verpflichtet haben, ihre gemeinsamen Emissionen der wichtigsten Treibhausgase von 2008 bis 2012 um mindestens 5 Prozent zu senken, ist nicht nur übermäßig teuer; es wird auch wirkungslos bleiben. Wenn die Weltgemeinschaft schon so viel Geld in die Hand nehmen will, um ein Problem zu lösen, dann gibt es Dringenderes: zum Beispiel Armut und Hunger. Denn selbst wenn die direkten Kosten des Kyoto-Protokolls allein von den Industriestaaten getragen würden, läge der dadurch verursachte Wachstumsknick durchaus nicht im Interesse der Entwicklungsländer. Zu diesen Ergebnissen kommt der dänische Statistiker Bjørn Lomborg nach einer Untersuchung von Daten des International Panel on Climate Change (IPCC) und anderer bei den Vereinten Nationen angesiedelter Quellen.

Für seine politisch wenig korrekten Mahnungen hat der Autor schon viel Kritik einstecken müssen. Er spiele das Problem herunter, hieß es zum Beispiel in der Zeitschrift "Nature", und er überzeichne einseitig die Folgekosten des Kyoto-Protokolls. Tatsächlich zeigt Lomborg, daß die hohen Kosten des Kyoto-Protokolls für einen arg schmalen Ertrag in Kauf genommen werden. Gerade für diese Feststellung hat der Professor von der Universität Aarhus viel, wenn auch wenig überzeugende Kritik zu hören bekommen. So stelle das Kyoto-Protokoll nur einen ersten Schritt auf einem Weg dar, von dem zu hoffen sei, daß er nebenbei auch noch Strategien zur Kostendämpfung offenlegen werde. Diese Kritik zielt allerdings fehl. Die Kosten des Kyoto-Protokolls sind nicht zu leugnen. Erstens liegt es in der Natur abdiskontierter Kosten, daß sie Zukunftserwartungen der Marktteilnehmer beinhalten. Und regelmäßig ist auf die Einschätzungen von Menschen, die ihr eigenes Geld einsetzen, mehr Verlaß als auf die Prognosen von Wissenschaftlern. Außerdem sind Kosten im eigentlichen Sinne immer Opportunitätskosten. Logisch leiten sie sich nicht aus dem Aufwand ab, der für eine bestimmte Aktivität zu betreiben ist, sondern aus dem Ertrag, den eine andere Aktivität verspricht, auf die man verzichtet hat. Das heißt, wenn sich die Weltgemeinschaft auf Maßnahme A einigt, um den Treibhauseffekt einzudämmen, obwohl es sinnvoller wäre, in eine andere Maßnahme B zu investieren, dann ergibt sich genau daraus ein Wohlfahrtsverlust in Höhe der Opportunitätskosten einer Drosselung des Treibhauseffekts.

Unberechtigt sind auch die Vorwürfe, nach denen Lomborg wissenschaftlich unseriös vorgeht. Erstens verwendet der Autor nichts anderes als die Zahlen und Szenarien des IPCC. Außerdem ist es nicht abzustreiten, daß jede Veränderung des Weltklimas - und solche finden ständig statt - sowohl Gewinner als auch Verlierer hervorruft. Es ist nicht schwer, sich klarzumachen, daß Sibirien und Kanada einer Erwärmung einen gewissen Nutzen abgewinnen könnten. Und ein höherer Anteil an Kohlendioxyd in der Luft könnte das Pflanzenwachstum auf der Welt steigern.

Sobald man zugibt, daß manche Menschen von einer Klimaveränderung profitieren könnten, wandelt sich die ganze Debatte. Wer rechtfertigen will, daß der Treibhauseffekt bewußt eingedämmt wird, der muß zeigen, daß es einen Nettoverlust gibt und daß dieser die Kosten des Bremsmanövers rechtfertigt. Dann aber handelt es sich nur noch um ein makroökonomisches Kalkül. Ein solches jedoch ist immer fehlerhaft; es fragt sich nur, um wieviel und mit welchem Vorzeichen. Hat sich Lomborg in der Kosten-Nutzen-Analyse nun nachhaltig geirrt, wie es ihm Kritiker vorwerfen? Um das zu beurteilen, wäre ein Zukunftswissen erforderlich, das niemand besitzt. Es könnte nämlich sein, daß auch Lomborg nicht die Kosten, sondern den Nutzen der globalen Erwärmung noch immer unterschätzt.

Der Autor kommt in seinen Forschungen zu dem Schluß, daß jegliche Weltuntergangsstimmung verfehlt wäre. Fast jeder halbwegs aussagekräftige Indikator der Lebensqualität habe sich im Verlaufe des vergangenen Jahrhunderts verbessert und bessere sich offenbar immer weiter. Lomborg widmet mehrere Abschnitte seines Buchs der Messung der menschlichen Wohlfahrt und ihrer Komponenten, von der Lebenserwartung, der Gesundheit, der Lebensmittelversorgung und dem Wohlstand bis hin zur Umweltverschmutzung. Auch mit dem pauschalen Vorurteil, die natürlichen Ressourcen nähmen ab, räumt Lomborg auf. Dazu braucht er nur eine einzige - überzeugende - Tatsache: Die Rohstoffpreise sinken stetig. Das wäre nicht zu erwarten, wenn die Lebensmittelproduktion nicht mit dem Bevölkerungswachstum Schritt halten könnte oder wenn die verfügbaren nichterneuerbaren Ressourcen wie das Erdöl bereits zu versiegen begonnen hätten. Trotz dieser logischen Argumentation unterzieht der Autor die Lebensmittelversorgung, den Waldbestand, die Energie- und Wasserversorgung auch noch einer gründlichen empirischen Analyse - und zeigt, daß der Verbrauch im Vergleich zu den verfügbaren Ressourcen winzig bleibt. Viele der Angstszenarien fußen auf verzerrten oder verkürzt wiedergegebenen Statistiken.

Insgesamt sieht Lomborg die Welt in einem guten Zustand. "Wir haben mehr Freizeit, mehr Sicherheit, weniger Unfälle, mehr Bildung, mehr Annehmlichkeiten, höhere Einkommen, geringere Unterernährung, ein gesünderes und längeres Leben. Dies ist die phantastische Geschichte der Menschheit."

BERNARD ROBERTSON

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.02.2002

Die Fakten und die Toren
Die Welt wird besser mit jedem Tag: Bjorn Lomborg sucht die Wahrheit hinter der Angst vor der Umweltkatastrophe
Nehmen wir zum Beispiel Rom: Der Gestank, der Ruß und die schwere Luft in der Stadt seien unerträglich, beschwert sich ein Politiker. Oder London: „Die meisten Londoner atmen nichts Anderes als unreinen und dicken Nebel ein, begleitet von schmutzigem Dampf, der die Lungen legt”, erregt sich ein englischer Schriftsteller. Oder Nottingham: Der Gestank verbrennender Kohle war so groß, dass die englische Königin Hals über Kopf abreiste, weil sie um ihr Leben fürchtete. Die Folgen der Industrialisierung Europas? Umwelt-Zeugnisse vergangener Jahrzehnte? Mitnichten. Es war der Senator und Schriftsteller Seneca, der sich über die Zustände im antiken Rom beklagt. Die schlechte Luft in London beschreibt John Evelyn im Jahre 1661, und die englische Königin türmte sehr früh, nämlich 1257, vor Nottinghams Ausdünstungen.
Das will so gar nicht in unser Bild von Antike und Mittelalter passen, wo der ökologische Sündenfall noch nicht eingetreten war, wo Mensch und Natur noch Händchen hielten. War aber nicht so. Der Mensch zerstört die Natur schon viel länger, als wir es wahrhaben wollen. Bjorn Lomborg will mit solchen Beispielen aus der Geschichte jedoch nicht unsere Vorfahren schelten. Seine Botschaft ist vielmehr: Die „gute alte Zeit” gehört in die Mythenkammer, die Welt wird nicht schlechter, sondern besser. Was nicht bedeutet, dass inzwischen alles gut ist, aber zumindest besser.
Lomborg, Professor für Statistik und Politologie an der Universität von Aarhus (Dänemark), beschreibt sich selber als „altes, linkes Greenpeace- Mitglied”. Sein Weltbild geriet ins Wanken, als er 1997 in einer Buchhandlung in Los Angeles im Magazin Wired auf ein Interview mit dem amerikanischen Ökonomen Julian Simon stieß. Simons These: unser Wissen von der Umwelt basiert auf vorgefassten Meinungen und halb wahren Statistiken. Es stimme nicht, dass das (ökologische) Ende der Welt nahe sei – im Gegenteil, die Bedingungen für Mensch, Tier und Natur würden immer besser.
Der Artikel muss eine Art Schlüsselerlebnis für Lomborg gewesen sein. Er versammelte „zehn meiner schlausten Studenten” um sich und nahm Simons Kritik an den halb wahren Statistiken unter die eigene Lupe: Der Umwelt geht es immer schlechter, immer mehr Wälder werden gerodet, immer mehr Flüsse verseucht, immer mehr Pflanzen und Tiere ausgerottet, immer mehr Ressourcen erschöpft, immer mehr Kinder werden geboren, immer mehr Kinder verhungern, immer mehr ... Der Däne ging solchen Aussagen und Ansichten, die er selber zum Teil vertrat, auf den Grund, indem er einfach die zitierten Quellen überprüfte. Und siehe da: Viele der Behauptungen entpuppten sich als verdreht, übertrieben oder schlichtweg falsch.
Lomborg las aus den Quellen ganz andere Entwicklungen heraus:1970 starben 35 Prozent der Menschen in den Entwicklungsländern, 1996 waren es 18 Prozent, in 2010 werden es wohl nur noch 12 Prozent sein. In den vergangenen 50 Jahren wurde die Armut weltweit mehr reduziert als in den 500 Jahren zuvor. Der saure Regen hatte weit weniger dramatische Folgen als fast überall beschrieben. Nicht 25 bis 50 Prozent der Tier- und Pflanzenarten werden langfristig ausgerottet, sondern 0,7 Prozent. Und, um noch einmal auf London zu kommen: Dort ist die Luft heute so sauber wie zuletzt im Mittelalter – bevor die Londoner begannen, Kohle als Brennstoff zu verwenden. Was Waldrodungen angeht, konnte er dem World Wide Fund for Nature (WWF) mit hartnäckigem Nachfragen nachweisen, dass die Umweltschutz-Organisation einen Wald-Bericht erfand und mit falschen Zahlen hantiert. Im Fall „Ausrottung von Tierarten” musste Greenpeace International einen Bericht zurücknehmen, da er, wie Lomborg herausfand, „keinen einzigen wissenschaftlichen Bezug” hatte. Lomborg erinnert daran, dass Umweltschutzgruppen keine Ansammlung von Heiligen sind, sondern Interessengruppen wie andere. Sie argumentieren so, wie es für ihre Ziele am förderlichsten ist.
Nützlicher Weltuntergangswahn
Woher aber kommt der Hang zum Pessimismus, der Drang nach Panikmache und Hysterie? Auf Seite 35 findet sich eine interessante Statistik: In einer weltweiten Umfrage hat sich herausgestellt, dass die Menschen die Qualität der Umwelt umso schlechter einstufen, je weiter sie weg ist. Vor der eigenen Haustür ist eigentlich alles in Ordnung, aber am anderen Ende der Welt sieht es schlimm aus, auch wenn man dort noch nie war. In den Industriestaaten ist dieses Denken besonders verbreitet. Das bestärkt den Glauben, dass es um die Welt im Allgemeinen nicht gut stehen kann. Aber vielleicht wird der eigene kleine Wohnzimmerkosmos erst dann zur Idylle, wenn man vermuten kann, dass die Welt da draußen schlecht und böse ist.
Die Medien verstärken dieses diffuse Gefühl. Sie geben Hiobs- Botschaften von Umweltschützern zu gerne weiter. Weil sich schlechte Nachrichten bekanntlich am besten verkaufen. Weil meistens die notwendige Zeit, die Mittel und das Fachwissen fehlen, um Umweltschutzberichte in Frage zu stellen. Und weil Fotos von einer Müllhalde einfach mehr Auflage versprechen als langweilige Aufnahmen aus einem Chemielabor, das einen neuen, umweltverträglichen Kunststoff entwickelt. Lomborgs Falsifizierungen oder Verifizierungen – je nach Standpunkt – machten in Großbritannien und Skandinavien sofort Furore. Das Buch beeindruckt schon durch seinen Umfang: gut 350 Seiten Text – die Seiten doppelspaltig bedruckt, dazu 150 Seiten Anmerkungen, Quellen und Bibliographie.
Natürlich macht man sich mit so einem Buch auch Feinde. Die Zeitschrift Scientific American hat den „Skeptischen Umweltschützer” in ihrer Januar-Ausgabe mit einer 11-seitigen Kritik zerpflückt. Nicht zufällig sind unter den Autoren auch Wissenschaftler, die seinen Nachforschungen zum Opfer gefallen sind. Der Kern der Kritik: Die pessimistische Weltsicht der Ökologen war durchaus nützlich, weil erst durch die Weltuntergangsszenarien die Politiker zum Handeln aufgeschreckt wurden. Die positive Wendung, die viele Entwicklungen genommen hätten, seien also genau auf jenen Pessimismus zurückzuführen, den Lomborg kritisiere. Wie gesagt, der smarte blonde und blauäugige Däne war einst selber eifriger Greenpeaceler. Bis er sich zum kleinen Lager der Optimisten schlug, sich also – aus Sicht seiner ehemaligen Gesinnungsgenossen – vom Paulus zum Saulus wandelte.
Renegaten verzeiht man so schnell nichts. Dafür sind sie für die Öffentlichkeit umso interessanter, was der Erfolg von Lomborgs Buch beweist. Julian Simon dagegen, der den Stein eigentlich ins Rollen brachte, war schon immer ein konservativer Optimist oder optimistischer Konservativer – und damit für die Medien uninteressant.
VIOLA SCHENZ
BJORN LOMBORG: The Skeptical Environmentalist: Measuring the Real State of the World. Cambridge University Press, Cambridge (Engl.) 2001. 496 Seiten, 34,77 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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'This is one of the most valuable books on public policy - not merely on environmental policy - to have been written for the intelligent reader in the past ten years ... The Skeptical Environmentalist is a triumph.' The Economist